Bauwerk
Tourismus Information für Innsbruck und seine Feriendörfer
Manfred Sandner, Betina Hanel - Innsbruck (A) - 2018
11. Juni 2019 - newroom
Der ehemalige „Hofstall“ aus dem Jahr 1580 schliesst direkt an die Stadtmauer von Innsbrucks Altstadt an. In diesem historischen Gewölbe findet nun Tourismus-Information und Kartenvorverkauf statt. Die Neugestaltung umfasst die Bereinigung sämtlicher Einbauten aus den 1990er-Jahren; das historische Gewölbe wurde freigelegt bzw. ergänzt, die Innenwände und Brekziensäulen und die Stein-Außenfassade der Erdgeschoßzone saniert, der Fußboden auf Renaissance-Originalniveau um 26 cm abgesenkt, eine behindertengerechten Rampe als Betonskulptur in den Raum gelegt und ein zusätzlicher Eingang zur Stiftgasse geschaffen.
Der Innenraum wurde nicht nur renoviert, sondern von Grund auf neu gestaltet: Der Raum selbst mit seiner Geschichte sollte Informationsträger werden. Die Drei-Schiffigkeit der bestehenden Renaissance-Halle erzeugt eine spannungsarme Symmetrie, der es entgegenzuwirken galt. Eine diagonale Ausrichtung des Raumes stört nun die Symmetrie und bricht den strengen orthogonalen Säulenraster. So wird ein zusätzlicher Eingang diagonal vis-à-vis dem Haupteingang am Burggraben herausgebrochen. Wie eine Betonskulptur legen sich die neue barrierefreie Erschließung als Rampe und Sitzstufen asymmetrisch in den Raum. Wiederum diagonal gegenüber sind in den beiden Ecken Video-Walls platziert.
Ursprünglich gab es keine Fensteröffnungen zum Burggraben. Die großen Bogenfenster wurden erst in den 1920er-Jahren herausgebrochen und passten in dieser Form weder zum Gewölbe noch zur Fassade. Um den geschlossenen Charakter einer Stadtmauer wiederherzustellen, werden fassadenbündig perforierte Keramik-Arabesken eingesetzt, die tagsüber die Brekzienfassade schließen und nachts wie eine Laterne den Burggraben erhellen. Die dafür eingesetzte Fliesenserie wurde eigens entwickelt und von Hand gefertigt. Das geometrische Ornament ist das Resultat einer Wiederholung eines digitalen grafischen Musters. Das Prinzip des dreidimensionalen Musters auf zweidimensionaler Fläche ist Grundlage der bisherigen Rakufliesen der Vorarlberger Fliesenmanufaktur Karak. Bei diesem Projekt erobert ein Muster den Raum: TaOk lässt im Spiel der Dimensionen Fliesen zu freistehenden Objekten werden und spielt mit Licht, Standpunkt und Umgebung. Die Verbindung von archaischem Handwerk und zeitgenössischer Gestaltung schließt damit die „Wunden“ in der 1500 Jahre alten Stadtmauer. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)
Der Innenraum wurde nicht nur renoviert, sondern von Grund auf neu gestaltet: Der Raum selbst mit seiner Geschichte sollte Informationsträger werden. Die Drei-Schiffigkeit der bestehenden Renaissance-Halle erzeugt eine spannungsarme Symmetrie, der es entgegenzuwirken galt. Eine diagonale Ausrichtung des Raumes stört nun die Symmetrie und bricht den strengen orthogonalen Säulenraster. So wird ein zusätzlicher Eingang diagonal vis-à-vis dem Haupteingang am Burggraben herausgebrochen. Wie eine Betonskulptur legen sich die neue barrierefreie Erschließung als Rampe und Sitzstufen asymmetrisch in den Raum. Wiederum diagonal gegenüber sind in den beiden Ecken Video-Walls platziert.
Ursprünglich gab es keine Fensteröffnungen zum Burggraben. Die großen Bogenfenster wurden erst in den 1920er-Jahren herausgebrochen und passten in dieser Form weder zum Gewölbe noch zur Fassade. Um den geschlossenen Charakter einer Stadtmauer wiederherzustellen, werden fassadenbündig perforierte Keramik-Arabesken eingesetzt, die tagsüber die Brekzienfassade schließen und nachts wie eine Laterne den Burggraben erhellen. Die dafür eingesetzte Fliesenserie wurde eigens entwickelt und von Hand gefertigt. Das geometrische Ornament ist das Resultat einer Wiederholung eines digitalen grafischen Musters. Das Prinzip des dreidimensionalen Musters auf zweidimensionaler Fläche ist Grundlage der bisherigen Rakufliesen der Vorarlberger Fliesenmanufaktur Karak. Bei diesem Projekt erobert ein Muster den Raum: TaOk lässt im Spiel der Dimensionen Fliesen zu freistehenden Objekten werden und spielt mit Licht, Standpunkt und Umgebung. Die Verbindung von archaischem Handwerk und zeitgenössischer Gestaltung schließt damit die „Wunden“ in der 1500 Jahre alten Stadtmauer. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)
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