Verweilen, Entspannen, Pause im Alltag. Das soll das neue Cafe und Verkaufslokal Marenda bieten. Beim Wettbewerb wurde ein Shopkonzept für „Brotkultur“ gefordert: Brotkonsum und Kaffeehauskultur als Teil eines urbanen Lebensgefühls. Wie auf einem Markt, werden die Waren auf lose gruppierten Verkaufsflächen angeboten. Der Besucher und Kunde wird zum Flaneur und Konsumenten im international anmutenden und gleichzeitig regionalen Ambiente. Brot ist ein entscheidender, emotional aufgeladener Teil der Ernährung. Das Marenda vermittelt zwischen Kaffeehauskultur, Konsum von Speisen und dem klassischen Bäckerladen mit einsehbarer Produktion.

Im Gebäude aus den 1960er Jahren, mitten in Dornbirn, gab es schon früher ein Cafe. Die Betonstruktur und große Verglasungen mit niedriger Brüstung zur Straßen- und Terrassenseite kamen den Vorgaben entgegen. Einbauten aus den 1980er Jahren verbargen allerdings diese Qualitäten. So wurde zuerst einmal ausgeräumt. Die neue Komposition von klaren Kuben lockert nun Grenzen und Funktionen: Die Backstube ist im Gastraum, es gibt keinen Tresen. Marktstände und Werkbänke sind gezielt im großen Raum verteilt. Im Zusammenspiel mit den Sitzmöglichkeiten - Polstermöbel, Fensterbank - und der Wegführung von der Gasse durch das Lokal zur westseitigen Terrasse, entsteht ein Raumkontinuum mit wechselnden Perspektiven.

Prägend ist das expressive Ornament der Zementfliesen: ein Muster, vier Farben, kontrastierend zum Backwerk. Unter der Decke des Gastraumes schweben Lichtwolken - gepolsterte Akustikelemente mit Spots - in Grau und Grün. Am Boden rustikales Holz. Handwerkerstolz wird hier inszeniert, in der Gestaltung des Ambientes und des täglichen Betriebes. (Text: Martina Pfeifer Steiner)