Auch Schlössern steht eine Substanz-Auffrischung bisweilen gut zu Gesicht, auch wenn der ehrwürdige Bestand zur Zurückhaltung mahnt. Der mit der Umgestaltung beauftragte Interior Designer Denis Kosutic jonglierte auch in diesem Fall ganz ungezwungen mit den scheinbaren Gegensätzen zwischen Tradition und Fashion und mengte dem Gediegenen ein wenig Farbe bei (z.B. Grün und Purpur), sodass sich Formen und Stoffe unterschiedlicher Herkunft in unvertrauten Konstellationen „unbefangen“ begegnen. Dass sich Holzdecke, Lamperien und barockes Mobiliar mit zeitgenössichen Elementen ausgezeichnet vertragen, darf als bekannt vorausgesetzt werden. Doch die Zusammenkünfte zwischen Alt und Neu auch noch mit unterschiedlichsten Tapeten zu grundieren, die stellenweise eines psychedelischen Moments nicht entbehren – darin offenbart sich das exzentrische Talent des Gestalters und dessen Geschick im Verbinden unterschiedlicher Welten. (Text: Gabriele Kaiser)