Bauwerk
Pezid Apartments
Giner + Wucherer, Andreas Pfeifer - Serfaus (A) - 2006
Pezid Apartments – Umbau
5. BTV Bauherrenpreis für Tirol – Auszeichnung
17. Oktober 2007 - aut. architektur und tirol
Hotels und Pensionen aus der Nachkriegszeit zwischen „Lederhose“ und fast schon wieder nostalgieträchtigem Zeitgeist stehen in Tirol in jedem Dorf. Dieser Bestand ist meist bautechnisch, gestalterisch und funktional eine Altlast. Abreißen und Neubauen ist aufwendig und oft ökologisch und ökonomisch nicht vertretbar. Intelligente Umbau- und Umnutzungsstrategien sind daher dringend gefragt.
Der Relaunch der Pezid Apartments in Serfaus ist dafür ein nicht hoch genug einzuschätzendes Paradebeispiel. Mit kluger Planung wurde die kaum benutzte alte Balkonfront in eine vielfältig bespielbare Raumschicht verwandelt, die nun bei den Gästen als die absolute Attraktion nach der grundlegenden Sanierung gilt. Die Architekten teilten die Balkone in Hälften, erweiterten die eine zu dem mit Liegestühlen ausgestatteten Freiplatz, steigerten dessen Kommunikation – nach außen durch die Tieferlegung der massiven Parapetzone, ergänzt mit schmalen Glasstreifen, welche die nötige Brüstungshöhe sichern und dennoch den Ausblick aus der Liegeposition freihalten, – nach innen durch bis zum Boden verglaste Tür-Wandelemente. Die andere Balkonhälfte der zwischen den tragenden Wandscheiben eingespannten Apartments und Suiten wurde als „Liege-Sitz-Erker“ in den Innenraum integriert: die Parapetlinie wurde hier zum rundum verglasten Podest mit Liegematte – treffend bezeichnet als „Chill-Lounge“ mit Panoramablick, darunter ist raumsparend untertags das Doppelbett geparkt, das bei Bedarf einfach ins Zimmer gerollt wird.
So wurde aus der alten, fixmöblierten Enge eine flexible und komfortable, räumliche Großzügigkeit, unterstützt durch die klar gehaltenen Linien, Flächen und Materialien der übrigen Einrichtung – ausgeklügelte Küchen- und Sanitär-Bereiche und sehr geräumige Garderoben. Kein spektakuläres Architekturwunder, dafür eine wundersame, absolut nachahmenswerte, beim Publikum garantiert erfolgsträchtige Häutung einer modernistisch/rustikalen Hauskulisse zu einer modernen Berghotel-Raumbühne. Bei der Besichtigung beeindruckt zudem der sachkundige, vorausschauende Input der Betreiberfamilie, der für den Erfolg dieses Projektes eine entscheidende Basis bildet, und der für unzählige, ähnliche Aufgaben im Lande Modellcharakter aufweist.
(Jurytext: Otto Kapfinger)
Nach diesem Komplettumbau im Jahr 2005 wurde 2013 ein weiterer Schritt in der Revitalisierung des Pezid unternommen – wiederum umgesetzt von Giner + Wucherer. Der Empfangsbereich wurde großzügiger und freundlicher, ein Kinderspielraum und ein „Funroom“ neu eingerichtet sowie zwei Apartments umgestaltet und unter dem Dach die neue „Suite Panorama“ gebaut. Ebenfalls komplett neu gestaltet wurde der im obersten Stockwerk angesiedelte Hallenbad- und Wellnessbereich.
Der Relaunch der Pezid Apartments in Serfaus ist dafür ein nicht hoch genug einzuschätzendes Paradebeispiel. Mit kluger Planung wurde die kaum benutzte alte Balkonfront in eine vielfältig bespielbare Raumschicht verwandelt, die nun bei den Gästen als die absolute Attraktion nach der grundlegenden Sanierung gilt. Die Architekten teilten die Balkone in Hälften, erweiterten die eine zu dem mit Liegestühlen ausgestatteten Freiplatz, steigerten dessen Kommunikation – nach außen durch die Tieferlegung der massiven Parapetzone, ergänzt mit schmalen Glasstreifen, welche die nötige Brüstungshöhe sichern und dennoch den Ausblick aus der Liegeposition freihalten, – nach innen durch bis zum Boden verglaste Tür-Wandelemente. Die andere Balkonhälfte der zwischen den tragenden Wandscheiben eingespannten Apartments und Suiten wurde als „Liege-Sitz-Erker“ in den Innenraum integriert: die Parapetlinie wurde hier zum rundum verglasten Podest mit Liegematte – treffend bezeichnet als „Chill-Lounge“ mit Panoramablick, darunter ist raumsparend untertags das Doppelbett geparkt, das bei Bedarf einfach ins Zimmer gerollt wird.
So wurde aus der alten, fixmöblierten Enge eine flexible und komfortable, räumliche Großzügigkeit, unterstützt durch die klar gehaltenen Linien, Flächen und Materialien der übrigen Einrichtung – ausgeklügelte Küchen- und Sanitär-Bereiche und sehr geräumige Garderoben. Kein spektakuläres Architekturwunder, dafür eine wundersame, absolut nachahmenswerte, beim Publikum garantiert erfolgsträchtige Häutung einer modernistisch/rustikalen Hauskulisse zu einer modernen Berghotel-Raumbühne. Bei der Besichtigung beeindruckt zudem der sachkundige, vorausschauende Input der Betreiberfamilie, der für den Erfolg dieses Projektes eine entscheidende Basis bildet, und der für unzählige, ähnliche Aufgaben im Lande Modellcharakter aufweist.
(Jurytext: Otto Kapfinger)
Nach diesem Komplettumbau im Jahr 2005 wurde 2013 ein weiterer Schritt in der Revitalisierung des Pezid unternommen – wiederum umgesetzt von Giner + Wucherer. Der Empfangsbereich wurde großzügiger und freundlicher, ein Kinderspielraum und ein „Funroom“ neu eingerichtet sowie zwei Apartments umgestaltet und unter dem Dach die neue „Suite Panorama“ gebaut. Ebenfalls komplett neu gestaltet wurde der im obersten Stockwerk angesiedelte Hallenbad- und Wellnessbereich.
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Pezid
Fotografie