Bauwerk

SKWB Schoellerbank
Jabornegg & Pálffy - Wien (A) - 2000
SKWB Schoellerbank, Foto: Werner Kaligofsky
SKWB Schoellerbank, Foto: Werner Kaligofsky
28. Mai 2000 - Az W
Umbau und Erweiterung der Schoellerbank wurden so angelegt, dass der Baubestand dort erhalten wurde, wo er von historischem Wert war und Anforderungen des Raumprogrammes aufnehmen konnte. Die Fassaden in der Renngasse und zum Schottenstift wurden auf ihren ursprünglichen Zustand wieder hergestellt.
Im Inneren des Grundstückes erfolgte der Teilabbruch zwischen den Mittelmauern von Hof- und Straßentrakt, um die erforderlichen Flächen für die neuen funktionellen Anforderungen zu schaffen. Die thermische Speicherkapazität des Altbestandes wurde ebenfalls in die planerischen Überlegungen einbezogen. An der Längsseite des Grundstückes wurden zwei neue Feuermauern errichtet, die - außer ihrer statischen Notwendigkeit - entlang ihrer Oberfläche Teile der Gebäudeerschließung anordnen.

Die periphere Lage der Versorgungsschächte und die gewählte Form der Tragkonstruktion ermöglichen großzügige, stützenfreie Flächen, die dem Wunsch nach temporärer Veränderung der Bürostruktur entsprechen. Ziel war es, übersichtliche, große Räume zu schaffen, die, von klaren Flächen begrenzt, den vielfältigen Formen der Büronutzung zugeordnet werden können.

Innerhalb des massiven Altbestandes werden die neuen Büroflächen und das Treppenhaus über einen gänzlich verglasten Innenhof belichtet. Dieser Innenhof ist zur Halle mit einer Glasdecke abgeschlossen, die elektronisch zu einer sandgestreuten blickdichten Fläche mutieren kann. Nach oben ist die Halle mit einem pneumatischen Luftkissendach abgeschlossen.

Die Erschließung der Stockwerke erfolgt ringförmig, die Verbindung zwischen den Geschoßen ist durch zwei gegenläufige Treppen gelöst. Verbunden im Bereich der Podeste ermöglichen diese, trotz zentraler Lage, direkte Wege zwischen den Geschoßen des zweihüftigen Bürogebäudes. Die Belichtung erfolgt über den Innenhof und entlang der Feuermauer bis in das Erdgeschoss. Durch die Rundumvollverglasung zum Innenhof ist die Erschließung auch für die in den Hof zeigenden Büroräume nachvollziehbar und fördert eine kommunikative Wegführung.
Abgesehen von der vielfältig möglichen Wahrnehmung der Gebäudetiefe erfüllt der Innenhof auch einen bauphysikalisch-ökologischen Zweck: Die allgemeine Raumlüftung ist eine Quelllüftung über eine Doppelbodenkonstruktion mit Bodenauslässen. Die Frischluftzufuhr erfolgt aus dem angrenzenden Hofbereich. Diese Luftzufuhr wird unter Berücksichtigung der Schall- und Brandschutzerfordernisse mittels abgestimmt gesteuerter Ventilatoren über vertikale Luftschächte an der Gebäudelängsseite (Feuermauer) in die einzelnen Geschoße verteilt. Zusätzlich werden die Büroräume mit einer Kühldecke ausgestattet.

Die in den überdachten Hof aus den einzelnen Bürogeschoßen kommende Brauchluft wird zur energetischen und wirtschaftlichen Lüftung, als auch zur Thermik im Innenhof so genutzt, daß damit eine günstige Nachlüftung (mit erhöhtem mechanischen Lüftungsbetrieb) erreicht wird.

Materialwahl:
Neue statisch erforderliche Eingriffe wurden im Sichtbeton ausgeführt. Der Altbestand in seiner unregelmäßigen Oberfläche ist verputzt und weiß gestrichen. Sämtliche neue Beplankungen, Türblätter und Beschläge sind aus Edelstahl, die Neubaubereiche wurden mit einer Holz-Akustikvorsatzschale eingefasst. Verkehrsflächen sind mit einem imprägnierten Monolithestrich, öffentliche Bereiche im Erdgeschoss sowie die Treppen mit einem französischen Kalksandstein und die Büroräume mit Nadelfilzfliesen ausgelegt.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
SKWB-Schoellerbank AG

Tragwerksplanung

Fotografie