Bauwerk

Mobiles Dach Felsenreitschule
HALLE 1 - Salzburg (A) - 2011
Mobiles Dach Felsenreitschule, Foto: Gebhard Sengmüller
Mobiles Dach Felsenreitschule, Foto: Gebhard Sengmüller

Überdachung Felsenreitschule

23. September 2012 - Initiative Architektur
Das mobile Dach und die innenräumliche Neugestaltung der Felsenreitschule durch das Architekturbüro HALLE 1 sind eine rundum gelungene Bereicherung dieser historischen Spielstätte, die als Aufführungsort der Salzburger Festspiele von Clemens Holzmeister adaptiert wurde. Der Kontrast Alt vs. Neu, der sich dem Besucher in der gegensätzlichen Materialität (natürliche Rauheit der Felswand vs. glatte, aber raffiniert geschuppte Akustikelemente an der Decke und den Wänden des Zuschauerraumes) und in der Dualität der Farbgebung (natürliches Grau des Felsen vs. schwarze Oberfläche der neuen Elemente) zeigt, verleiht dem gesamten Raum eine elegante und vornehm-feierliche Atmosphäre.
Die wohlüberlegte Detailierung und Ausführung der neuen Bauteile und Oberflächen (inklusive der mobilen Dachkonstruktion) stehen in keinerlei Konkurrenz zur Archaik des Bühnenraumes.
Die einfach erscheinende, (auch bühnen-) technisch und funktional aber hochkomplexe, Konstruktion der mobilen Überdachung „will nicht mehr sein als sie ist“: der Schall- und Witterungsschutz für den Bühnenbereich darunter. Dasselbe gilt in funktionaler Hinsicht auch für den zweigeschossigen Neubau der Bühnennebenräume über dem Zuschauerbereich. Durch kluges Abwägen der Bauteile, Details, Raumelemente und Oberflächen gelang es den Planern (trotz äußerst geringem Baubudget) auch diesen Räumen eine angenehme Aufenthalts- und Arbeitsqualität zu verleihen.
Im Außenraum fügen sich das mobile und das permanente Dach beinahe unmerklich in die umliegende Dachlandschaft ein. Steigt man die Clemens-Holzmeister-Stiege hinauf, „lugt“ lediglich ein dezent expressiv gestaltetes Auflagerelement der mobilen Überdachung „um die Ecke“.
Den Architekten ist es hervorragend gelungen, eine Ikone der Salzburger Architektur mit viel Engagement und „Herzblut“ aufzuwerten – ein wegweisendes Beispiel für „Bauen im und mit dem Bestand“, indem das „Neue“ das „Alte“ selbstbewusst und selbstverständlich ergänzt und bereichert. (Jurytext)

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Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur

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