Der Turnsaal der in den 1960er Jahren errichteten Volksschule wurde von jeher nicht nur zu Sportzwecken genutzt, sondern stand auch diversen örtlichen Vereinen als Mehrzweckraum zur Verfügung, ein Platzproblem war also gewissermaßen vorprogrammiert. Mitte der 1990er Jahre konkretisierte sich – nicht zuletzt infolge des Engagements des Kulturvereins „Bau- und Bauernkultur Kärnten“ – der Plan, das Kapazitätsproblem durch die Errichtung einer neuen Sporthalle langfristig zu lösen. 1997 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, der zusätzlich zum Bau einer neuen Turnhalle auch eine Platzgestaltung vorsah. Unter dem Juryvorsitz von Roland Gnaiger ging das Team Ernst Roth mit Roland Winkler und Klaudia Ruck als Sieger hervor. Aus dem Protokoll: „Dieses Projekt ist das Ergebnis einer sehr gewissenhaften Analyse und Interpretation des Bestandes der Volkschule sowie des umliegenden Landschaftsraumes. In Übereinstimmung mit der Sicht der Jury werden die unzweifelhaften architektonischen Qualitäten der Volksschule respektiert.“

Zu den wesentlichen Prämissen des Entwurfs gehörte die Eignung der neuen Halle für außerschulische Zwecke, ohne den eigentlichen internen Betrieb zu gefährden. Die Kubatur mit den Innenmaßen von 10 x 20 Meter wurde zum Großteil in die Erde abgesenkt, der geringfügig „herausragende“ Teil ist verglast und scheint schwebend in die Landschaft gebettet. Die südseitige Glasfassade geht im Westen und in Anlehnung an den Bestandsbau in eine Granitsteinfront über, zwei unterschiedlich gestimmte Plätze werden als Pausenfreiraum gerne genutzt. Die innenräumliche, den vielfältigen Nutzungen angemessene Neutralität der Halle (Sichtbeton, kunstlederbespannte Wandpaneele) wird dadurch verfeinert, dass sämtliche Turngeräte bei Bedarf in Nischen verschwinden. (Text: Gabriele Kaiser)