Zeitschrift
Steeldoc 01/05
Transitzonen
Verkehrsbauten sind Schlüsselgebäude einer Nation. Das Ankommen in einer Stadt, an einem Flughafen, in einem Bahnhof vermittelt den ersten Eindruck eines Ortes, weckt Erwartungen und Vorfreude. Das Abreisen ist ebenso mit Emotionen verbunden: Abschiednehmen und einen letzten Blick werfen auf eine Stadt oder die Heimat. So sind Bahnhöfe, Flughäfen oder Strassenzüge die eigentlichen Repräsentationsbauten des Landes. Und doch sind sie bloss Durchgangsorte, an denen man nicht länger als notwendig verweilt. Grund genug, diesen Orten ein Gesicht zu geben.
«Transitzonen» heisst das vorliegende Steeldoc. Es zeigt drei neuere Verkehrsbauten, die prägenden Charakter auf die Menschen haben dürften, die sich durch sie hindurch die Schweiz erschliessen. Das Airside Center als Transitzone ist der prägnanteste Bau des neuen Zürcher Flughafens Unique. Wie ein grosser Flügel verbindet es Terminal A und B zu einem Gesamtkomplex. Der Flughafen hat damit eine Hauptfassade gewonnen und einen atemberaubend grosszügigen Raum, der das Ankommen, Abfliegen und Warten im Flughafen Zürich zu einer lebendigen Erinnerung macht.
Transit bedeutet auch Durchfahrt, und so sind Strassen hoch frequentierte Transitzonen, denen normalerweise wenig repräsentative Bedeutung beigemessen wird. Dass auch diese Räume bedeutungsvoll sein können, beweist die Lärmschutzverbauung an der Autobahn durch Chiasso, an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Der Zweckbau wird zur bewegten Schutzgeste einer filigranen und doch imposanten Stahlkonstruktion. So wandelt sich das sonst anonyme Ein- oder Ausreisen auf dem grauen Asphalt zu einem lichterfüllten, architektonischen Raumerlebnis.
Schliesslich zeigen wir die Bahnhofpasserelle in Basel – nicht nur weil Bahnhöfe zu den traditionell wichtigsten Verkehrsbauten gehören, die immer wieder an die Anforderungen der Zeit angepasst werden müssen, sondern vor allem weil sich hier verschiedene Bautypologien zu einer ganz neuen Funktionalität vereinen. Die Passerelle des Bahnhofs Basel ist eine moderne Variante des «Ponte Vecchio» in Florenz: eine Brücke, die nicht nur Erschliessungsweg, sondern gleichzeitig Einkaufspassage, Flaniermeile und Repräsentationsbau ist. Passend zur Thematik der kommerziellen Nutzung von Transiträumen, hat Axel Simon einen Essay über Einkaufspassagen und ihren konstruktiven Wandel durch die Zeitepochen geschrieben. Wir wünschen viel Vergnügen beim Studium und der Lektüre der nachfolgenden Seiten von Steeldoc.
Evelyn C. Frisch
03 Editorial
04 Passagen – Bewegung unter dem Glashimmel
Essay von Axel Simon
08 Airside Center, Zürich Flughafen
Flügelschlag zwischen zwei Welten
16 Bahnhofpasserelle, Basel
Ein Gebirgszug aus Stahl
22 Lärmschutzverbauung, Chiasso
Schutzschild der eleganten Art
27 Impressum
«Transitzonen» heisst das vorliegende Steeldoc. Es zeigt drei neuere Verkehrsbauten, die prägenden Charakter auf die Menschen haben dürften, die sich durch sie hindurch die Schweiz erschliessen. Das Airside Center als Transitzone ist der prägnanteste Bau des neuen Zürcher Flughafens Unique. Wie ein grosser Flügel verbindet es Terminal A und B zu einem Gesamtkomplex. Der Flughafen hat damit eine Hauptfassade gewonnen und einen atemberaubend grosszügigen Raum, der das Ankommen, Abfliegen und Warten im Flughafen Zürich zu einer lebendigen Erinnerung macht.
Transit bedeutet auch Durchfahrt, und so sind Strassen hoch frequentierte Transitzonen, denen normalerweise wenig repräsentative Bedeutung beigemessen wird. Dass auch diese Räume bedeutungsvoll sein können, beweist die Lärmschutzverbauung an der Autobahn durch Chiasso, an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Der Zweckbau wird zur bewegten Schutzgeste einer filigranen und doch imposanten Stahlkonstruktion. So wandelt sich das sonst anonyme Ein- oder Ausreisen auf dem grauen Asphalt zu einem lichterfüllten, architektonischen Raumerlebnis.
Schliesslich zeigen wir die Bahnhofpasserelle in Basel – nicht nur weil Bahnhöfe zu den traditionell wichtigsten Verkehrsbauten gehören, die immer wieder an die Anforderungen der Zeit angepasst werden müssen, sondern vor allem weil sich hier verschiedene Bautypologien zu einer ganz neuen Funktionalität vereinen. Die Passerelle des Bahnhofs Basel ist eine moderne Variante des «Ponte Vecchio» in Florenz: eine Brücke, die nicht nur Erschliessungsweg, sondern gleichzeitig Einkaufspassage, Flaniermeile und Repräsentationsbau ist. Passend zur Thematik der kommerziellen Nutzung von Transiträumen, hat Axel Simon einen Essay über Einkaufspassagen und ihren konstruktiven Wandel durch die Zeitepochen geschrieben. Wir wünschen viel Vergnügen beim Studium und der Lektüre der nachfolgenden Seiten von Steeldoc.
Evelyn C. Frisch
03 Editorial
04 Passagen – Bewegung unter dem Glashimmel
Essay von Axel Simon
08 Airside Center, Zürich Flughafen
Flügelschlag zwischen zwei Welten
16 Bahnhofpasserelle, Basel
Ein Gebirgszug aus Stahl
22 Lärmschutzverbauung, Chiasso
Schutzschild der eleganten Art
27 Impressum
Weiterführende Links:
Stahlbau Zentrum Schweiz
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