Bauwerk

Nordkettenbahn - Stationsbauten
Franz Baumann - Innsbruck (A) - 1928
14. September 2003 - Az W
Die drei Stationsgebäude der Nordkettenbahn (Talstation Hungerburg, 863 m Seehöhe; Mittelstation Seegrube, 1905 m; Bergstation Hafelekar, 2256 m) sind ein spektakuläres Beispiel der Interpretation der neuartigen Bauaufgaben des Tourismus im Sinne der Moderne.
Elemente der Technik (Seilbahn) hatten sich hier mit einer sinnvollen Landschaftsintegration zu verbinden, wobei Baumann allerdings nicht auf ein zweckentfremdetes traditionelles Typenvokabular zurückgriff, sondern eine radikale Neuformulierung des Bauens in den Bergen wagte.
Je nach der Höhenlage entwickelte Baumann immer freiere Formen, woraus in der Mittelstation schon ein Pultdach und bei der Bergstation ein vollkommen aus den Funktionen des Einfahrens der Gondel und der Ableitung der Fahrgäste entwickelter Baukörper resultierte.
So entstand eine eigene, wie selbstverständlich aus den Gegebenheiten heraus entwickelte Ästhetik. Diese Position des zeitgemäßen statt folkloristischen Bauens für den Fremdenverkehr wurde in den Zwanzigerjahren auch von Lois Welzenbacher oder Siegfried Mazagg vertreten, geriet aber gerade im Wachstumsboom der Wiederaufbauzeit in Vergessenheit.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at