Man kann diese Aufstockung auf eine bestehende Doppelhaushälfte als ein echtes „Kammerstück“ der Raumökonomie bezeichnen, denn um auf einer Nutzfläche von 70 m² eine 4-Zimmerwohnung unterzubringen, die auch noch Grosszügigkeit vermittelt, muss man mit der Ressource Raum gewiss subtilen Umgang pflegen – und seine Fühler auch in die Umgebung ausstrecken. Eine Aussentreppe an der Nordseite führt zu dem in Holzbauweise errichteten und mit Phenolplatten verkleideten Überbau hinauf, der rückversetzte Eingang schafft ein geschütztes Entree. Der offene Koch-Ess-Wohnraum nimmt etwa die Hälfte der Grundrissfläche ein, drei schmale Zimmer liegen – mit je einem Fenster nach Süden – Seite an Seite.

Grosse Glasflächen und ein geräumiger Balkon erweitern den Wohnraum in visuell-atmosphärischer wie faktischer Hinsicht. Und da man an Freiflächen niemals genug haben kann, führt von diesem Balkon an der Westseite eine weitere Treppe nach oben – zur begehbaren Dachterrasse, die die Lebensqualität „auf höchster Ebene“ bereichert. (Text: Gabriele Kaiser, 08.08.2003)