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Wie man in Vorarlberg Sachen erledigt
Architektur aus Vorarlberg wandert durch die Welt. Die mobile Ausstellung „Getting Things Done: Evolution of the Built Environment in Vorarlberg“ ist in allen 32 österreichischen Kulturforen zu sehen - als Beispiel für die baukulturelle Entwicklung einer Region.
27. September 2014 - Jutta Berger
Madrid, Hongkong, Rabat, Oslo, Berlin, Budapest - überall dort wird man im nächsten Jahr Holzkisten aus Vorarlberg in die österreichischen Kulturforen schleppen. Die Boxen sind Verwandlungskünstler, aufgeklappt werden sie zu Podesten für Objekte aus dem Bregenzerwald.
13 Musterbeispiele aus den Einreichungen zum Wettbewerb Handwerk+Form, den der Werkraum Bregenzerwald alle drei Jahre ausschreibt, sind mehr als nur Beiwerk der Ausstellung Getting Things Done: Evolution of the Built Environment in Vorarlberg. Sie stehen für die sinnlich-haptische Qualität des Bauens.
Die Zusammenarbeit von Gestaltenden und Ausführenden ist Basis der Baukultur in Vorarlberg. Wolfgang Fiel, Kurator von Getting Things Done: „Einer der Hauptfaktoren für den Erfolg und die nachhaltige Qualität der Baukultur Vorarlbergs ist die Rolle des Handwerks und der daraus entstandenen Formen industrieller Produktion.“
Das Ausstellungsdisplay, entworfen von Martin Bereuter und Wolfgang Fiel, zeigt, wie Handwerk Architektur in Szene setzen kann. „Maschine, Werkzeug“ nennt Tischler Martin Bereuter das filigran wirkende Holzgestell. Die durch ausgeklügelte Gewinde verbundenen Leitern aus Eschenholz sind Raum und Rahmen für 700 Fotografien.
Das Gestell wirkt wie eine Kreuzung aus Kleiderständer und Hängeregister. Für den Vergleich mit dem Kleiderständer spricht die Präsentation der 230 Architekturprojekte: Die Fotografien wurden auf Textilbahnen gedruckt und auf Kleiderbügel aus Holz und Messing gehängt. Sie können verschoben und herausgenommen, zum intensiven Betrachten auf eine Extrastange gehängt werden.
Die Bildträger geben einen Überblick über das gebaute Gesche- hen in der 370.000-Menschen-Region seit 1959, Schwerpunkt sind aber die letzten zehn Jahre. Wie das so ist und war mit dem Pla- nen und Bauen, mit dem Fantasieren und Umsetzen im kleinen Land, erzählen Akteurinnen und Akteure der Szene in 70 Videos. Für die Rundrei- se werden die Interviews in die jeweilige Landessprache übersetzt.
Getting Things Done will kein Best of Vorarlberger Architektur sein. Die Ausstellung soll zur kritischen Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Vorarlberger Baukultur und Möglichkeiten ihrer Weiterentwicklung anregen, das Feedback aus den verschiedenen Stationen zur Debatte nutzen. Dazu wird eine zehnteilige Magazinreihe bei Birkhäuser publiziert. Die Präsenz in 32 Staaten soll den Diskurs über international aktuelle Themen, die über das Wohnen hinausgehen, forcieren. Dazu gehören neue Arbeitsumfelder, die Kombination von Wohnen und Arbeiten, neue Lern- und Schulformen oder temporäres Wohnen im Tourismus und in der Altenbetreuung. Plattform für den internationalen Austausch ist die interaktive Website.
Initiiert wurde die Ausstellung vom Außenministerium. Die Kosten von 210.000 Euro tragen Land und Bund.
13 Musterbeispiele aus den Einreichungen zum Wettbewerb Handwerk+Form, den der Werkraum Bregenzerwald alle drei Jahre ausschreibt, sind mehr als nur Beiwerk der Ausstellung Getting Things Done: Evolution of the Built Environment in Vorarlberg. Sie stehen für die sinnlich-haptische Qualität des Bauens.
Die Zusammenarbeit von Gestaltenden und Ausführenden ist Basis der Baukultur in Vorarlberg. Wolfgang Fiel, Kurator von Getting Things Done: „Einer der Hauptfaktoren für den Erfolg und die nachhaltige Qualität der Baukultur Vorarlbergs ist die Rolle des Handwerks und der daraus entstandenen Formen industrieller Produktion.“
Das Ausstellungsdisplay, entworfen von Martin Bereuter und Wolfgang Fiel, zeigt, wie Handwerk Architektur in Szene setzen kann. „Maschine, Werkzeug“ nennt Tischler Martin Bereuter das filigran wirkende Holzgestell. Die durch ausgeklügelte Gewinde verbundenen Leitern aus Eschenholz sind Raum und Rahmen für 700 Fotografien.
Das Gestell wirkt wie eine Kreuzung aus Kleiderständer und Hängeregister. Für den Vergleich mit dem Kleiderständer spricht die Präsentation der 230 Architekturprojekte: Die Fotografien wurden auf Textilbahnen gedruckt und auf Kleiderbügel aus Holz und Messing gehängt. Sie können verschoben und herausgenommen, zum intensiven Betrachten auf eine Extrastange gehängt werden.
Die Bildträger geben einen Überblick über das gebaute Gesche- hen in der 370.000-Menschen-Region seit 1959, Schwerpunkt sind aber die letzten zehn Jahre. Wie das so ist und war mit dem Pla- nen und Bauen, mit dem Fantasieren und Umsetzen im kleinen Land, erzählen Akteurinnen und Akteure der Szene in 70 Videos. Für die Rundrei- se werden die Interviews in die jeweilige Landessprache übersetzt.
Getting Things Done will kein Best of Vorarlberger Architektur sein. Die Ausstellung soll zur kritischen Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Vorarlberger Baukultur und Möglichkeiten ihrer Weiterentwicklung anregen, das Feedback aus den verschiedenen Stationen zur Debatte nutzen. Dazu wird eine zehnteilige Magazinreihe bei Birkhäuser publiziert. Die Präsenz in 32 Staaten soll den Diskurs über international aktuelle Themen, die über das Wohnen hinausgehen, forcieren. Dazu gehören neue Arbeitsumfelder, die Kombination von Wohnen und Arbeiten, neue Lern- und Schulformen oder temporäres Wohnen im Tourismus und in der Altenbetreuung. Plattform für den internationalen Austausch ist die interaktive Website.
Initiiert wurde die Ausstellung vom Außenministerium. Die Kosten von 210.000 Euro tragen Land und Bund.
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
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