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Kulturpreis-Ehre ist gut, Aufträge wären besser
Oberösterreichische Nachrichten

Die Linzer Architekten Laurids und Manfred Ortner erhielten am Mittwoch den Mauriz-Balzarek-Preis des Landes.

13. November 2014 - Karin Schütze
„Wir teilen seit mittlerweile 70 Jahren ganz viel, schon das Kinderzimmer, die Arbeit“, sagt Laurids Ornter. „Nur Frauen nicht“, ergänzt Bruder Manfred geschwind. Seit gestern teilt sich das Linzer Architekten-Duo dafür ganz unverfänglich den Mauriz-Balzarek-Preis, den Großen Landeskulturpreis (7500 Euro), der am Mittwochvormittag feierlich im Steinernen Saal des Landhauses durch Landeshauptmann Josef Pühringer vergeben wurde.

Wie auch fünf weitere Landeskulturpreise (je 7500 Euro) und elf Talentförderprämien (je 5400 Euro). Erstmals vergeben wurde heuer ein undotierter Anerkennungspreis für das Bauwerk des Jahres: Er ging an das Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels.
1977 teilte ihre „Nike“ Linz

Geboren in Linz, waren die experimentierfreudigen Preisträger Laurids und Manfred Ortner 1967 Mitbegründer der Wiener Architekten- und Künstlergruppe Haus-Rucker-Co, deren Projekte „heute in keinem Utopien-Buch fehlen“, sagte Laudatorin Sabine Pollak, Leiterin des Zweiges Architektur und Urbanistik an der Kunstuniversität Linz.

Das Künstlerkollektiv erregte Aufsehen, sei es 1977 mit seinem Beitrag für die documenta in Kassel, vor allem aber 1979 in Linz – mit einer kleinen Figur, die in luftiger Höhe auf dem Dach der Kunstuni über dem Hauptplatz schwebte: An der Nike schieden sich die Geister. 1987 gründeten Laurids und Manfred Ortner ihr Büro Ortner Architekten in Düsseldorf. Seitdem sind sie auf der „Ringstraße des Bauens“, so Pollak, unterwegs, Das Wiener Museumsquartier ist eines ihrer Projekte, neben Wohnparks, Universitäten bis hin zu Bürotürmen in zahlreichen deutschen Großstädten, Wien oder Moskau. Die Preisträger nutzten die Gunst der Stunde für einen kleinen Motivationsschub in Richtung des Landeshauptmanns: Man möge doch die Preisträger nicht nur mit Ehre, sondern auch mit Aufträgen versehen. „Das Land gründet sich auf Preisträger. Aber was haben wir für das Land wirklich gemacht? Wenig. Dabei wäre das Beispielhafte in Form von Bauten wichtig.“

Was sie gerne bauen würden? „Zuerst einmal Kulturbauten“, sagten beide im OÖN-Gespräch. Wobei: „Die Alltagsbauten sind eigentlich das größere Problem. Die Kulturbauten sind moderne, zeitgenössische, gute Architektur. Aber alles, was nicht Kultur ist, fällt unten durch.“

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Für den Beitrag verantwortlich: Oberösterreichische Nachrichten

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