Bauwerk
mei Wohnbau Meissauergasse - Bauteil B
GERNER GERNER PLUS. - Wien (A) - 2006
10. Dezember 2006 - Az W
Obwohl im geförderten Wohnbau in Wien anspruchsvoller Architektur in der Regel wenig Spielraum bleibt, hat sich hier der Bauherr (die GESIBA) von seiner besten Seite gezeigt und das Projekt in einer Weise unterstützt, die über das übliche Maß weit hinausgeht. Der Bauplatz in der Nähe des Kagraner Platzes gewann erheblich an Attraktivität durch die Verlängerung der U1 nach Leopoldau, sodass die neue Wohnhausanlage sowohl durch ihre Grünlage als auch durch ihre verkehrstechnische Anbindung an die Stadt begünstigt war. Das Grundstück im gemischt bebauten Wohngebiet (Bauklasse I, II und III) am Übergang zur Gartensiedlungsstruktur des 22. Bezirks wurde in zwei Baulose aufgeteilt (Bauteil Meissauergasse: s& s Architekten, Bauteil Komzakgasse/Ecke Meissauergasse: gerner gerner plus), wobei die beiden Planungsbüros in kooperativer Weise trotz unterschiedlicher konzeptiver Ansätze für ein stimmiges Gesamterscheinungsbild sorgten. Insgesamt entstanden 146 geförderte Mietwohnungen, 80 davon in dem hier thematisierten Riegel mit dem scheinbar gefährlich auskragenden Haupt.
Im Erdgeschoss dieses Riegels befinden sich aussschließlich durchgesteckte Wohneinheiten mit Mietergärten. Im 1. OG, das über eine breite und sacht ansteigende Rampe an der Meissauergasse erschlossen wird, sind die Wohnungen einhüftig angelegt, sodass daneben ausreichend Raum für großzügige Sozialräumlichkeiten (Spielraum, Waschküche etc.) blieb, die üblicherweise ins Kellergeschoss verbannt werden, sofern sie nicht gänzlich dem Sparstift zum Opfer fallen. Die zweihüftigen Wohnungen in den Obergeschossen verfügen über Terrassen und zunehmend attraktiven Weitblick. Auch eine große Gemeinschaftsterrasse und der hohe Verglasungsanteil in den Wohnungen gemahnt eher an luxuriösere Formen des Wohnens im „frei finanzierten“ Bereich. Die signalgelbe Bleckverkleidung der auskragenden Dachgeschosse mag eine Zier sein, trägt aber auch zur Erhellung der tiefer liegenden Ebenen bei. Gerade in der düsteren Jahreszeit weiß man solches zu schätzen. (Text: Gabriele Kaiser)
Im Erdgeschoss dieses Riegels befinden sich aussschließlich durchgesteckte Wohneinheiten mit Mietergärten. Im 1. OG, das über eine breite und sacht ansteigende Rampe an der Meissauergasse erschlossen wird, sind die Wohnungen einhüftig angelegt, sodass daneben ausreichend Raum für großzügige Sozialräumlichkeiten (Spielraum, Waschküche etc.) blieb, die üblicherweise ins Kellergeschoss verbannt werden, sofern sie nicht gänzlich dem Sparstift zum Opfer fallen. Die zweihüftigen Wohnungen in den Obergeschossen verfügen über Terrassen und zunehmend attraktiven Weitblick. Auch eine große Gemeinschaftsterrasse und der hohe Verglasungsanteil in den Wohnungen gemahnt eher an luxuriösere Formen des Wohnens im „frei finanzierten“ Bereich. Die signalgelbe Bleckverkleidung der auskragenden Dachgeschosse mag eine Zier sein, trägt aber auch zur Erhellung der tiefer liegenden Ebenen bei. Gerade in der düsteren Jahreszeit weiß man solches zu schätzen. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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