Das Sockelgeschoss eines dreiseitig freistehenden Wohn- und Geschäftshauses (1847–49 nach einem Entwurf von Ludwig Förster und Theophil Hansen erbaut) wurde von Atelier Heiss mit neuen Geschäftsportalen (mit integrierten Fallarm-Markisen) und großen Vitrinenfenstern dem gegenwärtigen Einkaufsflair einer Innenstadt angeglichen. In den Obergeschossen sind drei Wohnungen mit vorsichtigen Eingriffen zu „High-End-Domizilen“ (Atelier Heiss) aufgewertet worden. Die Maßnahmen beschränkten sich im Wesentlichen auf die Integration von Sanitäreinheiten und dezenten Schrankmöbeln, einige sondergefertigte Einrichtungsstücke setzen im geschätzten Ambiente eines Altbaus moderne Akzente.

Die quadergenutete Oberzone des frühistoristischen Gebäudes mit den charakteristischen Terrakottareliefs prägt weiterhin das Erscheinungsbild der Fassade, auch der 2008 realisierte gläserne Dachausbau von Georg Driendl in den Umrissen (und der 35°-Neigung) des nicht mehr erhaltenen historischen Daches drängt sich den Passanten als strukturelle Setzung nicht auf. Entgegen der Konvention von Wiener Bürgerhäusern wird man im Eingangsbereich des Gebäudes nun von einer/einem Concierge empfangen – ein skulpturales Pult unterstreicht dieses Überraschungsmoment. (Text: Gabriele Kaiser)