Bauwerk
WHA Jakov-Lind-Straße
Architektin Sne Veselinović - Wien (A) - 2012
26. Februar 2014 - Az W
Die Wohnhausanlage besteht aus zwei miteinander verbundenen Baukörpern: einem linearen hohen entlang „An den Kohlenrutschen“, und einem L-förmigen, der durch seine differenzierte Höhenlage in zwei Bauelemente gegliedert ist. Eine verglaste Brücke verbindet die Obergeschosse beider Baukörper als Gelenk, das als Zäsur wahrgenommen wird. Vor- und Rücksprünge sowie Materialwechsel gliedern den gesamten Baukörper vertikal wie horizontal und schaffen ein lebendiges Erscheinungsbild, das mit dem Umfeld korrespondiert. Aus der Ferne betrachtet fallen die bunten Trennwände der Loggien auf. Die vermeintlich dichten Bleche der Loggienverkleidung sind gelocht und ermöglichen den Bewohner:innen Ausblicke bei gleichzeitigem Blickschutz.
Das differenzierte Angebot an Wohnungstypen ist mit Fokus auf leistbaren Wohnraum für kinderreiche Familien und Alleinerzieher:innen, aber auch für Paare oder Singles ausgerichtet. Klein gehaltene Verteilergänge und Wohnungen, bei denen Zimmer direkt von den Wohnküchen aus erschlossen werden, optimieren die Wohnnutzfläche. Bezüglich Mehrgenerationenwohnen weisen 56 der insgesamt 106 Wohnungen Jugendzimmer mit direktem Zugang vom Vorraum auf. Die Gangflächen in den Stiegenhäusern sind als natürlich belichtete, großzügig dimensionierte Erschließungs“hallen“ausgeführt. Transparenz und eine optimierte Tageslichtführung sind auf allen Ebenen in der Erschließung des großen Baukörpers ablesbar. In zwei Stockwerken belichten südseitig orientierte Gemeinschaftsloggien zusätzlich mit Tageslicht.
Theoretisch stünden die Gemeinschaftsloggien dem Gestaltungswillen der Bewohner:innen offen und könnte angeeignet werden. Tatsächlich ist der Wirkungsgrad einer Hausgemeinschaft, sobald die Wohnungen einmal übergeben wurden, sehr gering. Deshalb hat die Architektin frühzeitig Experten:innen, die über einen reichen Erfahrungsschatz im Bereich „Interkulturelles Wohnen“ verfügen, in die Planung miteingebunden. Gemeinsam mit dem Verein „Miteinand“ und einer Vertreterin des Österreichischen Integrationsfonds konnten so verbindliche Vereinbarungen mit dem Fokus auf Mitbestimmung ausgearbeitet werden. Diese betrifft z.B. Wohnungsgrundrisse, die Möblierung des Kinderspielraums und der Gemeinschaftsräume sowie das gemeinschaftliche „urban-gardening“ im Bereich der Hochbeete auf der Dachterrasse. Die Gemeinschaftsterrasse auf dem Dach bildet mit Grillplätzen, Hochbeeten und einem Sitzbereich mit Pergola einen attraktiven Mehrwert, der über die gesetzlich vorgeschriebenen, wohnungsbezogenen Freiräume hinausreicht. An die Gemeinschaftsdachterrasse angrenzend steht das kleine „Gemeinschaftshaus“, welches mit einem Veranstaltungsraum plus angeschlossener Teeküche allen Bewohner:innen offen steht.
Die zentralen Gemeinschaftsflächen befinden sich im Erdgeschoss. Der Waschsalon bildet mit dem Kinderspielraum und Gemeinschaftsraum eine räumliche Abfolge, wobei die beiden letzteren koppelbar sind und ausreichend Platz für eine Hochzeits- oder Geburtstagsfeier bieten. Die vorgelagerte Terrasse ermöglicht erweiterte Handlungs"spiel"räume. Die Erdgeschosszone ist aus funktionalen Gründen als Glas-Alu Pfostenriegelfassade mit Eternitverkleidung bei den massiven Teilen ausgeführt. Die Erschließungswege sind zum Straßenraum hin verglast und bieten subjektive Sicherheit. Der Hof ist von der Straße abgeschirmt und bietet ein hohes Maß an Freizeitqualität und Sicherheit, nicht zuletzt, weil hier auch das Hausmeisterbüro, ausgestattet mit einem Fenster zum Innenhof, untergebracht ist. Auch ein Jahr nach der Eröffnung sind die Freiräume zum Umfeld hin offen, sodass der Durchgang für hausfremde Personen möglich ist. (Martina Frühwirth nach einem Text der Architekten)
Das differenzierte Angebot an Wohnungstypen ist mit Fokus auf leistbaren Wohnraum für kinderreiche Familien und Alleinerzieher:innen, aber auch für Paare oder Singles ausgerichtet. Klein gehaltene Verteilergänge und Wohnungen, bei denen Zimmer direkt von den Wohnküchen aus erschlossen werden, optimieren die Wohnnutzfläche. Bezüglich Mehrgenerationenwohnen weisen 56 der insgesamt 106 Wohnungen Jugendzimmer mit direktem Zugang vom Vorraum auf. Die Gangflächen in den Stiegenhäusern sind als natürlich belichtete, großzügig dimensionierte Erschließungs“hallen“ausgeführt. Transparenz und eine optimierte Tageslichtführung sind auf allen Ebenen in der Erschließung des großen Baukörpers ablesbar. In zwei Stockwerken belichten südseitig orientierte Gemeinschaftsloggien zusätzlich mit Tageslicht.
Theoretisch stünden die Gemeinschaftsloggien dem Gestaltungswillen der Bewohner:innen offen und könnte angeeignet werden. Tatsächlich ist der Wirkungsgrad einer Hausgemeinschaft, sobald die Wohnungen einmal übergeben wurden, sehr gering. Deshalb hat die Architektin frühzeitig Experten:innen, die über einen reichen Erfahrungsschatz im Bereich „Interkulturelles Wohnen“ verfügen, in die Planung miteingebunden. Gemeinsam mit dem Verein „Miteinand“ und einer Vertreterin des Österreichischen Integrationsfonds konnten so verbindliche Vereinbarungen mit dem Fokus auf Mitbestimmung ausgearbeitet werden. Diese betrifft z.B. Wohnungsgrundrisse, die Möblierung des Kinderspielraums und der Gemeinschaftsräume sowie das gemeinschaftliche „urban-gardening“ im Bereich der Hochbeete auf der Dachterrasse. Die Gemeinschaftsterrasse auf dem Dach bildet mit Grillplätzen, Hochbeeten und einem Sitzbereich mit Pergola einen attraktiven Mehrwert, der über die gesetzlich vorgeschriebenen, wohnungsbezogenen Freiräume hinausreicht. An die Gemeinschaftsdachterrasse angrenzend steht das kleine „Gemeinschaftshaus“, welches mit einem Veranstaltungsraum plus angeschlossener Teeküche allen Bewohner:innen offen steht.
Die zentralen Gemeinschaftsflächen befinden sich im Erdgeschoss. Der Waschsalon bildet mit dem Kinderspielraum und Gemeinschaftsraum eine räumliche Abfolge, wobei die beiden letzteren koppelbar sind und ausreichend Platz für eine Hochzeits- oder Geburtstagsfeier bieten. Die vorgelagerte Terrasse ermöglicht erweiterte Handlungs"spiel"räume. Die Erdgeschosszone ist aus funktionalen Gründen als Glas-Alu Pfostenriegelfassade mit Eternitverkleidung bei den massiven Teilen ausgeführt. Die Erschließungswege sind zum Straßenraum hin verglast und bieten subjektive Sicherheit. Der Hof ist von der Straße abgeschirmt und bietet ein hohes Maß an Freizeitqualität und Sicherheit, nicht zuletzt, weil hier auch das Hausmeisterbüro, ausgestattet mit einem Fenster zum Innenhof, untergebracht ist. Auch ein Jahr nach der Eröffnung sind die Freiräume zum Umfeld hin offen, sodass der Durchgang für hausfremde Personen möglich ist. (Martina Frühwirth nach einem Text der Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Urbanbau
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Wohnanlage u0022Interkulturelles Wohnenu0022, Nordbahnhof 2. Phase hervorgegangen1. Rang, Gewinner, 1. Preis
NEUES LEBEN - Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Reg. GenmbH, Werner Neuwirth, Sergison Bates Architects, Von Ballmoos Krucker Architekten
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URBANBAU - Gemeinnützige Bau-, Wohnungs- und Stadterneuerungsgesellschaft m.b.H., Snezana Veselinovic
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Scheifinger + Parnter ZT GmbH, NEUE HEIMAT - Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH
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Bank Austria Creditanstalt Real Invest Immobilien GmbH, FROETSCHER LICHTENWAGNER Architekten
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MIGRA - Gemeinnützige Bau und Siedlungsgesellschaft m.b.h, Hoffmann-Janz ZT GmbH
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SCHWARZATAL - Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsanlagen GmbH, Superblock ZT GmbH, Einszueins Architektur - Bayer und Zilker Baukünstler OEG