Der Baukörper mit 63 Wohnungen in Wien-Brigittenau setzt sich aus drei Typologieelementen zusammen, die Rüdiger Lainer aus den städtebaulichen Rahmenbedingungen ableitete. Vor der Großform des Engelshofs dezent zurückweichend, gliedert sich das Volumen in „Kopf“, „Körper“ und „Flosse“, selbstverständlich ohne diese Metaphorik exziplit zu bemühen. Der schlanke Baukörper, der duchgesteckte Wohnungen ermöglichte, ist nach dem gründerzeitlichen Prinzip „3 Scheiben und ein Schacht“ aufgebaut, um möglichst elastische Grundstrukturen für maximale Typenvielfalt zu schaffen. Um den Fixpunkt des Schachts sind ein natürlich belichtetes Bad, WC und Küche gruppiert, die übrigen Räumlichkeiten sind in zahlreichen Varianten in die Grundstruktur eingeschrieben. Auch das Prinzip der zuschaltbaren Zimmers sorgt für Flexibilität, da die beiden Zimmer in der Achse des Stiegenhauses entweder Platz für eine kleine 2-Zimmer-Wohnung oder für eine in eine angelagerte Wohnung integrierte Einliegerwohnung schaffen. An der Süd-, Ost- und Westseite des durch drei Stiegenhäuser erschlossenen Wohnbaus ist eine Loggienschicht vorgelagert, die im Sinne einer optimalen Belichtung abschnittweise mit einem Glasdach versehen ist. Jede Loggia verfügt zudem über einen eigenen Abstellbereich.
Die südlich angrenzende Bebauung wurde von Arquitectos (Heidi Pretterhofer, Dieter Spath) entworfen (siehe gesonderten Eintrag). (Text: Gabriele Kaiser)