Wenige Gehminuten von der Bergstation der Schaufeljochbahn ließ der Tiroler Schriftsteller, Alpinist und Tourismuspionier Heinrich Klier eine Erinnerungskapelle für seine Weggefährten errichten. Auf 3.170 m Höhe platzierten die Architekten direkt an der Gratscheide einen auf die Grundelemente einer klassischen Kapelle reduzierten Baukörper aus rauem Beton und Stahl. Der nicht einmal 10 qm große Andachtsraum ist zu den beiden Seiten des Grates hin geöffnet, ein Fenster bzw. die komplett verglaste Eingangsfront lenken den Blick auf die Ruhe und Weite der Bergwelt, während die massiven Mauerpfeiler das lebhafte Geschehen auf der Piste so gut wie möglich ausblenden.

Mit der innen und außen in Form und Materialität sehr schlicht gehaltenen, kleinen Kapelle wurde somit ein Ort der Ruhe, Kontemplation und Erinnerung geschaffen – ein introvertierter Gegenpart zu der nicht weit entfernt kühn über den Abgrund auskragenden Gipfelplattform „Top of Tyrol“ von LAAC Architekten. (Text: Claudia Wedekind)