An den Saum der sich stetig weiter hinaus schiebenden Gewerbezone wurde ein Objekt gesetzt, das bewusst auf sich aufmerksam machen will. Es handelt sich um einen riesigen Quader, der, auf einer Schar Würfel aufgestützt, einen halben Meter über Grund zu schweben scheint.
Ein tiefblauer Anstrich betont seine Objekthaftigkeit. Dem Besucher tritt er übereck entgegen und sitzt wie eine Wasserburg inmitten eines Feldes aus weißen Kieseln. An den beiden Ankunftsseiten sind nur zwei Öffnungen auszumachen: vorn ein vergitterter Balkon, dessen Relation zum Geamtkörper diesen kleiner erscheinen läßt; seitlich eine Rampenbrücke, die als Zugang zur zweiten sichtbaren Öffnung führt, die mit einem Schiebetor verschlossen werden kann. Durch dieses Tor gelangt man in einen kleinen Hof.
Die Metapher der Burg wird weitergespielt, und auch im Innern erinnern die Raumkonfigurationen an mittelalterlich-romanische Klarheit. Fugenlos gesetzte Betonsteine bilden die äußere, blaugefärbte Schicht. Innen sind sie roh und kontrastieren mit dem Sichtbeton zu den rotbraun lasierten Dreischichtfassadenplatten der Einbauten. Der oben offene Hof kann mit einem darübergezogenen Velum beschattet werden. Als Begegnungsort enthält der Bau einen mittelgroßen Vortragssaal, dessen Lichtführung und räumlicher Charakter von ausgesuchter Eleganz sind. Extrem schlanke Betonstützen tragen den an der Längsseite verlaufenden Lichtschacht, von dem das Tageslicht sanft herabsickert, sodass eine weihevolle Stimmung ohne sakrale Obertöne aufkommt.
Die aktuellen Materialien sind diszipliniert eingesetzt, die räumliche Wirkung steht vor dem modischen Effekt, und professionell wurde zeitgenössisches Architekturwollen demonstriert. Von außen geheimnisvoll auffälliges Objekt, ist das Bauwerk im Innern angemessen sparsamer Hintergrund für die Aktivitäten des E.D.D.
Die Skulptur auf der Eingangsseite stammt von Kiki Kogelnik.