Bauwerk
Mallhof_Erweiterung des Bauernladens
Gasparin & Meier - Bad Kleinkirchheim (A) - 2009
Bau(ern)kultur
6. Dezember 2013 - Architektur Haus Kärnten
Zwischen den Kuppen der Nockberge und einer Talfurche der Gurktaler Alpen befindet sich eine der ursprünglichsten Natur- und Kulturlandschaften in Kärnten. In der Gegend um Bad Kleinkirchheim werden die Almwiesen noch von Bauern bewirtschaftet. In den letzten Jahren entwickelte sich der Ort zu einer ganzjährigen Tourismusregion, in welcher historisch gut erhaltene Bauernhöfe auf Hotels aller Sternenkategorien treffen. Gegensätzlicher können Nutzungen kaum sein, wobei die sinnentleerte Übernahme traditioneller Bauformen bei Tourismusbauten in Frage zu stellen ist.
Ein noch ursprünglicher Bauernhof mit lang gewachsener Tradition ist der Mallhof direkt an der Dorfstraße. Der Jungbauer Christian Mayrbrugger hat den Hof im Laufe der letzten 15 Jahre zu einem biologischen Vorzeigebetrieb entwickelt. Als Mitglied des Vereins Bau- und Bauernkultur in Kärnten, der Architektur als auch den Umgang mit biologischen Nahrungsmitteln zur Diskussion stellt, entschied sich der Bauer seine Ab-Hof Verkaufsräume gemeinsam mit Architekten zu entwickeln. Als Planer wurden Gasparin&Meier ausgewählt und sorgten mit der öffentlichen Positionierung eines Biobauernladens an der Straßenseite für einen klar ablesbaren Schritt in der Entwicklung des Bauernhofes.
Die Architekten entwickelten die Idee eines freigestellten Rahmens der sich an die Fassade des bestehenden Molkereibetriebes hängt und den Inhalt nach außen transportieren soll. Der Holzkubus ist vom Sockel losgelöst und dreht sich leicht zum 400 jährigen Bauernhaus hin auf. Das großzügige Schaufenster an der Vorderseite wurde rahmenlos in den Kubus gesetzt und mit Cortenstahl gefasst. Die Kunden gelangen über eine Betonrampe, entlang der bestehenden Fassade, in den neuen Verkaufsraum. Dort inszenieren ein umlaufendes Lichtband und der klare Wechsel des Materials die Trennfuge zwischen Alt und Neu. Der Bestand schließt direkt an den Molkereibetrieb an und ist vorwiegend massiv und weiß gestaltet. Der Fliesenbelag vom Boden geht nahtlos in die Wand über und ist trotz vorgehängter Lärchenholzregale immer sichtbar. Die Planer entwickelten ein angenehmes Spiel von Offen- und Geschlossenheit der Regale und Einbauten um die Kompaktheit des Raumes spürbar zu lassen. Die Beleuchtung wurde indirekt und dezent gehalten um eine besonders natürliche Stimmung zu erzeugen. Trotz des kleinen Raumangebotes sind die verschiedenen Abläufe und Funktionen fein aufeinander abgestimmt und gehen ineinander über. Der Laden mit seinem großen Panoramafenster lädt zum Gustieren, Kaufen und Schauen ein.
Die Gestaltung von Bauernläden besteht in der Schwierigkeit eine ansprechende und adäquate Form der Präsentation zu entwickeln. Durch den Einsatz von ursprünglichen Materialien wie auch die Reduktion auf das Wesentliche ist es den Architekten durchaus gelungen die hochwertige Qualität der Bioprodukte ins richtige Licht zu rücken und darüber hinaus eine spannende Kombination von Bau- und Bauernkultur zu initiieren, die für eine zeitgemäß verstandene Tradition steht. Text: Raffaela Lackner
Ein noch ursprünglicher Bauernhof mit lang gewachsener Tradition ist der Mallhof direkt an der Dorfstraße. Der Jungbauer Christian Mayrbrugger hat den Hof im Laufe der letzten 15 Jahre zu einem biologischen Vorzeigebetrieb entwickelt. Als Mitglied des Vereins Bau- und Bauernkultur in Kärnten, der Architektur als auch den Umgang mit biologischen Nahrungsmitteln zur Diskussion stellt, entschied sich der Bauer seine Ab-Hof Verkaufsräume gemeinsam mit Architekten zu entwickeln. Als Planer wurden Gasparin&Meier ausgewählt und sorgten mit der öffentlichen Positionierung eines Biobauernladens an der Straßenseite für einen klar ablesbaren Schritt in der Entwicklung des Bauernhofes.
Die Architekten entwickelten die Idee eines freigestellten Rahmens der sich an die Fassade des bestehenden Molkereibetriebes hängt und den Inhalt nach außen transportieren soll. Der Holzkubus ist vom Sockel losgelöst und dreht sich leicht zum 400 jährigen Bauernhaus hin auf. Das großzügige Schaufenster an der Vorderseite wurde rahmenlos in den Kubus gesetzt und mit Cortenstahl gefasst. Die Kunden gelangen über eine Betonrampe, entlang der bestehenden Fassade, in den neuen Verkaufsraum. Dort inszenieren ein umlaufendes Lichtband und der klare Wechsel des Materials die Trennfuge zwischen Alt und Neu. Der Bestand schließt direkt an den Molkereibetrieb an und ist vorwiegend massiv und weiß gestaltet. Der Fliesenbelag vom Boden geht nahtlos in die Wand über und ist trotz vorgehängter Lärchenholzregale immer sichtbar. Die Planer entwickelten ein angenehmes Spiel von Offen- und Geschlossenheit der Regale und Einbauten um die Kompaktheit des Raumes spürbar zu lassen. Die Beleuchtung wurde indirekt und dezent gehalten um eine besonders natürliche Stimmung zu erzeugen. Trotz des kleinen Raumangebotes sind die verschiedenen Abläufe und Funktionen fein aufeinander abgestimmt und gehen ineinander über. Der Laden mit seinem großen Panoramafenster lädt zum Gustieren, Kaufen und Schauen ein.
Die Gestaltung von Bauernläden besteht in der Schwierigkeit eine ansprechende und adäquate Form der Präsentation zu entwickeln. Durch den Einsatz von ursprünglichen Materialien wie auch die Reduktion auf das Wesentliche ist es den Architekten durchaus gelungen die hochwertige Qualität der Bioprodukte ins richtige Licht zu rücken und darüber hinaus eine spannende Kombination von Bau- und Bauernkultur zu initiieren, die für eine zeitgemäß verstandene Tradition steht. Text: Raffaela Lackner
Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten
Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thaler