Bauwerk

Fabios
BEHF Architects - Wien (A) - 2002
Fabios, Foto: Rupert Steiner
Fabios, Foto: Alexander Eugen Koller
14. September 2003 - Az W
Grosszügigkeit, Eleganz, Weltstadtcharisma, Noblesse – mit diesen (oder ähnlichen) begrifflichen Prämissen erging an die Architekten der Auftrag, in prominenter innerstädtischer Lage ein Restaurant der oberen Kategorie mit 120 Sitzplätzen und eine Bar mit Lounge zu konzipieren. Der Angelpunkt der Planung: die jeweiligen Bereiche des Fabios sollten sowohl tagsüber als auch abends atmosphärisch eigenständig und doch als „kommunizierende Gefässe“ funktionieren.

Mit klarer räumlicher Organisation, „edler“ Zurückhaltung in der Materialwahl (dunkles Holz als homogene Raumschale, Leder, grosse Spiegel- und Glasflächen) sowie einer stimmungsvollen Lichtführung gelang es, den Fokus ganz auf die Themen „Tischkultur und Gäste“ zu setzen. Die räumliche Dramaturgie nuanciert die unterschiedlichen Bedürfnisse nach Öffentlichkeit oder ungestörtem Tete-á-tete. Im extrovertierten Wintergarten reihen sich Tisch an Tisch, wobei Vordachspiegel und die Rahmenprofile der Verglasung die Bildsequenz in einzelne Filmkader zu zerteilen scheinen. Aber es gibt auch den Blicken der Allgemeinheit weniger ausgesetzte, durch Trennwände geschützte Tische, an denen man Speis und Trank in Ruhe geniessen kann. Bei aller Reduktion und Zurückhaltung in der architektonischen Gestaltung wirkt das „Fabios“ alles andere als kühl oder neutral. Wenn auch die Zurückhaltung ein Leitmotiv in der Planung war, so sind doch die emotionalen bzw. sinnlichen Komponenten überall spürbar; – für eine kulinarische Bühne dieser Art durchaus angemessen, wenn nicht sogar unentbehrlich. (Text: Gabriele Kaiser, 28.02.2003)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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