Bauwerk

Pfarrzentrum Aschau
M9 ARCHITEKTEN Senfter Lanzinger - Aschau im Zillertal (A) - 2013
Pfarrzentrum Aschau, Foto: David Schreyer
Pfarrzentrum Aschau, Foto: David Schreyer
21. November 2013 - aut. architektur und tirol
Aschau ist ein touristisch geprägtes Dorf im mittleren Zillertal mit ca. 1.700 Einwohnern, die wichtigsten Gebäude wie Gemeindehaus, Bank, Nahversorger und Kirche reihen sich entlang der Dörferstraße auf. Das direkt an die Kirche angebaute, aus dem 17. Jahrhundert stammende Widum wurde aufgrund der personellen Situation in der Diözese schon seit längerem nicht mehr als Wohnhaus des Pfarrers verwendet. Andererseits fehlte der Pfarrgemeinde Raum für die verschiedenen Gruppen, die Verwaltung und für das Feiern von Festen. Die Aufgabe, die alte Bausubstanz weiterzuentwickeln und neu zu interpretieren wurde mit einem Projekt gelöst, dass an den dörflichen Strukturen weiterbaut, ohne in das im Zillertal typische Tiroler Bauklischee zu verfallen – eine Lösung, die 2013 zum ZV Bauherrenpreis nominiert wurde.

„Es gab dringenden Bedarf an Räumlichkeiten für eine zeitgemäße Pfarrarbeit. Vorhanden war ebenso ein im Süden an die Kirche angebautes Widum, das als Wohngebäude des Pfarrers funktionslos geworden war und zusehends verfiel, weiters wenig Geld, aber viele Freiwillige. Kurzum, eine Konstellation, wie sie ähnlich auch in anderen Gemeinden vorzufinden ist, aber selten zu so vorbildlichen Ergebnissen führt. Das Widum, das mit der Kirche ein denkmalgeschütztes Ensemble bildet, wurde entkernt. Im Erdgeschoss entstanden Räume für Gruppenarbeit, darüber ein bis unter das Dach reichender Festsaal mit integrierter „Holzschachtel“ die als Küche und Bar dient. Ein schmaler Zubau mit dienenden Räumlichkeiten und einer Kleinwohnung nimmt die Flucht des Kirchturmes auf. Eine außen liegende Rampe sorgt für barrierefreie Erschließung und einen räumlichen Abschluss nach Westen. Der mehrjährige Entwicklungsprozess stärkte die dörfliche Gemeinschaft, die sich nun einen architektonisch hochwertigen, das Pfarrleben im Alltag wie zu Festzeiten bereichernden Ort, freuen darf.“ (Jurytext, ZV Bauherrenpreis 2013)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

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