Bauwerk
Wohnungsumbau Wien 6
Pichler & Traupmann - Wien - 2009
31. Januar 2010 - Az W
So sehr Flexibilität, Nutzungsneutralität oder die Möglichkeit zum Rundlauf als herausragende Qualitäten von Gründerzeitwohnungen immer wieder hervorgehoben werden, so sehr muss man sich aber auch mit deren Nachteilen wie schlecht belicht- und benutzbare Kabinette, lange, oft sogar winkelförmige Gänge oder mittige und daher unnutzbare Raumzonen produzierende Flügeltüren auseinandersetzen.
Beim hier gezeigten Wohnungsumbau sollten die genannten Qualitäten verstärkt, die Defizite in der Nutzbarkeit jedoch behoben und eine völlig neue formale Identität geschaffen werden. Ausgangspunkt war die Verlegung des Kochens in das Zentrum des Geschehens und dessen fließende Verbindung mit einem vergrößerten Wohnzimmer. Dazu wurde der vorhandene Raum scheinbar, mit Unterstützung einer diagonal verlaufenden Lichtfuge an der Decke, gestreckt und die massive Mittel- und Kaminwand, die Schräglage des äußersten Kamins aufnehmend, sozusagen wie ein Vorhang zur Seite geschoben. Gleichzeitig jedoch wurden funktional hochwirksame Zonen geschaffen, wie ein neuer Eingangs- und Garderobenbereich, ein neuer Bade- und Hauswirtschaftsbereich und drei neu dimensionierte Zimmer. Der Raum erfährt dabei eine Verdichtung. Zwei der Zimmer enthalten Hochplateaus mit eingebauten Betten und darunter befindlichen Schrankräumen, eines kann mittels einer Schiebewand großflächig geöffnet und an den Wohnbereich angeschlossen werden. Die Verdichtung des Raums kann hier aufgehoben und in eine Streckung übergeleitet werden. Bei diesem Vorgang wird die gesamte Außenwand freigelegt. Durch das bündige Einsetzen von neuen Isolierglasfenstern als Innenfenster, deren Holzrahmen unter dem weiß emailliertem Glasfalz verdeckt liegen, erscheint diese Wandfläche als homogene Fläche unterschiedlicher Reflexionsgrade und Transparenzen. Das klassische Fenster in Rahmen und Wandöffnung wurde somit aufgehoben.
Vier neue Elemente durchziehen frei das Raumkontinuum, um unterschiedliche Raum- und Funktionsqualitäten hervorzubringen: eine Schale aus Faserbetonplatten, Boden- und Wandflächen aus Wenge, sich frei faltende Decken- und Wandflächen aus Gipskarton sowie seidenmatt lackierte Möbelelemente, in die die rahmenlosen Zimmertüren sowie ausreichende Regal, Schrank- und Stauflächen eingebaut sind. Alle Räume sind funktional mehrfach belegbar und so entstand durch den massiven Umbau in gewisser Weise erneut eine Gründerzeitwohnung im besten Sinne. Lediglich ein Balkon fehlt: Aus diesem Grund führt eine Rampe auf eine kleine Ebene auf Fensterparapethöhe und bietet dort einen nicht zu unterschätzenden Ersatz! (Text: Architekten)
Beim hier gezeigten Wohnungsumbau sollten die genannten Qualitäten verstärkt, die Defizite in der Nutzbarkeit jedoch behoben und eine völlig neue formale Identität geschaffen werden. Ausgangspunkt war die Verlegung des Kochens in das Zentrum des Geschehens und dessen fließende Verbindung mit einem vergrößerten Wohnzimmer. Dazu wurde der vorhandene Raum scheinbar, mit Unterstützung einer diagonal verlaufenden Lichtfuge an der Decke, gestreckt und die massive Mittel- und Kaminwand, die Schräglage des äußersten Kamins aufnehmend, sozusagen wie ein Vorhang zur Seite geschoben. Gleichzeitig jedoch wurden funktional hochwirksame Zonen geschaffen, wie ein neuer Eingangs- und Garderobenbereich, ein neuer Bade- und Hauswirtschaftsbereich und drei neu dimensionierte Zimmer. Der Raum erfährt dabei eine Verdichtung. Zwei der Zimmer enthalten Hochplateaus mit eingebauten Betten und darunter befindlichen Schrankräumen, eines kann mittels einer Schiebewand großflächig geöffnet und an den Wohnbereich angeschlossen werden. Die Verdichtung des Raums kann hier aufgehoben und in eine Streckung übergeleitet werden. Bei diesem Vorgang wird die gesamte Außenwand freigelegt. Durch das bündige Einsetzen von neuen Isolierglasfenstern als Innenfenster, deren Holzrahmen unter dem weiß emailliertem Glasfalz verdeckt liegen, erscheint diese Wandfläche als homogene Fläche unterschiedlicher Reflexionsgrade und Transparenzen. Das klassische Fenster in Rahmen und Wandöffnung wurde somit aufgehoben.
Vier neue Elemente durchziehen frei das Raumkontinuum, um unterschiedliche Raum- und Funktionsqualitäten hervorzubringen: eine Schale aus Faserbetonplatten, Boden- und Wandflächen aus Wenge, sich frei faltende Decken- und Wandflächen aus Gipskarton sowie seidenmatt lackierte Möbelelemente, in die die rahmenlosen Zimmertüren sowie ausreichende Regal, Schrank- und Stauflächen eingebaut sind. Alle Räume sind funktional mehrfach belegbar und so entstand durch den massiven Umbau in gewisser Weise erneut eine Gründerzeitwohnung im besten Sinne. Lediglich ein Balkon fehlt: Aus diesem Grund führt eine Rampe auf eine kleine Ebene auf Fensterparapethöhe und bietet dort einen nicht zu unterschätzenden Ersatz! (Text: Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig