Bauwerk
Ahornbahn Tal- und Bergstation
M9 ARCHITEKTEN Senfter Lanzinger - Mayrhofen (A) - 2006
Ahornbahn Mayrhofen, Tal- und Bergstation
6. Juli 2007 - aut. architektur und tirol
Die Berg- und Talstation der Ahornbahn in Mayrhofen im Zillertal unterscheiden sich durch den präzisen Umgang mit Ort und Landschaft von vielen zeitgenössischen Liftanlagen. Nicht der hochkomplexe technologische „Inhalt“ – eine Pendelbahn, die allein durch ihre technischen Ausmaße sehr hohe Aufbauten bedingte – steht im Vordergrund, sondern der konstruktive Dialog der Stationshochbauten mit der jeweiligen Umgebung.
Der Bauplatz der Talstation ist bestimmt durch eine natürliche Hangkante mit einem Höhenunterschied von ca. 3,5 Metern zwischen dem tiefer liegenden Parkplatz und einer höher gelegenen Wiese, auf der die Station errichtet wurde. Vom Parkplatz aus führt ein Weg mit einer großzügig angelegte Zugangsrampe stufenfrei in die Stationsebene mit Anstellbereich und Bahnsteig. Der Bauteil für Geschäfte, Kassa und Nebenräume ist in die Hangkante geschoben, die Stationsebene kragt weit aus, der Baukörper wird damit nochmals von der Hangkante abgehoben. Aus dem in dunkelgrau eingefärbten Beton ausgeführten Baukörper hebt sich ein hoher, mit einem einfachen Wetterschirm aus Metallblech verkleideter Aufbau, indem die notwendige Seilbahntechnik untergebracht ist.
Die Zugänglichkeit und Lage im Gelände der Bergstation unterscheidet sich grundsätzlich von der Situation im Tal. Der Baukörper liegt knapp oberhalb des Felsabbruchs und bedingt damit die Situierung der Eingänge in direkter Verlängerung der Bahnachsen nach hinten zum Hochplateau des Ahorn-Schigebiets. Unterhalb der Station befinden sich daher nur noch Neben- bzw. Betriebsräume. Von der Station deutlich abgesetzt wurde ein kleines Gebäude mit Personalräumen und betriebsorganisatorischen Bereichen errichtet, das als kleiner Turm gleichsam einen baulichen Vorposten im Gelände markiert und bereits von weitem als neue Landmark erkennbar ist.
Die durchgehende Verwendung von dunkelgrau eingefärbtem Beton und Schwarzblech hilft, die Hochbauten in den umgebenden Naturraum mit seinen graubraun bis dunkel- und olivgrünen Tönen einzubinden. Diese reduzierte farbliche Gestaltung wird punktuell durch eine rubinrote Acrylglasgeländerung kontrapunktiert, die auf den im Zillertal zu findenden Granaten anspielt. Insgesamt sind die Hochbauten durch die reduzierte Belichtungs- und Aussichtsflächen sehr in sich gekehrt und lenken damit die Aufmerksamkeit des Besuchers auf die im Inneren verborgenen, hoch technischen Anlagen, die allerdings nicht vordergründig präsentiert sind, sondern erst kurz vor der Abfahrt wahrgenommen werden. „Die Gebäude setzten ein Zeichen in der Natur, werden so zum Monolithen und nicht zur technoiden Hülle.“ – so die Jury des Architekturpreis der Österreichischen Beton- und Zementindustrie 2007, die die Stationsbauten der Ahornbahn mit einem ersten Preis auszeichnete. (Text: Claudia Wedekind)
Der Bauplatz der Talstation ist bestimmt durch eine natürliche Hangkante mit einem Höhenunterschied von ca. 3,5 Metern zwischen dem tiefer liegenden Parkplatz und einer höher gelegenen Wiese, auf der die Station errichtet wurde. Vom Parkplatz aus führt ein Weg mit einer großzügig angelegte Zugangsrampe stufenfrei in die Stationsebene mit Anstellbereich und Bahnsteig. Der Bauteil für Geschäfte, Kassa und Nebenräume ist in die Hangkante geschoben, die Stationsebene kragt weit aus, der Baukörper wird damit nochmals von der Hangkante abgehoben. Aus dem in dunkelgrau eingefärbten Beton ausgeführten Baukörper hebt sich ein hoher, mit einem einfachen Wetterschirm aus Metallblech verkleideter Aufbau, indem die notwendige Seilbahntechnik untergebracht ist.
Die Zugänglichkeit und Lage im Gelände der Bergstation unterscheidet sich grundsätzlich von der Situation im Tal. Der Baukörper liegt knapp oberhalb des Felsabbruchs und bedingt damit die Situierung der Eingänge in direkter Verlängerung der Bahnachsen nach hinten zum Hochplateau des Ahorn-Schigebiets. Unterhalb der Station befinden sich daher nur noch Neben- bzw. Betriebsräume. Von der Station deutlich abgesetzt wurde ein kleines Gebäude mit Personalräumen und betriebsorganisatorischen Bereichen errichtet, das als kleiner Turm gleichsam einen baulichen Vorposten im Gelände markiert und bereits von weitem als neue Landmark erkennbar ist.
Die durchgehende Verwendung von dunkelgrau eingefärbtem Beton und Schwarzblech hilft, die Hochbauten in den umgebenden Naturraum mit seinen graubraun bis dunkel- und olivgrünen Tönen einzubinden. Diese reduzierte farbliche Gestaltung wird punktuell durch eine rubinrote Acrylglasgeländerung kontrapunktiert, die auf den im Zillertal zu findenden Granaten anspielt. Insgesamt sind die Hochbauten durch die reduzierte Belichtungs- und Aussichtsflächen sehr in sich gekehrt und lenken damit die Aufmerksamkeit des Besuchers auf die im Inneren verborgenen, hoch technischen Anlagen, die allerdings nicht vordergründig präsentiert sind, sondern erst kurz vor der Abfahrt wahrgenommen werden. „Die Gebäude setzten ein Zeichen in der Natur, werden so zum Monolithen und nicht zur technoiden Hülle.“ – so die Jury des Architekturpreis der Österreichischen Beton- und Zementindustrie 2007, die die Stationsbauten der Ahornbahn mit einem ersten Preis auszeichnete. (Text: Claudia Wedekind)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
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