Bauwerk
Hallenstadion Zürich - Erweiterung, Umbau und Renovation
Pfister Schiess Tropeano & Partner Architekten AG, Meier + Steinauer - Zürich (CH) - 2005
Dokumentation und Nostalgie
Eine Ausstellung zum Hallenstadion
8. Dezember 2005 - Martino Stierli
Das Hallenstadion ist nicht nur seit Jahrzehnten fester Bestandteil des sportlichen und kulturellen Lebens Zürichs; als bedeutendes Zeugnis des Neuen Bauens geniesst es auch im Fachpublikum hohes Ansehen. Konnte die Stadt mit der Eröffnung 1939 stolz auf den damals grössten Hallenbau Europas verweisen, so wurde seine architektonische Bedeutung 2001 durch die Unterschutzstellung offiziell bekräftigt. Zu diesem Zeitpunkt waren Pfister Schiess Tropeano Architekten in Zusammenarbeit mit Meier & Steinauer schon vollauf mit der Planung für die Sanierung und die Erweiterung beschäftigt, die diesen Sommer ihren Abschluss fanden. Mit einem riegelartigen Vorbau hat das Hallenstadion ein prägnantes neues öffentliches Gesicht erhalten; die Umbauten zollen zugleich der Vorgabe von Karl Egender und Wilhelm Müller Respekt und garantieren die Nutzung der Mehrzweckhalle für die Zukunft.
Aus aktuellem Anlass hat das Institut gta der ETH im Hauptgebäude der Hochschule gemeinsam mit den Architekten und dem Landesmuseum eine sehenswerte Ausstellung eingerichtet, welche die Geschichte des Neubaus und der Erweiterung anhand von Skizzen, Plänen, Filmen, aber auch zeitgenössischen Fotos und Originalexponaten spannend nacherzählt. Der erste und der (vorerst) letzte Zustand des Stadions stehen einander dialogisch gegenüber: Auf der linken Seite zeigen Exponate die ursprüngliche Planung und Ausführung auf, während auf der anderen Seite die jüngsten Eingriffe dokumentiert werden. Zu den Höhepunkten der Schau gehören die grossformatigen Originalpläne Egenders aus den Beständen des gta-Archivs, aber auch ein sensibler Fotoessay von Nico Krebs und Taiyo Onorato, die das Hallenstadion vor, während und nach dem Umbau in zahlreichen Aufnahmen porträtierten. Die Ausstellung pendelt zwischen sachlicher Baudokumentation und Nostalgie. So wird etwa mit der Installation eines Teils des traditionsträchtigen Velodroms eine vergangene Ära beschworen. Zahlreiche Fundstücke - ein ausgedienter Feuerlöscher ist ebenso zu sehen wie die ehemalige Neonbeschriftung oder die alte Bestuhlung - lassen das alte Hallenstadion noch einmal aufleben. Dagegen veranschaulicht ein Modell die Überlegungen, die zum neuen Annexbau an der Wallisellenstrasse führten.
Die Ausstellung dürfte mit ihrer attraktiven Aufmachung ein Publikum über den engeren Kreis der Architekturinteressierten hinaus ansprechen, wird doch das Hallenstadion als eine mit vielen Emotionen befrachtete Arena präsentiert. Als Ergänzung zur Ausstellung ist eine schön gestaltete und reich illustrierte Monographie erschienen, welche die Geschichte des Hallenstadions anhand von lesenswerten Essays wissenschaftlich aufarbeitet. Als besonderer Vorzug kann der Band zudem mit einer Reihe von Faksimiles der Pläne im Originalformat aufwarten.
Hallenstadion Zürich 1939/2005. Die Erneuerung eines Zweckbaus. gta-Verlag, Zürich 2005. 128"S., Fr. 44.-. Aus-stellung bis 26. Januar.
Aus aktuellem Anlass hat das Institut gta der ETH im Hauptgebäude der Hochschule gemeinsam mit den Architekten und dem Landesmuseum eine sehenswerte Ausstellung eingerichtet, welche die Geschichte des Neubaus und der Erweiterung anhand von Skizzen, Plänen, Filmen, aber auch zeitgenössischen Fotos und Originalexponaten spannend nacherzählt. Der erste und der (vorerst) letzte Zustand des Stadions stehen einander dialogisch gegenüber: Auf der linken Seite zeigen Exponate die ursprüngliche Planung und Ausführung auf, während auf der anderen Seite die jüngsten Eingriffe dokumentiert werden. Zu den Höhepunkten der Schau gehören die grossformatigen Originalpläne Egenders aus den Beständen des gta-Archivs, aber auch ein sensibler Fotoessay von Nico Krebs und Taiyo Onorato, die das Hallenstadion vor, während und nach dem Umbau in zahlreichen Aufnahmen porträtierten. Die Ausstellung pendelt zwischen sachlicher Baudokumentation und Nostalgie. So wird etwa mit der Installation eines Teils des traditionsträchtigen Velodroms eine vergangene Ära beschworen. Zahlreiche Fundstücke - ein ausgedienter Feuerlöscher ist ebenso zu sehen wie die ehemalige Neonbeschriftung oder die alte Bestuhlung - lassen das alte Hallenstadion noch einmal aufleben. Dagegen veranschaulicht ein Modell die Überlegungen, die zum neuen Annexbau an der Wallisellenstrasse führten.
Die Ausstellung dürfte mit ihrer attraktiven Aufmachung ein Publikum über den engeren Kreis der Architekturinteressierten hinaus ansprechen, wird doch das Hallenstadion als eine mit vielen Emotionen befrachtete Arena präsentiert. Als Ergänzung zur Ausstellung ist eine schön gestaltete und reich illustrierte Monographie erschienen, welche die Geschichte des Hallenstadions anhand von lesenswerten Essays wissenschaftlich aufarbeitet. Als besonderer Vorzug kann der Band zudem mit einer Reihe von Faksimiles der Pläne im Originalformat aufwarten.
Hallenstadion Zürich 1939/2005. Die Erneuerung eines Zweckbaus. gta-Verlag, Zürich 2005. 128"S., Fr. 44.-. Aus-stellung bis 26. Januar.
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
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