Wer möchte da noch zu ebener Erde wohnen? Schon mit ihrem sympathisch-kargen Miniaturpenthouse auf dem Dach der Alpenmilchzentrale haben sich pool in nonkonformistischer Weise wohnlichen Höhen zugewandt. Von Miniatur oder Kargheit kann beim Dachbodenausbau „mom“ in der Mommsengasse nun allerdings nicht die Rede sein. Bei 270 m² Wohn- und 170 m² Terrassenfläche – aufgeteilt auf zwei raumplangetreppte Tops – liegen die häuslichen Massstäbe schon eindeutig im Bereich „Luxus on top“.

Um diese raum- und freiräumlich differenzierte Dachlandschaft entfalten zu können, wurde zunächst gründlich entstaubt. Der ursprüngliche Holzdachstuhl wurde abgetragen, eine tragende Stahlrahmenkonstruktion auf einer Stahlbetondeckenplatte bildet das Grundgerüst eines an zwei Seiten terrassierten zweigeschossigen „Wohngebäudes“ auf dem Zinshaussockel. Im Grundriss sind Rudimente der mittigen Kaminmauer freigestellt, Stiegen, Niveaudifferenzen, grosse Glasflächen bringen das Leben über den Dächern in Fluss und Schwung. Schwüle, beklemmende Dachkammern sehen wahrlich anders aus. Und auf der holzrostbelegten Sitztribüne am First lässt sich die Aussicht über die Stadt gewiss in spezieller Weise geniessen. (Text: Gabriele Kaiser)