Bauwerk
Sutterlüty Markt
Hermann Kaufmann - Weiler (A) - 2002
14. September 2003 - Az W
Die Lebensmittelmarktkette Sutterlüty bezieht in Vorarlberg eine ähnliche Stellung wie die Firma Mpreis in Tirol, die seit Jahren mit architektonisch bemerkenswerten Märkten einen wertvollen Beitrag zur Baukultur des Landes leistet. Vergleichbare Strategien regenerieren auch im Ländle eine Urform des Handels und des Warenaustausches - den Markt: Der Sutterlüty-Markt in Weiler ist der Prototyp einer geplanten Reihe neuer Filialen, die an den archaischen Markttypus (geschäftiges Treiben unter freiem Himmel oder in grossen lichtdurchfluteten Hallen) anknüpfen möchten. Dabei soll nicht ein einmal bewährtes Patentrezept über die Dörfer und Gemeinden Vorarlbergs ausgestreut, sondern jeder Markt individuell aus den Gegebenheiten des Ortes entwickelt werden.
Die Marktidee stand beim Neubau der Filiale in Weiler sichtlich im Zentrum des Konzepts. Der hohe, in Holzbauweise errichtete Hallenraum ist an der Nord- und Südseite grossflächig verglast, um den visuellen Bezug zum Aussenraum zu wahren und jene offene Atmosphäre zu schaffen, die den täglichen Einkauf in „freundlicher“ Beiläufigkeit geschehen lässt. Denn jene forcierte Inszenierung, wie wir sie von manchen Themenpark-Einkaufszentren kennen, wäre hier deplatziert, Selbstverständlichkeit, Übersicht, sinnliche Präsenz des Warenangebots sind die an diesem Ort gefragten Qualitäten. Meim Betreten des Marktes wird der Kunde vom Wohlgeruch der Cafébar empfangen, die als kommunikativer Schwellenbereich der eigentlichen Frischeabteilung vorgelagert ist. Von diesem „Marktplatz“ aus kann man die ruhigen, rationalen Regalzeilen überblicken - der alltägliche Vorgang des Einkaufens wird durch keine lebensmittellabyrinthische Materialschlacht belastet. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Einkaufengehen etwas Entspannendes sei. (Text: Gabriele Kaiser, 25.05.2003)
Die Marktidee stand beim Neubau der Filiale in Weiler sichtlich im Zentrum des Konzepts. Der hohe, in Holzbauweise errichtete Hallenraum ist an der Nord- und Südseite grossflächig verglast, um den visuellen Bezug zum Aussenraum zu wahren und jene offene Atmosphäre zu schaffen, die den täglichen Einkauf in „freundlicher“ Beiläufigkeit geschehen lässt. Denn jene forcierte Inszenierung, wie wir sie von manchen Themenpark-Einkaufszentren kennen, wäre hier deplatziert, Selbstverständlichkeit, Übersicht, sinnliche Präsenz des Warenangebots sind die an diesem Ort gefragten Qualitäten. Meim Betreten des Marktes wird der Kunde vom Wohlgeruch der Cafébar empfangen, die als kommunikativer Schwellenbereich der eigentlichen Frischeabteilung vorgelagert ist. Von diesem „Marktplatz“ aus kann man die ruhigen, rationalen Regalzeilen überblicken - der alltägliche Vorgang des Einkaufens wird durch keine lebensmittellabyrinthische Materialschlacht belastet. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Einkaufengehen etwas Entspannendes sei. (Text: Gabriele Kaiser, 25.05.2003)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Sutterlüty GesmbH & Co, Egg
Tragwerksplanung
Fotografie