Bauwerk

Post am Rochus
Schenker Salvi Weber, feld72 - Wien (A) - 2017
Post am Rochus, Foto: Lukas Schaller
Post am Rochus, Foto: Lukas Schaller
Post am Rochus, Foto: Lukas Schaller
Post am Rochus, Foto: Lukas Schaller
19. Dezember 2017 - newroom
Beste Verkehrsanbindung und die hohe urbane Qualität des Umfelds für die über tausend Mitarbeiter sprachen dafür, die Konzernzentrale der Post auf das Grundstück beim Rochusmarkt zu bauen. Schon 2013 schrieb man einen EU-weiten, offenen, zweistufigen Wettbewerb aus.

Nun schließt die neue „Post am Rochus“ die städtebaulichen Lücken durch eine Blockrandbebauung mit zwei großen Innenhöfen, die dem polygonalen Grundstückszuschnitt folgt und den denkmalgeschützten Gebäudetrakt aus den 1920er Jahren integriert. Die Tragstruktur des fast vollständig verglasten Neubaus verschwindet hinter einer Rasterfassade aus weißem Kunststein.

Zum öffentlichen Raum wird die dreigeschoßige Shoppingmall und verbindet als Gebäudeachse den Rochusmarkt mit dem Grete Jost Park. Die auf rund 5 000 m² Fläche angelegten Galerien sind durchlässig, natürliches Licht kommt von oben über zwei große ovale Öffnungen. Parallel dazu verläuft ein 35 Meter hohes, lang gestrecktes Atrium mit Oberlicht, das als Schnittstelle zum Altbau alle Bürogeschoße erschließt.

Die Arbeitsbereiche sind um zwei präzise in den Baukörper eingeschnittene Höfe angeordnet. Sie erlauben zukünftige alternative Nutzungen durch vielfältige Anpassungsmöglichkeiten in der Haustechnik. Es wären auch Zellenbüros möglich, man entscheidet sich aktuell jedoch für ein Großraumkonzept, das innerhalb einer Abteilung sogar tägliche freie Platzwahl anbietet. In der Mittelzone gibt es verglaste Boxen mit Vorhängen als Rückzugs- und Besprechungsmöglichkeit. Sichtverbindungen von allen Büroräumen quer über die Höfe oder in das Erschließungsatrium ergeben die Arbeitsatmosphäre, die einem innovativen Unternehmen adäquat ist.

Wesentliche Aufgaben übernehmen die vorgehängten Fassadenelemente. Die horizontalen dienen dem Brandschutz, indem sie den Brandüberschlag zwischen den Geschoßen verhindern, die vertikalen der natürlichen Belüftung. Diese Betonelemente verfügen jeweils einseitig über eine gelochte Perforierung, die mit mechanischen Lüftungsflügeln im Inneren funktionieren. Der Verlauf der Fassadenelemente von rechtwinkeligen zu konischen Zuschnitten, verstärkt durch die Luftperforationen, bildet eine dynamische Fassadenstruktur aus Repetition und Divergenz. (Text: Martina Pfeifer Steiner)

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