Bauwerk
Wohnheim Olympisches Dorf Innsbruck
ARTEC Architekten - Innsbruck (A) - 2014
Wohnheim Olympisches Dorf
29. Oktober 2015 - aut. architektur und tirol
Mit dem Wohnheim Olympisches Dorf reagiert die Stadt Innsbruck auf die demografische Entwicklung in diesem ab den 1960er Jahren besiedelten, einwohnerstarken Stadtteil. Um den steigenden Bedarf nach seniorengerechtem Wohn- und Pflegeraum in der gewohnten nachbarschaftlichen Umgebung zu decken, entschied man sich dazu, erstmals und ausnahmsweise einen Teil der öffentlichen Uferpromenade entlang des Inns zu überbauen.
Für diesen äußerst sensiblen Bauplatz wurde 2011 ein geladener Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den ARTEC Architekten mit einem Projekt gewinnen konnten, das sich durch die Aufständerung und Auskragung möglichst schonend in die Uferlandschaft einfügt. Zur An-der-Lan-Straße hin befindet sich ein niedriger Servicetrakt mit dem Haupteingang, einem angeschlossenen Mehrzweckraum und einem zum Inn hin orientierten, öffentlich zugänglichen Café mit Gastgarten. Nachdem die Höhe des Vorgängerbaus die maximale Bebauungshöhe an dieser Stelle vorgab, fiel die Entscheidung auf einen eingeschossigen Trakt mit entsprechend großer Raumhöhe, von der v. a. der Mehrzweckraum und das Café profitieren, die sich bei Bedarf zu einem großen Veranstaltungsbereich verbinden lassen. Die von den umliegenden Hochhäusern entsprechend gut einsichtige Dachfläche wurde als durchgrünte, zum Teil begehbare große Dachterrasse ausgestaltet.
Der im Bereich der Uferpromenade liegende Hauptteil des Wohnheims ist komplett aufgeständert und in verschränkte, 2- bzw. 4-geschossige Wohntrakte unterteilt, die rund um einen nach oben offenen Binnenraum angeordnet sind. Mit einer weitgespannten Konstruktion in 5 bis 8 Meter Höhe überspannt der Baukörper den Park und lässt dadurch die Innpromenade offen. Die Fassade aus vorgefertigtem Holz-Elementbau erhielt eine hinterlüftete Oberfläche aus natur eloxierten bzw. walzblank verwendeten Aluminiumplatten, in denen sich je nach Tageszeit und Lichtsituation der Umraum unterschiedlich spiegelt.
Alle 118 Einzelzimmer liegen entlang der Außenfassaden, davor befindet sich als innerer Ring die Erschließungszone, die sich über große Glasflächen zum Binnenraum öffnet. Dieser halböffentliche Bereich vor den Privatbereichen ist mit „Hausbänken“ als Sitzgelegenheiten vor den Zimmerzugängen ausgestattet und bietet den Bewohner:innen die Möglichkeit, das Leben außerhalb des Heims zu beobachten. An den Enden der Wohngeschosse liegen große Allgemeinräume mit Blickbeziehung zur Parklandschaft und dem Inn, eine großzügige Terrasse über dem niedrigeren Bauteil entlang des Inns bildet einen attraktiven, leicht zugänglichen Außenraum. Die gesamte Einrichtung des in Passivhausbauweise errichteten Wohn- und Pflegeheims wurde im Auftrag der Innsbrucker Sozialen Dienste von den Architekten entworfen.
Das Gebäude besetzt zwar einen Teil des vorher frei zugänglichen Innufers, schafft im Gegenzug jedoch Mehrwert für die Anrainer, indem es seine öffentlich nutzbaren Räume mit der Bevölkerung teilt. Zum einen in Form des Cafés, das als gläserner Körper im Park liegt und mit seinem großen Gastgarten einen bislang hier fehlenden Ort der Kommunikation bietet. Zum anderen wurde mit der in einem runden Sockelbaukörper untergebrachten introvertierten Kapelle ein Ort der Kontemplation geschaffen.
Außerdem wurde von Auböck und Karasz der gesamte Grünraum zwischen den „Sternhochhäusern“, dem Wohnheim und dem Innufer neu als Parklandschaft gestaltet, die sich nahtlos unter dem darüber schwebenden Baukörpern des Wohnheims fortsetzt. Der Geh- und Radweg wurde nach Nordosten verlegt, das ursprünglich dicht bewachsene Grünland nordwestlich und südöstlich des Seniorenheims in eine leicht gehügelte Topografie transformiert, die sich Richtung Inn öffnet. Holzdecks in der flussnahen Zone, eine durch Steinbänderungen gegliederte Platzfläche beim Wohnheim, ein Seniorengarten und ein weitläufiger Kinderspielplatz, ein Sitzplatz mit Brunnen sowie ein Beachvolleyballplatz bieten den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen attraktive Aufenthaltsorte am Flussufer. (Text: Claudia Wedekind)
Für diesen äußerst sensiblen Bauplatz wurde 2011 ein geladener Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den ARTEC Architekten mit einem Projekt gewinnen konnten, das sich durch die Aufständerung und Auskragung möglichst schonend in die Uferlandschaft einfügt. Zur An-der-Lan-Straße hin befindet sich ein niedriger Servicetrakt mit dem Haupteingang, einem angeschlossenen Mehrzweckraum und einem zum Inn hin orientierten, öffentlich zugänglichen Café mit Gastgarten. Nachdem die Höhe des Vorgängerbaus die maximale Bebauungshöhe an dieser Stelle vorgab, fiel die Entscheidung auf einen eingeschossigen Trakt mit entsprechend großer Raumhöhe, von der v. a. der Mehrzweckraum und das Café profitieren, die sich bei Bedarf zu einem großen Veranstaltungsbereich verbinden lassen. Die von den umliegenden Hochhäusern entsprechend gut einsichtige Dachfläche wurde als durchgrünte, zum Teil begehbare große Dachterrasse ausgestaltet.
Der im Bereich der Uferpromenade liegende Hauptteil des Wohnheims ist komplett aufgeständert und in verschränkte, 2- bzw. 4-geschossige Wohntrakte unterteilt, die rund um einen nach oben offenen Binnenraum angeordnet sind. Mit einer weitgespannten Konstruktion in 5 bis 8 Meter Höhe überspannt der Baukörper den Park und lässt dadurch die Innpromenade offen. Die Fassade aus vorgefertigtem Holz-Elementbau erhielt eine hinterlüftete Oberfläche aus natur eloxierten bzw. walzblank verwendeten Aluminiumplatten, in denen sich je nach Tageszeit und Lichtsituation der Umraum unterschiedlich spiegelt.
Alle 118 Einzelzimmer liegen entlang der Außenfassaden, davor befindet sich als innerer Ring die Erschließungszone, die sich über große Glasflächen zum Binnenraum öffnet. Dieser halböffentliche Bereich vor den Privatbereichen ist mit „Hausbänken“ als Sitzgelegenheiten vor den Zimmerzugängen ausgestattet und bietet den Bewohner:innen die Möglichkeit, das Leben außerhalb des Heims zu beobachten. An den Enden der Wohngeschosse liegen große Allgemeinräume mit Blickbeziehung zur Parklandschaft und dem Inn, eine großzügige Terrasse über dem niedrigeren Bauteil entlang des Inns bildet einen attraktiven, leicht zugänglichen Außenraum. Die gesamte Einrichtung des in Passivhausbauweise errichteten Wohn- und Pflegeheims wurde im Auftrag der Innsbrucker Sozialen Dienste von den Architekten entworfen.
Das Gebäude besetzt zwar einen Teil des vorher frei zugänglichen Innufers, schafft im Gegenzug jedoch Mehrwert für die Anrainer, indem es seine öffentlich nutzbaren Räume mit der Bevölkerung teilt. Zum einen in Form des Cafés, das als gläserner Körper im Park liegt und mit seinem großen Gastgarten einen bislang hier fehlenden Ort der Kommunikation bietet. Zum anderen wurde mit der in einem runden Sockelbaukörper untergebrachten introvertierten Kapelle ein Ort der Kontemplation geschaffen.
Außerdem wurde von Auböck und Karasz der gesamte Grünraum zwischen den „Sternhochhäusern“, dem Wohnheim und dem Innufer neu als Parklandschaft gestaltet, die sich nahtlos unter dem darüber schwebenden Baukörpern des Wohnheims fortsetzt. Der Geh- und Radweg wurde nach Nordosten verlegt, das ursprünglich dicht bewachsene Grünland nordwestlich und südöstlich des Seniorenheims in eine leicht gehügelte Topografie transformiert, die sich Richtung Inn öffnet. Holzdecks in der flussnahen Zone, eine durch Steinbänderungen gegliederte Platzfläche beim Wohnheim, ein Seniorengarten und ein weitläufiger Kinderspielplatz, ein Sitzplatz mit Brunnen sowie ein Beachvolleyballplatz bieten den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen attraktive Aufenthaltsorte am Flussufer. (Text: Claudia Wedekind)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren u0022Wohnheim Olympisches Dorfu0022 An-der-Lan-Straße, Innsbruck hervorgegangen1. Rang, Gewinner, 1. Preis
ARTEC Architekten Bettina Götz + Richard Manahl
1. Rang, Gewinner, 1. Preis
stoll.wagner+partner architektur ZT GmbH
3. Rang, Preis
DornerMatt Architekten
3. Rang, Preis
Marte.Marte Architekten ZT GmbH
3. Rang, Preis
Manfred Gsottbauer