Bauwerk
Hypo Landesbank Vorarlberg
Dietrich | Untertrifaller, Gerhard Hörburger - Bregenz (A) - 2008
20. Juli 2010 - vai
An dieser Stelle von Bregenz befand sich einst das gründerzeitliche Hotel Montfort aus dem Jahr 1877. Von dem Architekten Willibald Braun wurde 1921 angrenzend ein historisierendes Gebäude mit einer neoklassizistischen Fassade für den Vorarlberger Landtag errichtet. Das Hotel, das „Graues Haus“, diente der Landesregierung als Verwaltungsgebäude. Von 1981 bis 1984, nach dem Bau des neuen Landtags, wurde es durch ein Büro und Geschäftshaus mit ausgebautem Schrägdach im Stil der Postmoderne ersetzt, das mit einer diagonalen Passage ins Stadtzentrum führt. Bis 2008 wird ein tief greifender Umbau diesen Stadtraum nochmals neu definieren.
Der gesamte Gebäudekomplex – Altbau und Umbau – wird zur Zentrale einer Landesbank. Aufgrund der jüngsten Baugeschichte in die zweite Reihe und an den Kreuzungspunkt von einer Fußgängerzone und einer Hauptverkehrsstraße gerückt, schließt sich der Komplex zu einer viergeschossigen Randbebauung mit verglastem Erdgeschoss. Der Eingang öffnet sich zur Fußgängerzone mit einer einspringenden Ecke und einem großzügigen Foyer. Dem architektonischen Konflikt des ehemaligen Landtags als romantisierender Solitär innerhalb einer Blockrandbebauung wurde nun durch eine vollständige Ablösung und historisierende Ergänzung der Innenfassade Rechnung getragen. Hinter seinen denkmalgeschützten Fassaden wurde der Bereich für Geschäftskunden untergebracht, der über Brücken erreicht wird. Im Neubau sind auf Straßeniveau Beratungs- und Serviceflächen eingerichtet. Im Kern verbleibt ein ebenso extern nutzbarer, doppelt hoher Innenhof mit Glasdach, von dem aus auch der ehemalige Landtagssaal im Altbau betreten wird. Das Erdgeschoss schließt rückseitig mit einer öffentlichen Bar, die auf einen kleinen Platz mit einer Skulptur führt. In den Geschossen darüber sind interne Büros untergebracht. Im obersten Geschoss, das durch den Umbau von einem Dach- in ein Vollgeschoss verwandelt wurde, sind die Räumlichkeiten des Vorstandes eingerichtet. Haustechnik und Klimaanlage finden schließlich in einem zurückgesetzten Dachaufbau Platz. Die neue Fassade zeigt sich als ruhiges, gleichmäßiges Raster mit großen, vorspringenden Fensterkörpern. Anthrazitfarbene Metallrahmen, die die Fenster umgeben, ragen etwa 25 Zentimeter aus weißen Faserbetonplatten hervor und zeigen sich im Inneren als tiefe, umlaufende Eichenholzrahmen. Ganz außen beruhigen zusätzliche Einscheiben-Verglasungen das Erscheinungsbild des Gebäudes. Ihre Reflexionen verwandeln die für Bankgebäude sonst übliche Abschottung durch Rollläden und Sichtschutzelemente zu einem diskreten gläsernen Schleier. (Text: Walter Zschokke)
Der gesamte Gebäudekomplex – Altbau und Umbau – wird zur Zentrale einer Landesbank. Aufgrund der jüngsten Baugeschichte in die zweite Reihe und an den Kreuzungspunkt von einer Fußgängerzone und einer Hauptverkehrsstraße gerückt, schließt sich der Komplex zu einer viergeschossigen Randbebauung mit verglastem Erdgeschoss. Der Eingang öffnet sich zur Fußgängerzone mit einer einspringenden Ecke und einem großzügigen Foyer. Dem architektonischen Konflikt des ehemaligen Landtags als romantisierender Solitär innerhalb einer Blockrandbebauung wurde nun durch eine vollständige Ablösung und historisierende Ergänzung der Innenfassade Rechnung getragen. Hinter seinen denkmalgeschützten Fassaden wurde der Bereich für Geschäftskunden untergebracht, der über Brücken erreicht wird. Im Neubau sind auf Straßeniveau Beratungs- und Serviceflächen eingerichtet. Im Kern verbleibt ein ebenso extern nutzbarer, doppelt hoher Innenhof mit Glasdach, von dem aus auch der ehemalige Landtagssaal im Altbau betreten wird. Das Erdgeschoss schließt rückseitig mit einer öffentlichen Bar, die auf einen kleinen Platz mit einer Skulptur führt. In den Geschossen darüber sind interne Büros untergebracht. Im obersten Geschoss, das durch den Umbau von einem Dach- in ein Vollgeschoss verwandelt wurde, sind die Räumlichkeiten des Vorstandes eingerichtet. Haustechnik und Klimaanlage finden schließlich in einem zurückgesetzten Dachaufbau Platz. Die neue Fassade zeigt sich als ruhiges, gleichmäßiges Raster mit großen, vorspringenden Fensterkörpern. Anthrazitfarbene Metallrahmen, die die Fenster umgeben, ragen etwa 25 Zentimeter aus weißen Faserbetonplatten hervor und zeigen sich im Inneren als tiefe, umlaufende Eichenholzrahmen. Ganz außen beruhigen zusätzliche Einscheiben-Verglasungen das Erscheinungsbild des Gebäudes. Ihre Reflexionen verwandeln die für Bankgebäude sonst übliche Abschottung durch Rollläden und Sichtschutzelemente zu einem diskreten gläsernen Schleier. (Text: Walter Zschokke)
Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut
Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konrad
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Hypo Bank Vorarlberg
Tragwerksplanung
Fotografie