Akteur
nextroom - Verein zur Förderung der kulturellen Auseinandersetzung mit Architektur
Wien (A)
Europäische Architektursammler
Die Internetdatenbank Nextroom ist seit Jahren ein erstklassiges Nachschlagewerk für qualitätvolle Architektur. Jetzt kommen auch Bauten aus der Slowakei hinzu, weitere Länder sind geplant.
23. Oktober 2004 - Oliver Elser
Im Jahr 1996 hatten die meisten noch keine E-Mail-Adresse. Da tüftelte der junge Architekt Jürg Meister bereits an einer Architekturdatenbank. Im folgenden Jahr ging Nextroom ans Netz und ist seither zu einem unentbehrlichen Nachschlagewerk für alle Architekturinteressierten in Österreich und darüber hinaus geworden. Nextroom sammelt neue, gelegentlich auch ältere Bauten und verwaltet die mittlerweile auf rund 5000 Exponate angewachsene Masse in einer Datenbank, die kostenlos und im Internet für jeden zugänglich auf Knopfdruck die wichtigsten Informationen, einige Fotos und kurze Erläuterungstexte bereitstellt.
Seit dieser Woche hat Nextroom Zuwachs aus der Slowakei bekommen. Dort dokumentiert die Akademie der Wissenschaften schon seit Jahren nach wissenschaftlichen Kriterien das Baugeschehen des Landes, nur ruhte das Wissen bisher in unzugänglichen Computern. Jetzt werden die Daten schrittweise auf den Nextroom-Server übertragen und in das Kategorienschema einsortiert, das es dem Benutzer erlaubt, Krankenhäuser oder Bankgebäude aus der Menge der Einträge herauszufiltern.
Ob ein Gebäude auf Nextroom erscheint, ist allein von der Qualität abhängig. Die Entscheidung darüber treffen die angeschlossenen Sammlungen. In Österreich sind das mit Ausnahme des Burgenlandes die Architekturzentren und -foren der einzelnen Bundesländer. Sollte ein Architekt der Meinung sein, sein Gebäude müsse unbedingt auf Nextroom erscheinen, muss er sich an die lokalen Ansprechpartner wenden. Das erdet die Auswahl, die ja sonst nur aufgrund schicker Bilder stattfinden könnte, und sorgt dafür, dass zumindest theoretisch die Möglichkeit gegeben ist, ein Gebäude zunächst anzuschauen, bevor es ins Netz geht.
Die Funktion von Nextroom liegt irgendwo zwischen Architekturzeitschrift, Reiseführer und Gelben Seiten. Da die Architekturpublizistik in den neuen EU-Ländern noch nicht so weit entwickelt ist, bietet Nextroom eine ideale Plattform. Doch auch in Österreich, wo kein gutes Haus lange übersehen wird, erfüllt Nextroom Nextroom die Funktion eines virtuellen Gedächtnisses, das alles festhält, was irgendwann einmal durch den Blätterwald gerauscht ist, dann aber in Bibliotheken und auf Altpapierhalden verschwindet. Als zusätzlicher Service werden den Bauten auch Artikel ausgewählter Tageszeitungen zur Seite gestellt, die dafür ihre beschränkten Archivzugänge zum Teil eigens für Nextroom geöffnet haben. Vertreten sind der Standard, Die Presse, die Salzburger Nachrichten, Frankfurter Rundschau, Neue Zürcher Zeitung und andere mehr.
Zu den rund zwei Dutzend Gebäuden aus der Slowakei werden in den kommenden Wochen weitere dazukommen, die jeweils auf der Startseite von Nextroom angekündigt sind. Als Nächstes ist geplant, zusammen mit Partnern aus Slowenien, Ungarn, Kroatien und Rumänien die dortige Architekturszene zu erfassen. Man habe zwar ein gewisses Qualitätsproblem, muss Helga Kusolitsch, Pressesprecherin von Nextroom, eingestehen, denn die Neubauten in diesen Ländern sind zum Teil weit von den hiesigen Standards entfernt. Lieber bleibt die Auswahl beschränkt, als das Niveau herabzusetzen.
Das Ziel, so Kusolitsch weiter, sei eine Europäische Architekturdatenbank. Vergleichbare Projekte gibt es bislang nur in der Schweiz und in Teilen Deutschlands. Doch dort werden ausschließlich regionale Projekte gesammelt. Da sich Nextroom aber auch an der Presselandschaft orientiert, sind auf diesem Weg sogar Bauten aus China, Israel, Dänemark, Finnland, Russland, Ägypten und vielen anderen Ländern zu finden. Zum „Museum of Modern Art“ in New York ist zwar auf Nextroom weder ein Foto noch eine Zeichnung verfügbar, dafür aber acht Artikel, die in den vergangen Jahren erschienen sind.
1,1 Millionen Mal wird Nextroom durchschnittlich pro Monat angeklickt. Der Besuch der Webseite ist aber nicht zwingend notwendig. Nextroom bietet auch die Möglichkeit, einen Newsletter zu bestellen, der die neuen Gebäude und eingesammelten Pressetexte auflistet. Mit Beginn der Erweiterung in die Slowakei sind alle neu erscheinenden Projekttitel auch auf slowakisch verfügbar.
Seit dieser Woche hat Nextroom Zuwachs aus der Slowakei bekommen. Dort dokumentiert die Akademie der Wissenschaften schon seit Jahren nach wissenschaftlichen Kriterien das Baugeschehen des Landes, nur ruhte das Wissen bisher in unzugänglichen Computern. Jetzt werden die Daten schrittweise auf den Nextroom-Server übertragen und in das Kategorienschema einsortiert, das es dem Benutzer erlaubt, Krankenhäuser oder Bankgebäude aus der Menge der Einträge herauszufiltern.
Ob ein Gebäude auf Nextroom erscheint, ist allein von der Qualität abhängig. Die Entscheidung darüber treffen die angeschlossenen Sammlungen. In Österreich sind das mit Ausnahme des Burgenlandes die Architekturzentren und -foren der einzelnen Bundesländer. Sollte ein Architekt der Meinung sein, sein Gebäude müsse unbedingt auf Nextroom erscheinen, muss er sich an die lokalen Ansprechpartner wenden. Das erdet die Auswahl, die ja sonst nur aufgrund schicker Bilder stattfinden könnte, und sorgt dafür, dass zumindest theoretisch die Möglichkeit gegeben ist, ein Gebäude zunächst anzuschauen, bevor es ins Netz geht.
Die Funktion von Nextroom liegt irgendwo zwischen Architekturzeitschrift, Reiseführer und Gelben Seiten. Da die Architekturpublizistik in den neuen EU-Ländern noch nicht so weit entwickelt ist, bietet Nextroom eine ideale Plattform. Doch auch in Österreich, wo kein gutes Haus lange übersehen wird, erfüllt Nextroom Nextroom die Funktion eines virtuellen Gedächtnisses, das alles festhält, was irgendwann einmal durch den Blätterwald gerauscht ist, dann aber in Bibliotheken und auf Altpapierhalden verschwindet. Als zusätzlicher Service werden den Bauten auch Artikel ausgewählter Tageszeitungen zur Seite gestellt, die dafür ihre beschränkten Archivzugänge zum Teil eigens für Nextroom geöffnet haben. Vertreten sind der Standard, Die Presse, die Salzburger Nachrichten, Frankfurter Rundschau, Neue Zürcher Zeitung und andere mehr.
Zu den rund zwei Dutzend Gebäuden aus der Slowakei werden in den kommenden Wochen weitere dazukommen, die jeweils auf der Startseite von Nextroom angekündigt sind. Als Nächstes ist geplant, zusammen mit Partnern aus Slowenien, Ungarn, Kroatien und Rumänien die dortige Architekturszene zu erfassen. Man habe zwar ein gewisses Qualitätsproblem, muss Helga Kusolitsch, Pressesprecherin von Nextroom, eingestehen, denn die Neubauten in diesen Ländern sind zum Teil weit von den hiesigen Standards entfernt. Lieber bleibt die Auswahl beschränkt, als das Niveau herabzusetzen.
Das Ziel, so Kusolitsch weiter, sei eine Europäische Architekturdatenbank. Vergleichbare Projekte gibt es bislang nur in der Schweiz und in Teilen Deutschlands. Doch dort werden ausschließlich regionale Projekte gesammelt. Da sich Nextroom aber auch an der Presselandschaft orientiert, sind auf diesem Weg sogar Bauten aus China, Israel, Dänemark, Finnland, Russland, Ägypten und vielen anderen Ländern zu finden. Zum „Museum of Modern Art“ in New York ist zwar auf Nextroom weder ein Foto noch eine Zeichnung verfügbar, dafür aber acht Artikel, die in den vergangen Jahren erschienen sind.
1,1 Millionen Mal wird Nextroom durchschnittlich pro Monat angeklickt. Der Besuch der Webseite ist aber nicht zwingend notwendig. Nextroom bietet auch die Möglichkeit, einen Newsletter zu bestellen, der die neuen Gebäude und eingesammelten Pressetexte auflistet. Mit Beginn der Erweiterung in die Slowakei sind alle neu erscheinenden Projekttitel auch auf slowakisch verfügbar.
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
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