Bauwerk

Kindergarten Spenglergasse
tagger3architektur - Seiersberg (A) - 2023
Kindergarten Spenglergasse, Foto: David Schreyer
Kindergarten Spenglergasse, Foto: David Schreyer
26. Juli 2024 - HDA
Bereits in den frühesten Lebensjahren eines Kindes werden die Grundlagen und Fähigkeiten zum Lernen angelegt, auf die das gesamte Leben aufbaut. Lernen ist ein inkrementeller Prozess.
In diesem Kontext betont das Projekt die baukulturelle Wertigkeit und den Stellenwert der Bildung und ermutigt die Gemeinschaft dazu substantielle Investitionen in Bildungseinrichtungen zu tätigen.
Darüber hinaus zeigt das Projekt die Wichtigkeit der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Förderung innovativer Bildungskonzepte. Durch die Schaffung einer qualitativen hochwertigen, innovativen Lernumgebung bietet es nicht nur besondere Anreize für neue Pädagog:innen und Betreuer:innen, sondern stärkt auch die Stabilität und Attraktivität für das Stammpersonal.
Der neue Kindergarten ist ein gelungenen Bespiel für das optimale Zusammenspiel von Architektur und Pädagogik. Es ist schön zu beobachten, wie die Kinder in ihrem freien Spiel ihren unterschiedlichen Neigungen nachgehen und die Architektur das offene Konzept unterstützt und ergänzt. Fließende Übergänge – einerseits von Innen- und Außenbereichen sowie auch innerhalb der unterschiedlichen Raumzonen – sind die grundlegende Gestaltungsqualität. Die Innenräume verfügen über eine hohe funktionelle und räumliche Vielfalt. Ineinander übergehende Raumsituationen, angebundene Nischen, Möglichkeiten zur Mehrfachnutzung, Galeriesituationen, multifunktionale Möbeleinbauten, Zonierungen, Transparenz, Durchlässigkeit und Licht aus allen Himmelrichtungen bieten dem Konzept des „offenen Kindergartens“ die räumliche Entsprechung. So entsteht ein Eindruck der Verbundenheit zwischen den Kindern und Pädagogen. Der freie Grundriss wird hier tatsächlich umgesetzt, und zwar nicht nur im räumlichen Sinn, sondern auch durch die visuellen Durchlässigkeiten.
Die Grundrissstruktur ist vielfältig und facettenreich, bietet aber Ordnung, Klarheit und Orientierung. Das wiederrum erleichtert die Arbeit der Pädagoginnen und erlaubt den Kindern in ihrem freien Spiel eine Freiheit, die andernfalls nicht möglich wäre.
„Sich wohlfühlen“ und die Möglichkeit zum freien Spiel sind das zentrale Kriterium der Gestaltung der Räume, die sowohl Geborgenheit als auch Stimulation bieten. Ökologische, warme Materialien, strukturierte Oberflächen, die Lichtgestaltung, das harmonische Farbkonzept mit zurückhaltenden Farbakzenten sowie die auf das Gesamtkonzept abgestimmte Möblierung sorgen für die freundliche Atmosphäre und Behaglichkeit.
Nach fast einem Jahr Nutzung ist die Begeisterung und Freude noch immer gleichbleibend groß. Betritt man das Gebäude, so hat man sofort das Gefühl, einen lebendigen, heimeligen Ort zu betreten.
Grund ist eine Atmosphäre, in der die Pädagog:innen gerne arbeiten und die Kinder sich wohl und sicher fühlen. Das schönste Kompliment ist laut der Leiterin die Tatsache, dass es bei Kindergartenneulingen keine Eingewöhnungsphase gibt – „die Kinder fühlen sich vom ersten Tag an angekommen und zu Hause“. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüllerbaudatenbank[at]hda-graz.at

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