Bauwerk
Grünes Haus
HEIN-TROY Architekten - Feldkirch (A) - 2007
Die grüne Alternative
Architekten haben große Furcht vor Farbe. Man kann von Glück sprechen, wenn man ein Haus findet, das abseits von Schwarz, Grau und Weiß angesiedelt ist. Das Vorarlberger Büro Hein Troy hat tief in den Bottich gegriffen - und ein knallgrünes Haus herausgezogen.
15. Dezember 2007 - Wojciech Czaja
Das Farbspektrum eines Architekten ist rasch geklärt. Dunkelgrau und Schwarz auf der einen Seite, Hellgrau und Weiß auf der anderen. Die Welt dazwischen ist mausgrau. Den beiden Herren Juri Troy und Matthias Hein ging das ewige Grau auf die Nerven. Prompt stellten sie ihren beiden Bauherren Mathias und Susanne ein pistaziengrünes Einfamilienhaus aufs Grundstück.
Zugegeben, mit der umliegenden Wiese beißt sich das Grün ein wenig, von den eher konservativen Farbvorstellungen der Vorarlberger gar nicht erst zu sprechen. Aber wen kratzt das schon? „Es war eine intuitive Entscheidung, völlig aus dem Bauch heraus“, sagen die beiden Architekten, „mittlerweile können wir uns von dieser Farbe kaum mehr trennen.“ Beeindruckt zeigen sich auch die Wandersleute. Bisweilen komme es vor, dass sie sich in Scharen ans Haus heranpirschen und dann völlig fassungslos vor der Fassade stehenbleiben. Mit sanften Zügen streichen sie über den rauen Putz, läuten an und erkundigen sich nach der exakten Farbbezeichnung.
Den Bauherren Mathias und Susanne war die Farbentscheidung im Rückblick betrachtet nur recht: „Viele haben schon ganz klare Vorstellungen vom Haus, noch ehe der erste Strich gezeichnet ist. Wir wussten nicht einmal, in welcher Farbe wir uns unser neues Haus vorstellen sollen.“
Innen Holz und Beton
Nur an den Innenraum hatte man schon klare Anforderungen. Sämtliche Wände sind aus Sichtbeton. Grob, rau und unbehandelt. Die beiden Bauherren: „Wir hatten beide etwas für Beton übrig. Dass wir das Material im Haus verwenden wollen, war eigentlich von Anfang an beschlossene Sache.“ Der Appell an die Ehrlichkeit des Materials richtete sich auch an den Boden: Zu Füßen liegt ein sägerauer Schiffboden aus Weißtanne, der mittels Fußbodenheizung für Behaglichkeit sorgt.
Dunkle Höhle, möchte man meinen. Das Gegenteil ist der Fall. Die Wohnräume sind unterschiedlich hoch und sind je nach Himmelsrichtung und Funktion wild ineinander geschachtelt. Hier ein flüchtiger Durchblick, dort eine voyeuristische Luke. Frei nach Le Corbusiers Modulor messen manche Räume kaum 2,30 Meter, während die großen Aufenthaltsbereiche bis zu 3,50 Meter Raumhöhe erlangen.
Auffällig ist, dass das Haus durch und durch kompakt angelegt ist. Die Wohnnutzfläche beträgt - das Haus liegt im Rahmen der Wohnförderung - gerade mal 135 Quadratmeter. Nirgends gibt es einen riesigen Salon, nirgends kann man beschleunigen, ohne sich spätestens nach ein paar Metern wieder einbremsen zu müssen. Beengtheit kommt dennoch nirgendwo auf. „Wir haben viele unterschiedliche Wohnbereiche mit ebenso unterschiedlichen Stimmungen geschaffen“, sagen Hein und Troy, „es gibt mehrere Zonen, die für die Erwachsenen und für die Kinder je nach Lust und Laune als Wohnzimmer dienen können.“
Die Bauherren seien verspielt und fröhlich. Was liegt daher näher, als ihnen aus diesem Grund einen Abenteuerspielplatz mit vielen Nischen zu bieten? Das stillste Eck des Hauses schließlich liegt ganz oben. Hier verbringt man ruhige Stunden in der Familie, sieht fern oder liest ein Buch. Die grüne Alternative: Man geht hinaus auf die Terrasse, blickt auf die Hausfassade und gibt sich der Freude hin, dass das Wohnen nicht grau in grau geworden ist.
Zugegeben, mit der umliegenden Wiese beißt sich das Grün ein wenig, von den eher konservativen Farbvorstellungen der Vorarlberger gar nicht erst zu sprechen. Aber wen kratzt das schon? „Es war eine intuitive Entscheidung, völlig aus dem Bauch heraus“, sagen die beiden Architekten, „mittlerweile können wir uns von dieser Farbe kaum mehr trennen.“ Beeindruckt zeigen sich auch die Wandersleute. Bisweilen komme es vor, dass sie sich in Scharen ans Haus heranpirschen und dann völlig fassungslos vor der Fassade stehenbleiben. Mit sanften Zügen streichen sie über den rauen Putz, läuten an und erkundigen sich nach der exakten Farbbezeichnung.
Den Bauherren Mathias und Susanne war die Farbentscheidung im Rückblick betrachtet nur recht: „Viele haben schon ganz klare Vorstellungen vom Haus, noch ehe der erste Strich gezeichnet ist. Wir wussten nicht einmal, in welcher Farbe wir uns unser neues Haus vorstellen sollen.“
Innen Holz und Beton
Nur an den Innenraum hatte man schon klare Anforderungen. Sämtliche Wände sind aus Sichtbeton. Grob, rau und unbehandelt. Die beiden Bauherren: „Wir hatten beide etwas für Beton übrig. Dass wir das Material im Haus verwenden wollen, war eigentlich von Anfang an beschlossene Sache.“ Der Appell an die Ehrlichkeit des Materials richtete sich auch an den Boden: Zu Füßen liegt ein sägerauer Schiffboden aus Weißtanne, der mittels Fußbodenheizung für Behaglichkeit sorgt.
Dunkle Höhle, möchte man meinen. Das Gegenteil ist der Fall. Die Wohnräume sind unterschiedlich hoch und sind je nach Himmelsrichtung und Funktion wild ineinander geschachtelt. Hier ein flüchtiger Durchblick, dort eine voyeuristische Luke. Frei nach Le Corbusiers Modulor messen manche Räume kaum 2,30 Meter, während die großen Aufenthaltsbereiche bis zu 3,50 Meter Raumhöhe erlangen.
Auffällig ist, dass das Haus durch und durch kompakt angelegt ist. Die Wohnnutzfläche beträgt - das Haus liegt im Rahmen der Wohnförderung - gerade mal 135 Quadratmeter. Nirgends gibt es einen riesigen Salon, nirgends kann man beschleunigen, ohne sich spätestens nach ein paar Metern wieder einbremsen zu müssen. Beengtheit kommt dennoch nirgendwo auf. „Wir haben viele unterschiedliche Wohnbereiche mit ebenso unterschiedlichen Stimmungen geschaffen“, sagen Hein und Troy, „es gibt mehrere Zonen, die für die Erwachsenen und für die Kinder je nach Lust und Laune als Wohnzimmer dienen können.“
Die Bauherren seien verspielt und fröhlich. Was liegt daher näher, als ihnen aus diesem Grund einen Abenteuerspielplatz mit vielen Nischen zu bieten? Das stillste Eck des Hauses schließlich liegt ganz oben. Hier verbringt man ruhige Stunden in der Familie, sieht fern oder liest ein Buch. Die grüne Alternative: Man geht hinaus auf die Terrasse, blickt auf die Hausfassade und gibt sich der Freude hin, dass das Wohnen nicht grau in grau geworden ist.
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