Bauwerk
Synagoge in der Zwi Peres Chajes Schule
BEHF Architects - Wien (A) - 2009
7. Februar 2010 - Az W
Der Auftrag umfasste die gestalterische Planung und technisch-geschäftliche Umsetzung einer Synagoge in einem bestehenden Rohbau im neuen Zentrum der Israelischen Kultusgemeinde Wien.
Die Synagoge wird sowohl von den Schülern der Zwi-Peres-Chajes-Schule (Fertigstellung 2008) als auch von den Bewohnern des Maimonides-Elternheims (Fertigstellung 2010) genutzt.
Eine in glattem Sichtbeton ausgeführte Galerie kragt weit in das Rauminnere. Der bestehende rohe Raum ist dominiert von drei enorm großen Fenstern nach Osten, die den Blick auf die neue U-Bahntrasse, die Tangente und Kleingartensiedlung des Praters freigeben. Die aufgehende Sonne strahlt in den Raum. Es bestand einerseits der Bedarf, sich vor der blendenden Sonne zu schützen als auch
Einblicke der vorbeifahrenden U-Bahnzüge zu filtern. Die großen Fenster nach Süden sollten geschlossen oder zur Aussicht geöffnet werden können. Der im Osten der Synagoge aufgestellte Thoraschrein sollte fester Bestandteil des Raumgefüges und nicht bloß vor dem Fenster aufgestellt sein. Eine gediegene oder ernsthaft-feierliche Stimmung sollte vermieden werden, Dennoch sollte der Synagoge Wärme und Geborgenheit – eine gewisse „Berührbarkeit“ -
ausstrahlen. Aus diesen vielschichtigen Bedürfnissen wurde der Gedanke der innenliegenden Fensterläden entwickelt, die sich um den gesamten Raum abwickelt. Sie ist niemals glatt und sauber, streng oder einheitlich, sondern ist gefaltet, unruhig lebendig und
erlaubt – durch Schlitze und Klappen - die Wahrnehmung der vielschichtigen Hintergründe, Fensteröffnungen und Sichtbetonstrukturen. Die „Rückseite“ der aus Eiche gefertigten Holzverkleidung ist vergoldet und kann von Außen als besonderer „strahlender“ Raum wahrgenommen werden. Im Innern reflektieren und funkeln Lichter und Schatten der unregelmäßig verteilten sowie öffenund schliessbaren Klappen in den Holzelementen. Eine Leiter, die an Bibliotheksausstattung erinnert, erlaubt den Aufstieg und „Zugriff“ auf die höher gelegenen Holzelemente, damit diese bewegt werden können. Der Thoraschrein ist materieller und formaler, bzw. formativer Bestandteil der Wandverkleidung bzw. der Fensterbalken, die gefaltete Wandverkleidung ist dadurch ebenso Bestandteil des Thoraschreins. Der Fußboden ist in tiefdunklem Braun aus Naturstein und die Decke als gefaltete Akustikputzabhängung ausgeführt, deren leichte Knicke – verwandt zu den Wänden - die akkutischen Verhältnisse in der Synagoge optimieren. In ihr sind blaues und goldenes Licht eingelassen, das eine warme und klare Beleuchtung des Raumes ergibt. Die ebenfalls in sehr dunklem braun aus MDF und Alcantara-Polsterung ausgeführte Bima- und Sitzmöbel – gefertigt in einem Kibbuz in Galiläa - wiederspiegeln den grundsätzlichen Entwurfsgedanken mit sehr einfachem aber anspruchsvollen Materialumgang in klarer und moderner Sprache eine Synagoge in der Gegenwart einzurichten. (Text: Architekten)
Die Synagoge wird sowohl von den Schülern der Zwi-Peres-Chajes-Schule (Fertigstellung 2008) als auch von den Bewohnern des Maimonides-Elternheims (Fertigstellung 2010) genutzt.
Eine in glattem Sichtbeton ausgeführte Galerie kragt weit in das Rauminnere. Der bestehende rohe Raum ist dominiert von drei enorm großen Fenstern nach Osten, die den Blick auf die neue U-Bahntrasse, die Tangente und Kleingartensiedlung des Praters freigeben. Die aufgehende Sonne strahlt in den Raum. Es bestand einerseits der Bedarf, sich vor der blendenden Sonne zu schützen als auch
Einblicke der vorbeifahrenden U-Bahnzüge zu filtern. Die großen Fenster nach Süden sollten geschlossen oder zur Aussicht geöffnet werden können. Der im Osten der Synagoge aufgestellte Thoraschrein sollte fester Bestandteil des Raumgefüges und nicht bloß vor dem Fenster aufgestellt sein. Eine gediegene oder ernsthaft-feierliche Stimmung sollte vermieden werden, Dennoch sollte der Synagoge Wärme und Geborgenheit – eine gewisse „Berührbarkeit“ -
ausstrahlen. Aus diesen vielschichtigen Bedürfnissen wurde der Gedanke der innenliegenden Fensterläden entwickelt, die sich um den gesamten Raum abwickelt. Sie ist niemals glatt und sauber, streng oder einheitlich, sondern ist gefaltet, unruhig lebendig und
erlaubt – durch Schlitze und Klappen - die Wahrnehmung der vielschichtigen Hintergründe, Fensteröffnungen und Sichtbetonstrukturen. Die „Rückseite“ der aus Eiche gefertigten Holzverkleidung ist vergoldet und kann von Außen als besonderer „strahlender“ Raum wahrgenommen werden. Im Innern reflektieren und funkeln Lichter und Schatten der unregelmäßig verteilten sowie öffenund schliessbaren Klappen in den Holzelementen. Eine Leiter, die an Bibliotheksausstattung erinnert, erlaubt den Aufstieg und „Zugriff“ auf die höher gelegenen Holzelemente, damit diese bewegt werden können. Der Thoraschrein ist materieller und formaler, bzw. formativer Bestandteil der Wandverkleidung bzw. der Fensterbalken, die gefaltete Wandverkleidung ist dadurch ebenso Bestandteil des Thoraschreins. Der Fußboden ist in tiefdunklem Braun aus Naturstein und die Decke als gefaltete Akustikputzabhängung ausgeführt, deren leichte Knicke – verwandt zu den Wänden - die akkutischen Verhältnisse in der Synagoge optimieren. In ihr sind blaues und goldenes Licht eingelassen, das eine warme und klare Beleuchtung des Raumes ergibt. Die ebenfalls in sehr dunklem braun aus MDF und Alcantara-Polsterung ausgeführte Bima- und Sitzmöbel – gefertigt in einem Kibbuz in Galiläa - wiederspiegeln den grundsätzlichen Entwurfsgedanken mit sehr einfachem aber anspruchsvollen Materialumgang in klarer und moderner Sprache eine Synagoge in der Gegenwart einzurichten. (Text: Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig