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„Die Scheu vor Architektur nehmen“
Die Wiener Architektin Lena Schacherer erklärt die Beweggründe für die neu gegründete Plattform „Best (un)built“
Mit ihrer neu gegründeten Plattform „Best (un)built“ will die Wiener Architektin Lena Schacherer vor allem Baumeister- und Fertighaus-Kunden ansprechen, erklärt sie im Gespräch mit Wojciech Czaja.
12. November 2013 - Wojciech Czaja
STANDARD: Wie kam es zu der Idee?
Schacherer: Viele Architekten planen Häuser, die niemals realisiert werden. Vor zwei Jahren habe ich mir dann gedacht: Ich halt's nicht mehr aus, so viel Zeit und Energie zu investieren, damit das Projekt, an dem man Monate oder Jahre gearbeitet hat, am Ende in der Schublade landet. So ist die Idee entstanden, eine Plattform zu gründen, auf der die besten unrealisierten Einfamilienhausprojekte zum Verkauf angeboten werden.
STANDARD: Wer ist das Zielpublikum?
Schacherer: In erster Linie sprechen wir jene Bauherren an, die kein Fertighaus wollen, mangels Alternativen oder mangels Durchblicks in der Branche dann aber beim Baumeister landen. Best (un)built soll Menschen die Scheu vor der Architektur nehmen.
STANDARD: Wie sieht das Prozedere aus?
Schacherer: Auf der Homepage bekommt man einen groben Überblick über die unterschiedlichen Projekte. Sobald man sich registriert und Mitgliedschaft beantragt hat, bekommt man zu jedem einzelnen Projekt genaue Beschreibungen, technische Detailinformationen, Grundrisse, Schnitte und eine Grobkostenschätzung.
STANDARD: Und dann?
Schacherer: Letztendlich hat der Kunde die Möglichkeit, den fixfertigen Einreichplan zu kaufen, wobei die Kosten je nach Projekt zwischen 3000 und 7000 Euro liegen. Natürlich ist so ein Einreichplan nicht eins zu eins auf das jeweilige Grundstück anwendbar, aber wir bieten auch technische Beratung und Serviceleistungen an beziehungsweise empfehlen unsere Kunden dann an Architekten und Konsulenten weiter.
STANDARD: Wie schaut es mit dem Copyright aus?
Schacherer: Wichtig: Das Urheberrecht bleibt bei den Architekten. Sie übergeben die Werknutzungsrechte an Best (un)built, wobei die Bezahlung wie in einem Galeriesystem abgewickelt wird.
STANDARD: Das heißt?
Schacherer: Der Architekt bekommt pro verkauften Plan einen bestimmten Prozentsatz.
STANDARD: Wie viele Projekte gibt es bisher in Ihrem Webshop?
Schacherer: Wir haben vor zwei Wochen gestartet. Derzeit haben wir 13 Projekte. Bis Jahresende sollen es 50 sein, wobei Architekten aus ganz Europa, unter anderem aus den Nachbarländern Deutschland, Ungarn, Tschechien und der Slowakei teilnehmen werden, aber auch aus Großbritannien und Frankreich. (DER STANDARD, 9.11.2013)
Lena Schacherer (38) studierte Architektur in Wien, Graz, Berlin und Paris. Seit 2011 arbeitet sie an Best (un)built.
Schacherer: Viele Architekten planen Häuser, die niemals realisiert werden. Vor zwei Jahren habe ich mir dann gedacht: Ich halt's nicht mehr aus, so viel Zeit und Energie zu investieren, damit das Projekt, an dem man Monate oder Jahre gearbeitet hat, am Ende in der Schublade landet. So ist die Idee entstanden, eine Plattform zu gründen, auf der die besten unrealisierten Einfamilienhausprojekte zum Verkauf angeboten werden.
STANDARD: Wer ist das Zielpublikum?
Schacherer: In erster Linie sprechen wir jene Bauherren an, die kein Fertighaus wollen, mangels Alternativen oder mangels Durchblicks in der Branche dann aber beim Baumeister landen. Best (un)built soll Menschen die Scheu vor der Architektur nehmen.
STANDARD: Wie sieht das Prozedere aus?
Schacherer: Auf der Homepage bekommt man einen groben Überblick über die unterschiedlichen Projekte. Sobald man sich registriert und Mitgliedschaft beantragt hat, bekommt man zu jedem einzelnen Projekt genaue Beschreibungen, technische Detailinformationen, Grundrisse, Schnitte und eine Grobkostenschätzung.
STANDARD: Und dann?
Schacherer: Letztendlich hat der Kunde die Möglichkeit, den fixfertigen Einreichplan zu kaufen, wobei die Kosten je nach Projekt zwischen 3000 und 7000 Euro liegen. Natürlich ist so ein Einreichplan nicht eins zu eins auf das jeweilige Grundstück anwendbar, aber wir bieten auch technische Beratung und Serviceleistungen an beziehungsweise empfehlen unsere Kunden dann an Architekten und Konsulenten weiter.
STANDARD: Wie schaut es mit dem Copyright aus?
Schacherer: Wichtig: Das Urheberrecht bleibt bei den Architekten. Sie übergeben die Werknutzungsrechte an Best (un)built, wobei die Bezahlung wie in einem Galeriesystem abgewickelt wird.
STANDARD: Das heißt?
Schacherer: Der Architekt bekommt pro verkauften Plan einen bestimmten Prozentsatz.
STANDARD: Wie viele Projekte gibt es bisher in Ihrem Webshop?
Schacherer: Wir haben vor zwei Wochen gestartet. Derzeit haben wir 13 Projekte. Bis Jahresende sollen es 50 sein, wobei Architekten aus ganz Europa, unter anderem aus den Nachbarländern Deutschland, Ungarn, Tschechien und der Slowakei teilnehmen werden, aber auch aus Großbritannien und Frankreich. (DER STANDARD, 9.11.2013)
Lena Schacherer (38) studierte Architektur in Wien, Graz, Berlin und Paris. Seit 2011 arbeitet sie an Best (un)built.
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
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