Bauwerk

Drauforum
Eva Rubin - Oberdrauburg (A) - 2023
Drauforum, Foto: Christian Brandstätter

Kärntner Landesbaupreis 2024

5. Juli 2024 - newroom
Das vom Architekturbüro Eva Rubin entworfene Gebäude des Drauforums erfüllt alle Kriterien, die Architektur als herausragendes Werk auszeichnen. Es ist eine zeitgenössische Interpretation traditioneller Raumkonzepte und volkstümlicher Architekturelemente, die die vorhandene Bausubstanz durchdacht ergänzt, subtil räumliche Verbindungen zwischen Alt und Neu herstellt und einen innovativen Ansatz für Design, respektvollen Umgang mit Materialien und subtile Lichtgestaltung verfolgt.

Die Gestaltung des neuen Gebäudes war eine echte Herausforderung, da sich auf einem Grundstück ein bestehender Supermarkt befand, welcher in das Projekt integriert werden musste, und auf dem anderen das angrenzende Gebäude an der Hauptstraße, welches das neue Gemeindezentrum mitgestalten sollte. Durch dieses Gebäude, das renoviert wurde, wurde der Haupteingang zum neuen Drauforum gelegt. Die Architekten verbanden den Boden der Eingangshalle, der verschiedene Ebenen enthielt, zu einer fließenden Oberfläche. Von der Eingangshalle aus gelangt man in zwei größere Räume im Erdgeschoss, über eine schmale Treppe in den ersten Stock, wo sich auch Toiletten befinden, oder weiter in einen mit Sand gepflasterten Innenhof, von dem aus sich der Haupteingang zum Veranstaltungssaal im ersten Stock befindet. Eine Besonderheit ist der offene Blick auf die Berge, der vom Innenhof und dann vom oberen Ende der Treppe aus zu sehen ist, die die Architekten durch das Entfernen einer Wand geöffnet haben.

Der Zuschauerraum, der bis zu 300 Besucher aufnehmen kann, ist der einzigartigste Raum des Gebäudes, in dem jedes Element sorgfältig geplant wurde, von der tragenden Dachkonstruktion, ergänzt durch Stahlkabel, die als Akzente in einem monochromatischen, in hellem Kiefernholz verkleideten Raum wirken, bis hin zur Akustikverkleidung und dem Bühnenbereich, der an verschiedene Veranstaltungen angepasst werden kann. Es gibt keine störenden Installationselemente im Raum, da die Installationen auf ihrer gesamten Länge unter der Oberseite der Dachkonstruktion verborgen sind. Die Tageslichtbeleuchtung ist ein besonderes Kapitel, das Hauptlicht fällt durch die Panoramafenster auf der Rückseite, während Licht von der Straße durch die Öffnungen eindringt, die mit Ziegelspitze verschleiert sind und einen heiligen Moment in den Raum bringen. Das Element der Ziegelspitze ist der traditionellen Architektur in der unmittelbaren Umgebung entnommen. Und jeder Schritt durch den Raum wird von einem anderen Schattenspiel begleitet. Auch die Nachtbeleuchtung ist sorgfältig geplant, indem Längslampen den architektonischen Elementen folgen (Jurytext Kärntner Landesbaupreis 2024)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: newroom

Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroomoffice[at]nextroom.at