Bauwerk
Kunsthalle Tirol - Um- und Anbau
Hanno Schlögl - Hall in Tirol (A) - 1997
14. September 2003 - Az W
Den Abbruch der Salzlagerhalle, einst Teil der 1968 stillgelegten Haller Salinengebäude, durch die noch nicht allzulang zurückliegende Unterschutzstellung verhindert zu haben, erwies sich nach Abschluß der Umbauarbeiten und Inbetriebnahme als Kunsthalle als in die Zukunft weisende kulturpolitische Entscheidung.
Das Bauwerk aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit seinen riesigen Ausmaßen diente als Salzmagazin mit vier Salzkästen, drei Raumfelder mit einem fünften Salzkasten wurden nach dem zweiten Weltkrieg dazugebaut. Überaltet und verschiedenen Nutzungen zugeführt, wurde der Hallenbau in der letzten Zeit als Baudenkmal kaum mehr wahrgenommen. Heute, nach der Adaptierung wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt, übernimmt es beinahe die Funktion eines Torbaues am Eingang zur Stadt.
Dieses Industriedenkmal, in der Nähe zur Burg Hasegg, in eine Kunsthalle zu verwandeln, stellte an unser Team hohe Anforderungen. Zuallererst sollte die dem Innenraum über eineinhalb Jahrhunderte lang zugefallene, dichte Atmosphäre nicht zerstört werden. Gespräche mit Beauftragten des Denkmalamtes und eigene Analysen in Bezug auf die im Laufe der Zeit hinzugekommenen, störenden Eingriffe haben das Ziel, der Halle eine elementare, abstrakt anmutende, vorher in dieser Größe nicht gekannte Raumfigur einzuschreiben. Ergänzungen und Hinzufügungen reagieren eher zurückhaltend auf die historische Substanz, auch mussten wir mit einem stark limitierten Budget das Auslangen finden.
Die große Halle, geprägt von der 9 Meter hohen Mittelreihe von in abgenütztem Zustand belassenen Breccie-Säulen, stellt an die Nutzer die ihr eigenen Bedingungen, Veranstaltungen müssen fallweise in akustischer, beleuchtungstechnischer und klimatischer Hinsicht entsprechend angepasst werden. Der östliche Teil der Halle teilt sich der Höhe nach durch die ebenfalls nach dem Krieg eingefügte Stahlbetonkonstruktur in zwei Geschoße, das obere eignet sich in erster Linie für kleinere Veranstaltungen, es ist über die quer zur Säulenachse liegende Stahlstiege erreichbar. Für den nördlich gelegenen Nebentrakt entschieden wir uns anstelle der Restaurierung des alten Holzpultdaches für ein vom Hauptgebäude durch ein Oberlichtband abgesetztes neues Element in Form eines „Betontisches“.
Dessen schwebende Platte, einem signifikanten Zeichen gleich, verzahnt sich mit den darunter befindlichen Flügelmauern des Altbaues. Hier finden der Haupteingang, Kassa, Büro, Buffet, Garderobe, Sanitärräume und Lagerräumlichkeit Platz. Die Lichtfülle des Glasbandes und der Durchblick auf die mächtige Nordfassade prägen den Raumeindruck des Foyers. Die zwischen Nebentrakt und nördlich gelegenem Nachbargebäude linear gepflanzten Eschen sorgen für ein angenehmes, hofähnliches Umfeld des Zugangsbereiches, der der Kunsthalle ein nach außen hin unverwechselbares Erscheinungsbild verleiht. ( Text: Architekt )
Das Bauwerk aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit seinen riesigen Ausmaßen diente als Salzmagazin mit vier Salzkästen, drei Raumfelder mit einem fünften Salzkasten wurden nach dem zweiten Weltkrieg dazugebaut. Überaltet und verschiedenen Nutzungen zugeführt, wurde der Hallenbau in der letzten Zeit als Baudenkmal kaum mehr wahrgenommen. Heute, nach der Adaptierung wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt, übernimmt es beinahe die Funktion eines Torbaues am Eingang zur Stadt.
Dieses Industriedenkmal, in der Nähe zur Burg Hasegg, in eine Kunsthalle zu verwandeln, stellte an unser Team hohe Anforderungen. Zuallererst sollte die dem Innenraum über eineinhalb Jahrhunderte lang zugefallene, dichte Atmosphäre nicht zerstört werden. Gespräche mit Beauftragten des Denkmalamtes und eigene Analysen in Bezug auf die im Laufe der Zeit hinzugekommenen, störenden Eingriffe haben das Ziel, der Halle eine elementare, abstrakt anmutende, vorher in dieser Größe nicht gekannte Raumfigur einzuschreiben. Ergänzungen und Hinzufügungen reagieren eher zurückhaltend auf die historische Substanz, auch mussten wir mit einem stark limitierten Budget das Auslangen finden.
Die große Halle, geprägt von der 9 Meter hohen Mittelreihe von in abgenütztem Zustand belassenen Breccie-Säulen, stellt an die Nutzer die ihr eigenen Bedingungen, Veranstaltungen müssen fallweise in akustischer, beleuchtungstechnischer und klimatischer Hinsicht entsprechend angepasst werden. Der östliche Teil der Halle teilt sich der Höhe nach durch die ebenfalls nach dem Krieg eingefügte Stahlbetonkonstruktur in zwei Geschoße, das obere eignet sich in erster Linie für kleinere Veranstaltungen, es ist über die quer zur Säulenachse liegende Stahlstiege erreichbar. Für den nördlich gelegenen Nebentrakt entschieden wir uns anstelle der Restaurierung des alten Holzpultdaches für ein vom Hauptgebäude durch ein Oberlichtband abgesetztes neues Element in Form eines „Betontisches“.
Dessen schwebende Platte, einem signifikanten Zeichen gleich, verzahnt sich mit den darunter befindlichen Flügelmauern des Altbaues. Hier finden der Haupteingang, Kassa, Büro, Buffet, Garderobe, Sanitärräume und Lagerräumlichkeit Platz. Die Lichtfülle des Glasbandes und der Durchblick auf die mächtige Nordfassade prägen den Raumeindruck des Foyers. Die zwischen Nebentrakt und nördlich gelegenem Nachbargebäude linear gepflanzten Eschen sorgen für ein angenehmes, hofähnliches Umfeld des Zugangsbereiches, der der Kunsthalle ein nach außen hin unverwechselbares Erscheinungsbild verleiht. ( Text: Architekt )
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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