Bauwerk

platz da!
ARGE ArchitektInnen Hegelgasse - Wien (A) - 2006
platz da!, Foto: David Pasek
platz da!, Foto: Sebastian Schubert
12. April 2009 - Az W
Die Fußgängerzone Fichtegasse liegt im ersten Wiener Gemeindebezirk, zwischen zwei höheren Schulen, und ist ein wichtiger Aufenthaltsraum für die Schüler:innen vor und nach dem Unterricht, wie auch während der Pausen.

Die Platzsituation entsprach den Anforderungen durch die Schüler:innen in keinster Weise. Motiviert durch die Ausstellung zum „Rural Studio“ im Az W Wien begründeten die Professoren Kerstin Lasser und Martin Wagner mit der damaligen 6B an der h12 (BORG für Musik und Kunst) eine Initiative für eine Neugestaltung. Durch Vermittlung des Architekturzentrums Wien wurde das Lehrerteam um die Fachbetreuer Anne Wübben, Carolin Reder, Sebastian Schubert und David Pasek verstärkt.

Ein ganzes Schwerpunktsemester mit mehr als fünf Stunden Unterricht pro Woche verbrachten die Schüler:innen in intensiver Beschäftigung mit dem öffentlichen Raum, mit Ihren eigenen wie auch den allgemeinen Ansprüchen, wie auch mit den einschränkenden Rahmenbedingungen. Auf dieser theoretischen Grundlage begegneten die Schüler:innen der eigentlichen Entwurfsaufgabe: im intensiven Dialog mit allen Betreuern entstanden an die zwanzig sehr unterschiedliche und sehr spannende Projekte für die Fußgängerzone. Wie bei einem Architekturwettbewerb wurde eine Jury eingeladen uns mit der Entscheidung zu helfen. Architekt Talaik Chalabi und Gundolf Leitner studierten eingehend alle Projekte und empfahlen die Wellen von Jeta Muaremi und Milena Krobath zur Umsetzung und lobten das allgemeine Niveau der Beiträge.

Die Umsetzungsphase bestritten Anne Wübben, Sebastian Schubert und David Pasek. Die Formen der Wellen musste typisiert und definiert werden um eine Art Baukasten zu entwickeln und in weiterer Folge wurde die Positionierung der Objekte in der Fichtegasse den Rahmenbedingungen entsprechend positioniert werden. Jeder Entwicklungsschritt wurde mit den Schüler:innen besprochen und reflektiert.

Unser System sah eine hohe und eine nieder Welle vor, allerdings gelang es uns nicht, zwei Stahlschalungen zu finanzieren und so wurde der hohen Variante der Vorzug gegeben.
Insgesamt muss festgestellt werden, dass die Finanzierung des Projektes über Sponsoringmittel außerordentlich schwierig war und sich dadurch die lange Projektdauer ergibt. Genau deshalb gebührt aber jenen Sponsoren die die Realisierung ermöglicht haben ein ganz besonderer Dank!

Die gegenläufigen Wellen ermöglichen eine ungeahnte Vielfalt an Benutzungsmöglichkeiten: Die Wellentäler bieten ein Gefühl von Geborgenheit, Ruhe und Rückzug aus dem Alltag – im Wellental ist sogar die Akustik verändert. Die möglichen Sitz und Liegepositionen verstärken den Entspannungseffekt.

Die Stahlbetonwelle wirkt zudem fließend und verleiht dem Platz Leichtigkeit. Die Verteilung der Objekte auf dem Platz schafft ganz unterschiedliche Situationen, die auf die Sonneneinstrahlung im Laufe des Jahres Rücksicht nehmen. Die intensive Nutzung und die ausgezeichnete Akzeptanz dieses städtischen Raumes gibt dem Prozess recht. (Text: David Pasek)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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