Bauwerk

Wohnanlage Probstenhofweg
reitter_architekten, riccione architekten - Innsbruck (A) - 2012
Wohnanlage Probstenhofweg, Foto: Mojo Reitter
Wohnanlage Probstenhofweg, Foto: Mojo Reitter
16. August 2012 - aut. architektur und tirol
Im Innsbrucker Stadtteil Hötting, unmittelbar neben dem denkmalgeschützten Bauensemble des Priesterseminars der Diözese Innsbruck, stellte die Diözese ein Grundstück für einen Wohnbau zur Verfügung. Der Bauplatz liegt entlang der Höhenstraße in einer überwiegend klein strukturierten, villenartigen Bebauung mit ausgeprägter Durchgrünung und grenzt westlich an den dörflichen Bereich von Hötting und die neue Höttinger Pfarrkirche. Bisher befand sich hier eine durch die angrenzende Stützmauer nach Osten, Norden und Westen räumlich gefasste, verborgene Idylle, ein versunkener Baum-Garten mit einem Sportplatz, zu dem die Kinder der Umgebung immer freien Zutritt hatten.

Dort zu bauen, bedeutete für die Architekten, etwas Schönes zu zerstören. „Zerstöre mit Verstand, schrieb uns Luigi Snozzi ins Skizzenbuch. Wir denken, das Thema Baum-Garten sollte zum kleinen Park intensiviert, der Baumstreifen an der Stützmauer ausgebaut und erweitert werden auf das ganze Grundstück, inklusive dem Parkplatz der Diözese.“ (ARGE reitter - bortolotti_cede).

Ausgehend von diesen Überlegungen und dem städtebaulichen Kontext führten Helmut Reitter, Clemens Bortolotti und Tilwin Cede den Bauplatz gleichsam in seinen „Urzustand“ als kontinuierlichen Hang zurück und platzierten in einem neu gestalteten Grünraum drei selbstbewusste, freistehende Baukörper. Die fünf- bzw. sechsgeschossigen Häuser sind in Anlehnung an villenartige Mietshäuser des beginnenden 20. Jahrhunderts entwickelt und in präziser Reaktion auf die Umgebung angeordnet. Zum Garten hin ist den Fassaden analog zu alten Holzveranden eine Balkonschicht vorgestellt, die intime private Freibereiche bildet.

Die Wohnungen selbst sind in kompakten 3-Spännern organisiert und nach Süden, Westen oder Osten orientiert – zur Höhenstraße hin bieten hochwertige Schallschutzfenster eine entsprechende Abschirmung von den Belastungen. Im Inneren wurde großer Wert auf eine optimale Nutzbarkeit gelegt, so könnte in den meisten Wohnungen bei Bedarf ein zusätzlicher „Individual-Raum“ vom Wohnbereich abgeteilt werden. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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