Das steil ansteigende, schmale und tiefe Grundstück am Südhang des Kaasgrabens lieferte gerade mit den extremen Bedingungen seiner Topografie die Inspiration für das Einfamilienhaus. Eine getreppter Weg erschließt das Grundstück. In weitem Bogen führt er am Haus vorbei und macht neugierig auf den nicht einsehbaren oberen Teil des Gartens mit dem Schwimmteich.

Auch im Inneren des Hauses fungiert eine Treppe als Rückgrat und Leitmotiv: Sie holt gleichsam den Hang aus der Landschaft ins Haus hinein. Ein Lichtschacht begleitet die Treppe, er schafft vertikale Sichtverbindungen und belichtet die mittlere Zone des tiefen Gebäudes, das gegen die Nachbarhäuser weitgehend geschlossen gestaltet wurde. Das Hauptgeschoß, an den Hang angestellt, enthält den Wohnbereich im Norden (die Glasfront öffnet eine spektakuläre Aussicht auf Kaasgrabenkirche und Wienerwald) und den Eß- und Kochbereich an der Gartenseite. Die split levels der Bereiche wurden durch unterschiedliche Raumhöhen ausgeglichen, so daß das Obergeschoß mit den Schlafzimmern durchgängiges Bodenniveau hat. Im Untergeschoß befinden sich zwei weitere Schlafzimmer, eine Einliegerwohnung und Nebenräume. Durch die Planung „von innen nach außen“ ergab sich am Außenbau eine transparente Darstellung der Raumwidmungen, die vom funktionellen Mittelpunk des Hauses,
dem gemeinschaftlichen Wohnbereich, dominiert wird. Die Klarheit des Konzeptes wird durch jene der Materialien (Beton, weißer Putz, Glas, Holz) unterstrichen. Neben Transparenz war aber
auch Flexibilität ein wichtiges Anliegen der Planer: Die Schlafräume können leicht baulich abgetrennt, zusammengelegt oder auch umgewidmet werden, so dass hier ein Haus nicht nur für aktuelle, sondern auch für zukünftige Bedürfnisse entstand. (Text: Architekt)