Bauwerk
Pfarrhaus Krumbach
bernardo bader architekten, Bechter Zaffignani, Hermann Kaufmann - Krumbach (A) - 2013
30. März 2015 - vai
Seit vielen Jahren beschäftigt sich die Gemeinde Krumbach grundlegend mit ihrer Gemeindeentwicklung. So wurden drei Architekturbüros eingeladen, eine Ortskernstudie zu erstellen. Im ersten Schritt war die neue Bushaltestelle im Bereich des „Alten Sennhuses“ (Sennerei), in nördlicher Verlängerung des Dorfplatzes dran. Die Sennerei wurde abgebrochen und Bernardo Bader, Rene Bechter, Hermann Kaufmann bereiteten mit dem straßenbegleitenden Holzbauwerk Weiteres vor.
Auch das alte Pfarrhaus war für die Bedürfnisse des Dorfes nicht mehr adaptierbar. Von Gemeindeseite suchte man Platz für Musikprobelokal, Bücherei und einen kleinen Veranstaltungssaal. Die Pfarre brauchte ebenfalls mehr Raum für Chorproben und das pfarrliche Leben. Zuerst wurde das Raumprogramm für zwei Gebäude gedacht. Da das alte Pfarrhaus schlussendlich abgerissen werden musste, stellte das Architektenteam ein einziges Gebäude an die Straßenkante. Damit wird ein großzügiger Dorfplatz und der bauliche Abschluss Richtung Süden geschaffen.
Das neue Pfarrhaus erinnert in Volumen und Dachform an den Vorgängerbau. Mit dem selbstbewussten Baukörper wird das Dorfzentrum wohltuend definiert. Die raumhohen Öffnungen im Erdgeschoß zeigen die öffentlichen Funktionen an: Vom Kirchplatz wird direkt über das Foyer in den Veranstaltungssaal geleitet, Küche und Pfarrkanzlei sind seitlich zugeordnet. Das offene Treppenhaus führt zur Bibliothek, zu der Pfarrwohnung im Obergeschoß und den Musikübungsräumen im Untergeschoß.
Ab Bodenplatte wird in Holz aus den gemeindeeigenen Wäldern gebaut. Der Wechselfalzschirm aus sägerauer Weißtanne mit variierender Lattenbreite gibt der Fassade Tiefe. Auch im Innenraum bleibt man bei Weißtanne aus Krumbach, nur die Fußböden sind Eiche. Für den hochbelasteten Eingangsbereich wird Naturstein gewählt, ein Granit, in mit dem Holz harmonierenden Erdfarbenton.
Ökologie
Mit höchster Energieeffizienz erreicht das Gebäude Passivhausstandard, der geringe Wärmebedarf wird durch die kommunale Hackschnitzelanlage gedeckt. Weitere Vorzüge: Niedrige Lebenszykluskosten, dank optimierter Betriebskosten; Einsatz von gemeindeeigenem Holz beim konstruktiven Holzbau, bei Fassade und Fenstern; Konsequent ökologische Materialwahl: Ausschreibung nach ökologischen Kriterien, Produktdeklaration durch Handwerker mit anschließender Prüfung durch Bauökologen; Optimierter OI3-Index durch Verwendung vorwiegend nachwachsender Baustoffe; Durchgängiger PVC-Verzicht; Prozessbegleitung im Rahmen des Servicepakets „Nachhaltig:Bauen in der Gemeinde“. (Text: Martina Pfeifer Steiner)
Auch das alte Pfarrhaus war für die Bedürfnisse des Dorfes nicht mehr adaptierbar. Von Gemeindeseite suchte man Platz für Musikprobelokal, Bücherei und einen kleinen Veranstaltungssaal. Die Pfarre brauchte ebenfalls mehr Raum für Chorproben und das pfarrliche Leben. Zuerst wurde das Raumprogramm für zwei Gebäude gedacht. Da das alte Pfarrhaus schlussendlich abgerissen werden musste, stellte das Architektenteam ein einziges Gebäude an die Straßenkante. Damit wird ein großzügiger Dorfplatz und der bauliche Abschluss Richtung Süden geschaffen.
Das neue Pfarrhaus erinnert in Volumen und Dachform an den Vorgängerbau. Mit dem selbstbewussten Baukörper wird das Dorfzentrum wohltuend definiert. Die raumhohen Öffnungen im Erdgeschoß zeigen die öffentlichen Funktionen an: Vom Kirchplatz wird direkt über das Foyer in den Veranstaltungssaal geleitet, Küche und Pfarrkanzlei sind seitlich zugeordnet. Das offene Treppenhaus führt zur Bibliothek, zu der Pfarrwohnung im Obergeschoß und den Musikübungsräumen im Untergeschoß.
Ab Bodenplatte wird in Holz aus den gemeindeeigenen Wäldern gebaut. Der Wechselfalzschirm aus sägerauer Weißtanne mit variierender Lattenbreite gibt der Fassade Tiefe. Auch im Innenraum bleibt man bei Weißtanne aus Krumbach, nur die Fußböden sind Eiche. Für den hochbelasteten Eingangsbereich wird Naturstein gewählt, ein Granit, in mit dem Holz harmonierenden Erdfarbenton.
Ökologie
Mit höchster Energieeffizienz erreicht das Gebäude Passivhausstandard, der geringe Wärmebedarf wird durch die kommunale Hackschnitzelanlage gedeckt. Weitere Vorzüge: Niedrige Lebenszykluskosten, dank optimierter Betriebskosten; Einsatz von gemeindeeigenem Holz beim konstruktiven Holzbau, bei Fassade und Fenstern; Konsequent ökologische Materialwahl: Ausschreibung nach ökologischen Kriterien, Produktdeklaration durch Handwerker mit anschließender Prüfung durch Bauökologen; Optimierter OI3-Index durch Verwendung vorwiegend nachwachsender Baustoffe; Durchgängiger PVC-Verzicht; Prozessbegleitung im Rahmen des Servicepakets „Nachhaltig:Bauen in der Gemeinde“. (Text: Martina Pfeifer Steiner)
Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut
Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konrad
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