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Carla Lo – urban und grün
Carla Lo – urban und grün © Lisi Specht
17. August 2021 - Martina Pfeifer Steiner
„Parks-Straßen-Plätze stellen als urbane Typologien momentan die große Herausforderung dar – dort gibt es auch höchsten Handlungsbedarf. Landschaftsarchitektur ist oft eng mit der Architektur verbunden, bei diesen Aufgaben ist man jedoch etwas freier. Da gibt es zwar die Randsituationen oder die begleitenden Fassaden, und je nach Ausgeprägtheit versuchen wir darauf zu antworten, Einklang zu finden, nicht zu übertrumpfen und mitunter neue Identitäten zu stiften. Doch bei Parkanlagen sind wir funktionsunabhängiger, es entsteht eine eigene Mitte, in der Komposition unterschiedlicher Elemente haben wir einen größeren Spielraum, setzen mit Bäumen und Bepflanzung unterschiedliche Kulissen, starten und begleiten auch Aushandlungsprozesse unter den NutzerInnengruppen. Wir haben im gerade fertiggestellten „Cooling-Park“ vor dem „Haus des Meeres“ in Wien – also wirklich im wörtlichen Sinn – mit Wasser-, Nebeldüsen und Klimabäumen einen gekühlten Vorbereich zum ehemaligen Flakturm geschaffen. Die Low-Tech-Maßnahmen sind aber genauso wichtig: ein besonderes Gehölzsortiment, ein neuer Umgang mit Belägen und wo immer möglich arbeiteten wir mit Grünfugen, sodass wir den Versiegelungsgrad gering halten und die Wasserdurchlässigkeit erhöhen können.

Ich denke, dass urbane historische Platzflächen DIE Herausforderung bezüglich Klimawandel sind, und da weiß ich noch nicht so recht, wie damit umgehen. Wir haben uns über die Jahrzehnte auf eine Vorstellung des architektonischen Platzes verständigt, doch sind wir damit heute in der Stadt noch Klima-fit? Von den NutzerInnen kommt ständig der Wunsch nach grün und grüner. Man kann jedoch nicht aus jedem Platz einen Park machen. Was ist hier das richtige Maß? Diese Frage wird uns gewiss weiterhin stark beschäftigen.“

Carla Lo, geb. 1976, Carla Lo Landschaftsarchitektur, Wien. Bei der Umgestaltung des Loquaiparks in Wien-Mariahilf schafft das Büro Durchlässigkeit und in einem breit angelegten Aushandlungsprozess zwischen AnrainerInnen, MittelschülerInnen und PensionistInnen in unmittelbarer Nachbarschaft vielfältige Aufenthaltsqualitäten. Die ursprüngliche Dreiteilung des Parks bleibt erhalten, neu aber ist die Verbindung. Alle 102 Bäume bleiben erhalten.
»nextroom fragt« Landschaftsplanerinnen und Landschaftsplaner. Themenkreise für die Statements sind: Parks, Straßen, Plätze – Bauwerksbegrünungen – funktionsbezogene Freiraumplanung. Martina Pfeifer Steiner holt die Statements ein.

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