Bauwerk
Swarovski Innsbruck
Schlögl & Süß Architekten - Innsbruck (A) - 2011
4. April 2012 - aut. architektur und tirol
„Swarovski Innsbruck“ ist nach „Swarovski Wien“ ein weiteres Geschäft, das Schlögl & Süß für die Swarovski Kristallwelten gestalten. Architektonisch geht es auch hier sehr stark um das „Weiterbauen“ in historischer Bausubstanz, ein Thema, das die Architekten besonders interessiert. Befundungen ergaben, dass das unter Denkmalschutz stehende Haus in der Herzog-Friedrich-Straße 39 in mehreren von der Gotik bis in die Neuzeit heraufreichenden Bauphasen entstanden ist. So gliedert sich der Bestand in folgende Gebäudeteile: das Haupthaus mit den vorgebauten Lauben, das Hofgebäude und der Zwischentrakt.
Alle Veränderungen am Bestand wurden mit dem Denkmalamt abgestimmt. Während sich nach außen hin, bis auf kleinere Eingriffe in die Fassade im Bereich des Ausgangs zur Stiftgasse und die Wahl der hellen Putzfarbe kaum etwas geändert hat, wurde das Innere einer kompletten Wandlung unterzogen. Durch die Verlegung der Technikzentrale in den Dachaufbau des Hofgebäudes wurden zusätzliche Flächen gewonnen. Die Kundenbereiche konzentrieren sich nun fast ausschließlich auf das Erd- und Obergeschoß, wodurch eine gute Übersichtlichkeit gewährleistet wird und besser nutzbare, zusammenhängende Räume entstanden. Die neue vertikale Erschließung in Form zweier Treppen und Aufzüge fügt sich behutsam in den Zwischentrakt.
Die funktional wichtigste Änderung ist die Umsetzung eines neuen Kundenleitsystems. Zur Entflechtung der Besucherströme wurden Ein- und Ausgang des Geschäftes räumlich voneinander getrennt und eine Art Einbahnsystem geschaffen, in dessen Raumfolge der Gast durch eine Swarovski adäquate Inszenierung zum Staunen angeregt werden soll.
Die Tour startet in dem nun nach außen hin offenen, hell gestalteten Gewölbebereich hinter den Lauben der Altstadt. In den Mittelpunkt des Interesses rückt dort der auch von der Straße aus einsichtige erste Teil einer faszinierenden Kunstinstallation, welche den Besucher vorbei an der bis ins Obergeschoß freigespielten, historische Außenwand tief ins Innere des Hauses begleitet. Im ebenfalls von weiß getünchten Gewölben überspannten Empfangsbereich findet die multimediale Einführung in die Welt von Swarovski statt. Von den Lauben bis hierher wird als Bodenbelag hellgrauer Vorarlberger Quarzsandstein gewählt.
Ins Obergeschoß führt eine hochglänzend polierte Edelstahltreppe, deren Trittstufen mit funkelndem Kristall gefüllt sind. Alternativ werden die Gäste auch mittels großzügig dimensioniertem, gläsernen Aufzug nach oben befördert. Unter einer schwarz spiegelnden Decke wandert der Blick von der über den Luftraum des Erdgeschoßes aufsteigenden Kunstinstallation hin zu dem im Hintergrund effektvoll in Szene gesetzten Barbereich. Dort befindet sich die so genannte „Wunderkammer“ mit wechselnden Ausstellungen. Ein großer Teil des Geschoßes ist der eleganten Präsentation der Swarovski Produktpalette gewidmet. Die indirekt beleuchteten, weiß lackierten, mit Glasvitrinen bestückten Wandvertäfelungen ergänzt durch die frei im Raum platzierten Verkaufsmöbel, generieren Spiegeleffekte an der dunklen Decke. Der helle Kautschukboden bedeckt das gesamte Verkaufsareal.
Über eine Brücke, den Zwischentrakt querend, wechselt der Besucher in den neu geschaffenen, größten Ausstellungsraum des Hauses. Auch hier steht die neue Innenarchitektur kontrapunktisch der alten Bausubstanz gegenüber. Die Fenster der unverbauten, alten Außenwand ermöglichen den Blick in die enge, mittelalterliche Stiftgasse. Über eine weitere Kristalltreppe wechselt man in den erdgeschoßigen Gewölberaum, in dem sich u. a. die Kassen befinden. Aus denkmalpflegerischen Gründen wurde als Beleuchtung dieses außergewöhnlichen Raumes ein spezielles Seilsystem entwickelt, das neben der Grundbeleuchtung das erforderliche Licht für die im Raum verteilten Vitrinen sicher stellt. Vorbei an einer vom Gewölbe über zwei Geschoße herabhängenden Lichtskulptur endet der Weg im Bereich des neuen Ausgangs in die Stiftgasse. (Text: Architekten)
Alle Veränderungen am Bestand wurden mit dem Denkmalamt abgestimmt. Während sich nach außen hin, bis auf kleinere Eingriffe in die Fassade im Bereich des Ausgangs zur Stiftgasse und die Wahl der hellen Putzfarbe kaum etwas geändert hat, wurde das Innere einer kompletten Wandlung unterzogen. Durch die Verlegung der Technikzentrale in den Dachaufbau des Hofgebäudes wurden zusätzliche Flächen gewonnen. Die Kundenbereiche konzentrieren sich nun fast ausschließlich auf das Erd- und Obergeschoß, wodurch eine gute Übersichtlichkeit gewährleistet wird und besser nutzbare, zusammenhängende Räume entstanden. Die neue vertikale Erschließung in Form zweier Treppen und Aufzüge fügt sich behutsam in den Zwischentrakt.
Die funktional wichtigste Änderung ist die Umsetzung eines neuen Kundenleitsystems. Zur Entflechtung der Besucherströme wurden Ein- und Ausgang des Geschäftes räumlich voneinander getrennt und eine Art Einbahnsystem geschaffen, in dessen Raumfolge der Gast durch eine Swarovski adäquate Inszenierung zum Staunen angeregt werden soll.
Die Tour startet in dem nun nach außen hin offenen, hell gestalteten Gewölbebereich hinter den Lauben der Altstadt. In den Mittelpunkt des Interesses rückt dort der auch von der Straße aus einsichtige erste Teil einer faszinierenden Kunstinstallation, welche den Besucher vorbei an der bis ins Obergeschoß freigespielten, historische Außenwand tief ins Innere des Hauses begleitet. Im ebenfalls von weiß getünchten Gewölben überspannten Empfangsbereich findet die multimediale Einführung in die Welt von Swarovski statt. Von den Lauben bis hierher wird als Bodenbelag hellgrauer Vorarlberger Quarzsandstein gewählt.
Ins Obergeschoß führt eine hochglänzend polierte Edelstahltreppe, deren Trittstufen mit funkelndem Kristall gefüllt sind. Alternativ werden die Gäste auch mittels großzügig dimensioniertem, gläsernen Aufzug nach oben befördert. Unter einer schwarz spiegelnden Decke wandert der Blick von der über den Luftraum des Erdgeschoßes aufsteigenden Kunstinstallation hin zu dem im Hintergrund effektvoll in Szene gesetzten Barbereich. Dort befindet sich die so genannte „Wunderkammer“ mit wechselnden Ausstellungen. Ein großer Teil des Geschoßes ist der eleganten Präsentation der Swarovski Produktpalette gewidmet. Die indirekt beleuchteten, weiß lackierten, mit Glasvitrinen bestückten Wandvertäfelungen ergänzt durch die frei im Raum platzierten Verkaufsmöbel, generieren Spiegeleffekte an der dunklen Decke. Der helle Kautschukboden bedeckt das gesamte Verkaufsareal.
Über eine Brücke, den Zwischentrakt querend, wechselt der Besucher in den neu geschaffenen, größten Ausstellungsraum des Hauses. Auch hier steht die neue Innenarchitektur kontrapunktisch der alten Bausubstanz gegenüber. Die Fenster der unverbauten, alten Außenwand ermöglichen den Blick in die enge, mittelalterliche Stiftgasse. Über eine weitere Kristalltreppe wechselt man in den erdgeschoßigen Gewölberaum, in dem sich u. a. die Kassen befinden. Aus denkmalpflegerischen Gründen wurde als Beleuchtung dieses außergewöhnlichen Raumes ein spezielles Seilsystem entwickelt, das neben der Grundbeleuchtung das erforderliche Licht für die im Raum verteilten Vitrinen sicher stellt. Vorbei an einer vom Gewölbe über zwei Geschoße herabhängenden Lichtskulptur endet der Weg im Bereich des neuen Ausgangs in die Stiftgasse. (Text: Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
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