Bauwerk

arlberg.well.com
Dietrich | Untertrifaller - St. Anton am Arlberg (A) - 2001
arlberg.well.com, Foto: Bruno Klomfar
arlberg.well.com, Foto: Bruno Klomfar

ARLBERG-well.com

14. September 2003 - Az W
Das neue ARLBERG-well.com, Center für Wellness und Kommunikation, wurde während der alpinen Ski-WM als Medienzentrum genutzt. Das Gebäude umfasst eine Veranstaltungshalle mit 3000 Steh- oder 2000 Sitzplätzen, ein Sport - und Wellnesscenter mit Hallenbad mit Innen- und Außenbecken, Strömungskanal, Wasserfall, einem großzügig gestalteten Saunacenter mit Dampfbad und ein Restaurant mit 70 Sitz- und 80 Terrassenplätzen.
Das Volumen von WM-Halle und Sportzentrum ist zur Hälfte in den Hang eingeschoben, das begrünte Flachdach geht nahtlos in den gewachsenen Hang über. Das Gebäude liegt am Hangfuß, der Schnittlinie zwischen natürlicher Topografie und künstlich aufgeschüttetem Plateau der Bahnanlage. Die Bedeutung der fünften Fassade, der Dachfläche, ist in einer Bergregion wie St. Anton dementsprechend größer. Einschnitte und Dachaufbauten sind daher wichtige Gestaltungselemente des Bauwerks. Die Aufbauten der Halle und die Hütten für Sauna, Wellnessbereich und Gastronomie stellen den Bezug zu den zahlreichen Heustadeln am darüberliegenden Hang her. Als von oben weit sichtbares Zeichen bilden die Sheds den WM-Schriftzug.

Während der WM 2001 dient die Vorhalle als Erschließungsstraße, die Übertragungswagen sind an der Nordseite angedockt. In der Veranstaltungshalle selbst werden die WM-Medienboxen mit einer Zwischenebene zweigeschossig so positioniert, dass Belichtungshöfe unter den Glassheds offen bleiben und damit eine Tageslichtversorgung und Belüftung auch auf der unteren Ebene ermöglicht wird. Die einschiebbaren Tribünen der Halle werden über die Foyergalerie erschlossen und bieten Platz für 2000 Personen.

Der Baukörper liegt parallel zur Talachse und weist eine klare Schichtung in der Tiefe auf. Die über die gesamte Gebäudelänge reichende, gedeckte Vorhalle ist eine Leichtbaukonstruktion aus Stahl und Holz und dient als Witterungsschutz für Benutzer und Gebäude. Die horizontale Fassadenstruktur bildet einen semi-transparenten Filter und stellt in ihrer Materialisierung den Bezug zum traditionellen Bauen in den Alpen her. Die Öffnung der Fassade im Obergeschoss ermöglicht dem Restaurant und der vorgelagerten Terrasse Aussicht, der abgesenkte Fassadenteil deckt die Nebenraumzone für die Küche im EG.

Die Bäder liegen im OG des südseitigen Bauteils und sind über eine flache Rampe erreichbar, von wo aus der Einblick über die Becken in die Landschaft gegeben ist. Umkleide- und Nebenräume, Sauna und Dampfbadbereich sind als eigenständige Volumen formuliert und bilden mit den Wasserbecken und Liegezonen eine interessante räumlich stark differenzierte Badelandschaft. Das Außenbecken liegt in einem südorientierten, windgeschützten Einschnitt. Anschließend das elliptische Strömungsbad, das durch einen Wasserfall gespeist wird. Ruhe- und Saunabereich sind mit Stiegenaufgängen an 2 Holzhütten mit einer große finnischen Sauna und einen Freilufthof angebunden, welche einen ausgezeichneten Ausblick in die herrliche Landschaft bieten.

Die Gastronomie und deren Infrastruktur ist über alle Geschoße verteilt. Im Untergeschoss Lager- und Personalräume für Hausgastronomie und Catering, im Erdgeschoss Produktionsküche und Nebenräume, nicht ausgebaute Räumlichkeiten (ausgenommen Anschlüsse und Abluft) für das Catering sowie ein Kiosk, im Obergeschoss Restaurant mit Freiterrasse sowie ein abgetrennter Schwimmbadimbiss, im Dachgeschoss Schneebar mit Nebenräumen.

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at