Artikel
Funktion und Look
Symbole eines Jahrhunderts im Londoner Design Museum
29. November 1999 - Georges Waser
Mit der gegenwärtigen Ausstellung «Design: Process, Progress, Practice» stellt das Londoner Design Museum die wohl wichtigste Frage in seiner mittlerweile zehnjährigen Geschichte: «What is Design?» Im Mittelpunkt stehen zwanzig der mit ihrem Look zu Symbolen dieses Jahrhunderts gewordenen Kreationen, das heisst: sowohl Pläne und Entwürfe dazu als auch Modelle und - erlaubten es die Dimensionen - das Endprodukt.
Untersucht wird also, wie eine Kreation im Kopf des Designers zustande kommt, und schliesslich auch, wie sich diese Kreation im Denken des Publikums als Begriff verankert. Unter der Lupe der Aussteller ist der Eiffelturm ebenso wie der VW Käfer und der Dyson-Staubsauger; dazu erfährt der Besucher unter anderem, wie sich das Pariser Wahrzeichen von einer temporären zu einer permanenten Struktur wandelte und wie das legendär gewordene Haushaltsgerät das Resultat eines katastrophalen Samstagmorgens, das heisst einer Panne James Dysons mit einem konventionellen Staubsauger, war: «Design is not about how something looks, but how it works.»
Unter den interessantesten Objekten sind denn auch jene, bei deren Herstellung die Eigenschaft «user-friendly» - gebraucherfreundlich - erstes Gebot war: Bestecke und Haushaltgegenstände etwa, die sich wie die von der amerikanischen Smart Design Agency entworfenen von Leuten mit Arthritis leicht handhaben lassen. Es fehlt übrigens auch nicht der «Moti chair»; von diesem Rollstuhl für zerebral gelähmte Kinder ist sowohl der erste russische Prototyp als auch der in Rumänien entworfene Moti II und schliesslich der erste Moti UK ausgestellt. Weiter, nämlich mit dem vom Russen Kalaschnikow entworfenen Gewehr AK47, will die Ausstellung aber auch daran erinnern, dass gutes Design nicht immer einen guten Endzweck erfüllt. Wie dem auch sei: mehrheitlich regt die Show im Londoner Design Museum zu beschaulichen Gedanken an; so mit Valentine Olivettis tragbarer Schreibmaschine, deren Look die Aussteller sinnigerweise mit einem «styled not for the office, but for writing poetry on Sunday afternoons» kommentieren. (Bis 30. Januar)
Untersucht wird also, wie eine Kreation im Kopf des Designers zustande kommt, und schliesslich auch, wie sich diese Kreation im Denken des Publikums als Begriff verankert. Unter der Lupe der Aussteller ist der Eiffelturm ebenso wie der VW Käfer und der Dyson-Staubsauger; dazu erfährt der Besucher unter anderem, wie sich das Pariser Wahrzeichen von einer temporären zu einer permanenten Struktur wandelte und wie das legendär gewordene Haushaltsgerät das Resultat eines katastrophalen Samstagmorgens, das heisst einer Panne James Dysons mit einem konventionellen Staubsauger, war: «Design is not about how something looks, but how it works.»
Unter den interessantesten Objekten sind denn auch jene, bei deren Herstellung die Eigenschaft «user-friendly» - gebraucherfreundlich - erstes Gebot war: Bestecke und Haushaltgegenstände etwa, die sich wie die von der amerikanischen Smart Design Agency entworfenen von Leuten mit Arthritis leicht handhaben lassen. Es fehlt übrigens auch nicht der «Moti chair»; von diesem Rollstuhl für zerebral gelähmte Kinder ist sowohl der erste russische Prototyp als auch der in Rumänien entworfene Moti II und schliesslich der erste Moti UK ausgestellt. Weiter, nämlich mit dem vom Russen Kalaschnikow entworfenen Gewehr AK47, will die Ausstellung aber auch daran erinnern, dass gutes Design nicht immer einen guten Endzweck erfüllt. Wie dem auch sei: mehrheitlich regt die Show im Londoner Design Museum zu beschaulichen Gedanken an; so mit Valentine Olivettis tragbarer Schreibmaschine, deren Look die Aussteller sinnigerweise mit einem «styled not for the office, but for writing poetry on Sunday afternoons» kommentieren. (Bis 30. Januar)
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
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