Bauwerk

Feuerwehr- und Vereinshaus
Manfred Gsottbauer - Gnadenwald (A) - 2012
Feuerwehr- und Vereinshaus, Foto: birgit koell fotografie Ein Auge für Fotografie
Feuerwehr- und Vereinshaus, Foto: birgit koell fotografie Ein Auge für Fotografie

Feuerwehr- und Vereinshaus mit Festplatz

Gnadenwald, im Mittelgebirge nordöstlich von Innsbruck gelegen, ist eine ländliche Gemeinde mit einem regen Vereinsleben. In den 1980er Jahren wurde ein bestehendes „Spritzenhaus“ zu einem Vereinshaus aus- und umgebaut, das gemeinsam mit der gegenüberliegenden Volksschule mit Kindergarten das öffentliche Zentrum der Gemeinde bildet. Der hinter dem Vereinshaus liegende Platz mit dem 2001 auf Initiative der Vereine errichten kleinen Schankgebäude der „Buchenbar“ wurde regelmäßig für zahlreiche, im Freien stattfindende Veranstaltungen genutzt.

Da das alte Feuerwehr- und Vereinshaus nicht mehr den Anforderungen der Zeit entsprach und zudem zu klein geworden war, entschied sich die Gemeinde dazu, das Gebäude abzubrechen und einen Neubau zu errichten, für den in Zusammenarbeit mit der Dorferneuerung Tirol ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben wurde. Gefordert war einerseits eine entsprechend zeitgemäße Einsatzzentrale für die Freiwillige Feuerwehr Gnadenwald, andererseits ein attraktiver Rahmen für das Vereins- und Gemeinschaftsleben der Gemeinde.

In dem aus dem Architekturwettbewerb hervorgegangene neuen Feuerwehr- und Vereinshaus von Manfred Gsottbauer sind die beiden unterschiedlichen Nutzungen wie im Vorgängerbau auf zwei Ebenen untergebracht. Ebenerdig zur Zufahrtsstraße hin orientiert befindet sich die Feuerwehrzentrale mit einer Fahrzeughalle sowie Technik- und Schulungsräume. Über diesem, zum Teil in den Hang eingegrabenen und komplett in Stahlbeton errichteten Bauteil liegt der in Holzbauweise ausgeführte Veranstaltungs- und Vereinstrakt mit einem großen, multifunktional nutzbaren Veranstaltungssaal, der sich über große Glasfronten zur umliegenden Landschaft öffnet. Zentraler Ort dieser Ebene ist das Foyer, um das sich alle Funktionen – u. a. eine Küche mit Ausschank und verschiedene, von den Vereinen nutzbare Räume – in offener Raumabfolge gruppieren. Der gesamte Veranstaltungsbereich ist innen und außen mit Holz (Weißtanne) getäfelt, im Foyer setzt die rotviolette Schankwand mit der weißen Ausschank einen frischen Kontrapunkt.

Niveaugleich an den Veranstaltungstrakt angeschlossen bildet der neugestaltete Platz das eigentliche Herzstück der Anlage. Umrahmt von der Bühne im Westen, dem überdachtem Vorplatz vor dem Foyer im Süden und einem Flugdach im Osten, das den Neubau mit der bestehenden „Buchenbar“ verbindet, entstand ein entsprechend aufgewerteter Festplatz, dessen gedeckte und offene Bereiche sich bestens dafür eignen, Treffpunkt und Veranstaltungsort für die unterschiedlichsten Anlässe im Dorfleben zu sein. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

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