Veranstaltung

Von Büchern und Bäumen
Ausstellung
27. November 2004 bis 30. Januar 2005
Steinenberg 7
Postfach 911
CH-4001 Basel


Veranstalter:in: Vogt Landschaftsarchitekten, S AM Schweizerisches Architekturmuseum
Eröffnung: Freitag, 26. November 2004, 18:00 Uhr

Vogt Landschaftsarchitekten

Das Architekturmuseum zeigt unter dem Titel „Von Büchern und Bäumen. Vogt Landschafts-architekten“ eine Ausstellung zum Thema Landschaftsarchitektur. Die Schwierigkeit, eine adäquate Form der Präsentation zu finden, mag wohl der Grund sein, weshalb Landschaftsarchitektur selten im Museumskontext thematisiert wird. Wie soll die sinnliche Erfahrbarkeit von Natur miteinbezogen, in Innenräumen gezeigt werden? Vogt Landschaftsarchitekten haben in Zusammenarbeit mit dem Architekturmuseum eine Ausstellung erarbeitet, die Viel-gestaltigkeit und Komplexität der Natur intellektuell und physisch erfahrbar macht.

Das Büro Vogt Landschaftsarchitekten mit Sitz in Zürich und München ist im Jahr 2000 aus dem Büro Kienast Vogt Partner hervorgegangen. Unter der Leitung von Günther Vogt haben Vogt Landschaftsarchitekten in den vergangenen Jahren viel beachtete internationale Projekte in Europa und den USA realisiert; beispielsweise entwickelten sie für die Tate Modern in London einen neuen Typ des Stadtgartens (mit Herzog & de Meuron, Basel/London). In Zürich haben sie zuletzt im Hotel Hyatt einen „Wettergarten“ von grosser poetischer Kraft geschaffen (mit Meili, Peter Architekten, Zürich) und in Basel ist ein Projekt für den Novartis Campus in Planung (mit Diener & Diener, Basel).
Eine Ausstellung über Landschaftsarchitektur setzt wie die Arbeit des Landschaftsarchitekten die grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen Natur voraus. Was ist Natur? Wie wird Natur physisch erfahren und wie wird Natur vermittelt? Welches Verhältnis haben die Menschen in welcher Zeit zur Natur? Wie schlägt sich dieses Verhältnis in der frühen Ausstellungstätigkeit, in den Museen nieder? Wahrnehmung und Wandel in der Wahrnehmung der Natur sind in den einzelnen Räumen des Architekturmuseums mit verschiedenen Mitteln und Medien zur Anschauung gebracht.

Im „Naturalienkabinett“ erscheint die Natur als kontrollierbare Grösse, die mit Fernrohr, Mikroskop und anderen dienstbaren Geräten mess- und katalogisierbar wird. Pflanzen und Insekten sind in Kategorien eingeteilt, inventarisiert und werden in dieser Form seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert in Naturhistorischen Museen den Besuchern zur Schau geboten.

Im nächsten Raum breitet sich die eben noch scheinbar kontrollierte und inventarisierte, in ihre Schranken gewiesene, Natur wieder aus: Der Duft von feuchter Erde steigt auf, während sich der Blick in die wilde Natur irgendwo im Regenwald von Madagaskar verliert... Hier taucht unvermeidlich der Traum von der Natur als Paradiesgarten auf, die Illusion von der unberührten Natur. Im Zeitalter der medialen Vermittlung wird (auch) die Natur als schöner Schein, eine Illusion von absoluter Künstlichkeit, im Video, reproduzierbar. Natur (Pflanzen) und die Künstlichkeit des Arrangements gehen problemlos ineinander über, das Stück „kon-struierte Natur“ erscheint so echt wie ein ohne menschliches Zutun entstandenes.

Ein Interview mit Günther Vogt – als Tonspur den Bildern der allmählich trocknenden Steinen im Hof des Hyatt unterlegt – greift Themen wie „Natur versus Wissen“, „Wahrnehmung und Vermittlung von Natur“, die in der Ausstellung auf anderer Ebene zur Darstellung gebracht sind, im Gespräch wieder auf und gibt Einblick in die aktuelle Diskussion in der Landschaftsarchitektur, insbesondere in die Debatte um den Begriff der „Stadtnatur“.
Die in der „Bibliothek“ zum Durchblättern aufgelegten Bücher, veranschaulichen, geordnet nach den Typologien Landschaft, Park, Platz, Garten, Promenade, Hof, Indoor, Friedhof und Ausstellung, grösstenteils noch nicht realisierte Projekte von Vogt Landschaftsarchitekten.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (deutsch / englisch) mit Texten von Ulrike Jehle-Schulte Strathaus und Günther Vogt. Die Bilder zu den Arbeiten von Vogt Landschafts-architekten hat der Fotograf Christian Vogt aufgenommen:
Von Büchern und Bäumen. About Books and Trees. Vogt Landschaftsarchitekten, Hrsg. Architekturmuseum Basel, Basel 2004, ISBN 3-905065-40-1.

Öffnungszeiten
Dienstag, Mittwoch und Freitag 11-18 h
Donnerstag 11-20.30 h
Samstag / Sonntag 11-17 h

Gespräch
Donnerstag, 13. Januar 2005, 18 h
Ein Gespräch mit:
Brigitte Wormbs (Freie Autorin, Ulm)
Marcel Meili (Architekt, Prof. ETH Studio Basel)
Arthur Rüegg (Architekt, Prof. ETH Zürich)
Peter Stamm (Autor, Winterthur)
Günther Vogt (Landschaftsarchitekt HTL, Zürich / München)
Hinnerk Wehberg (Landschaftsarchitekt, Hamburg /
bis 2003 Prof. TU Braunschweig)

Führungen
Vogt Landschaftsarchitekten führen durch die Ausstellung
Jeweils samstags, 11 Uhr
04.12. Günther Vogt
18.12. Rita Illien
08.01. Günther Vogt
29.01. Meret Peter

Museumsnacht
Freitag, 21. Januar 2005, 20.30 und 22.30 h
Günther Vogt lädt den Künstler Olafur Eliasson zum Gespräch
über das Thema Stadtnatur.

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Weiterführende Links:
Haus der Architektur Graz

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Von Büchern und Bäumen – Vogt Landschaftsarchitekten