Bauwerk

Alban-Berg-Musikschule Velden
ARCH MORE ZT GmbH - Velden am Wörthersee (A) - 2015
Alban-Berg-Musikschule Velden, Foto: Walter Luttenberger
Alban-Berg-Musikschule Velden, Foto: Walter Luttenberger
9. August 2022 - Architektur Haus Kärnten
Das 1925 von Architekt Franz Baumgartner geplante und 1926 im Stile der Wörtherseearchitektur erbaute Feuerwehrhaus befindet sich in zentraler Lage im Kurort Velden am Wörthersee und zeichnet sich an der Straßenfassade durch seine stark gegliederten Tore und einen markanten Frontgiebel aus. Das Gebäude umfasst zwei Vollgeschoße, ein Dachgeschoß und eine Teilunterkellerung. Auf der Eingangsseite am Franz-Baumgartner-Platz befinden sich der Schlauchturm sowie eine eingeschoßige Erweiterung aus dem Jahr 1978.
Aufgrund der Lage inmitten eines neu entstandenen Bildungscampus in Velden sowie des Bedarfs an multifunktionalen Räumlichkeiten ließ die Gemeinde das denkmalgeschützte Bauwerk 2015 zu einer Musikschule umgestalten. Begleitet durch das Bundesdenkmalamt wurde eine Mustersanierung mit hohen energetischen Anforderungen durchgeführt.

Die Umsetzung erfolgte mit dem Ziel, eine multifunktionale Nutzung mit belebter Erdgeschoßzone, Gemeindesaal, einer dem zeitgemäßen Standard entsprechenden Musikschule sowie ein zusätzliches Angebot für die Jugend zu schaffen und das Architekturjuwel im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern.

Der Verbindungstrakt zwischen dem ursprünglichen Gebäude und der Erweiterung wurde zum Eingangsfoyer mit Nebenräumen und flexibel nutzbarem LehrerInnenzimmer umgestaltet, die ehemalige Fahrzeughalle zu einem großen Vortragssaal mit Nebenräumen und Technik umfunktioniert. In den Obergeschoßen und im Keller befinden sich die Unterrichtsräume der Musikschule. Die barrierefreie Erschließung mittels Aufzug wurde im ehemaligen Schlauchturm untergebracht.

Auf die Erhaltung bzw. Wiederherstellung historischer Details und deren Adaptierung an heutige Vorschriften und Ansprüche wurde besonderes Augenmerk gelegt. Fenster und Fensterteilungen wurden als charakteristische Elemente des Bauwerks behutsam zu den ehemals kleinteiligen Kastenfenstern mit Balustraden rückgeführt. Originale Farbgebungen der Fassade und der Fensterrahmen wurden wiederhergestellt.

Die thermische Generalsanierung des Bauwerks erfolgte unter dem Anspruch, den klimaaktiv Gold Standard zu erreichen. Um gleichzeitig das historische äußere Erscheinungsbild erhalten zu können, wurde eine Innendämmung aus Mineralschaumplatten appliziert und eine zusätzliche innenseitige Wärmeschutzverglasung angebracht. Mit der Dämmung des konstruktiv verstärkten Daches und der Kellerwände, einem neu errichteten gedämmten Fußbodenaufbau sowie der Implementierung einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung konnte die Energieeffizienz wesentlich verbessert werden.

Um neben einer entsprechenden Raumakustik auch die gleichzeitige Nutzbarkeit der einzelnen Proberäume zu gewährleisten, wurde die Schalldämmung der Holzdecken durch schalltechnisch wirksame Bodenaufbauten verbessert, eine zusätzliche Schalldämmung der Zwischenwände erfolgte mittels Vorsatzschalen. Auch die Außenhülle erfüllt erhöhte schalltechnische Anforderungen, die aufgrund der zentralen Lage im Kurort und der Nachbarschaft zu einem Hotel an das Bauwerk gestellt wurden. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thalerthaler[at]architektur-kaernten.at