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Busfahrt zum Hinterhof
Der Standard

Raus aus dem Elfenbeinturm, ran an den Lehm: Die Architekturtage am Freitag und Samstag öffnen die Türen in die Welt des Bauens

16. Mai 2014 - Maik Novotny
Was machen Architekten? Jo, eh klar, sich selbst verwirklichen und schwarz gekleidet Betonklötze in unsere Welt setzen. Das entspricht natürlich nicht (ganz) der Wahrheit. Aber weiß man’s? Ja, man weiß es, zumindest wenn man die alle zwei Jahre ausgesprochene Einladung annimmt, sich ihre Ateliers anzuschauen und sich Bauten erklären zu lassen. Bei den Architekturtagen, die Freitag und Samstag in ganz Österreich stattfinden.

Es gibt informative Spaziergänge und -fahrten, also insgesamt rund 500 Veranstaltungen. In Wien etwa gibt es Grätzeltouren durch Bezirke oder fachlich untermauerte Führungen zu den Baufeldern der Seestadt Aspern. Das Leitthema lautet „Alt Jetzt Neu“; ihm kann man sich sowohl auf städtischer Ebene nähern – im Sonnwendviertel und im Erste-Bank-Campus um den Hauptbahnhof – als auch auf handfest dinglicher Ebene mit Führungen durch vergessene und revitalisierte Bäderbauten oder Informationsveranstaltungen zur Sanierung von Einfamilienhäusern oder zum Bauen mit Lehm. In Wien werden unter dem Motto der städtischen Nachverdichtung Bustouren zu neuen Hinterhofbauten angeboten (u. a. zu Wiens erstem Strohhaus). In Niederösterreich wiederum kann man per Fahrrad Badehäuser an der Donau besichtigen: In Horn, Krems, Klosterneuburg, Waidhofen/Ybbs und Wiener Neustadt heißt es „Fassadenlesen in Niederösterreich“.

Auch ist wieder Bratislava dabei: Hier werden Führungen zu teilweise sanierten Altbauten mit realsozialistischem Einschlag angeboten. Startpunkt für die Wiener Exkursionen ist in der Zentrale am Franz-Josefs-Kai 3, weitere Veranstaltungen finden im ehemaligen Postamt in der Mondscheingasse im 7. Gemeindebezirk statt.

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