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Zwei Häuser im Freiraum
13. August 2004 - Norbert Mayr
Die „Salzburg Foundation“ lud den renommierten Bildhauer Anselm Kiefer ein, für die Stadt ein Kunstwerk zu schaffen, das im Sommer 2002 eröffnet wurde. Es steht damit am Beginn der erfreulichen, auch heuer fortgesetzten Initiative dieser Institution. Kiefer wählte für seine temporäre Intervention im Öffentlichen Raum den Furtwängler Park und ließ die bauliche Hülle des Kunstraums präzise detaillieren.
2003 sollte der Wettbewerb zur Neugestaltung des Max-Reinhardt-Platzes für das inhomogene Freiraumgefüge Max-Reinhardt-Platz und Furtwängler Park eine städtebauliche Klärung bringen und ging von Kiefers Werk an diesem Standort als nur temporäres Intermezzo aus. Der längliche Cafépavillon des Siegerprojekts der Salzburger Architekten „oneroom“ stellt ob nun mit oder ohne Treppe eine deutliche Zäsur an dieser sensiblen Stelle zwischen Platz und Park dar. Zu diesem städtebaulich äußerst unglücklichen Bauplatz kam es, da im Wettbewerb die Architekten wie auch viele andere ihre Lösung am umstrittenen neuen Eingang zur Universitätsaula anhängten.
Camillo Sitte, der als erster Direktor die Salzburger Staatsgewerbeschule (HTBLA) 1876 aufbaute, machte sich in seinem einflussreichen Buch „Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen“ für ein Freihalten der Platzmitte - sowohl was Denkmäler wie Gebäude betrifft, stark. Diese Überlegung des „Vaters der neuzeitlichen Städtebaukunst“ hat auch heute noch einiges für sich. Kiefers Kunstraum besetzt durch seine zentrale und alles beherrschende Lage den in Zukunft deutlich kleineren Furtwängler Park, macht den Frei- zum Umraum.
Der Stadtforscher Gerhard Plasser präzisierte die spezifische Qualität dieses Stadtraums als „Oszillieren zwischen Platz, Garten und Vedute“. Entsprechend wichtig sind die Durchlässigkeit zwischen Platz, Garten und zur Kirche sowie die vielfältigen Sichtbeziehungen. Wenn Kiefers Kunstraum an dieser Stelle bestehen bleibt und „oneroom“ ihr Bauwerk wie geplant errichten, so wird der Freiraum durch zwei zwar kleine, aber exponiert situierte Baulichkeiten stark belastet. Solcherart werden die trotz aller heutigen Unzulänglichkeiten erkennbaren Qualitäten des Freiraums und seine Großzügigkeit nicht intelligent weiterentwickelt. So entsteht keine Lösung für das 21. Jahrhundert. Dem architektonisch unbedarften Sparkassenstöckl muss man zugute halten, dass seine Situierung am Rand an der Wr.-Philharmoniker-Gasse nicht die schlechteste ist.
2003 sollte der Wettbewerb zur Neugestaltung des Max-Reinhardt-Platzes für das inhomogene Freiraumgefüge Max-Reinhardt-Platz und Furtwängler Park eine städtebauliche Klärung bringen und ging von Kiefers Werk an diesem Standort als nur temporäres Intermezzo aus. Der längliche Cafépavillon des Siegerprojekts der Salzburger Architekten „oneroom“ stellt ob nun mit oder ohne Treppe eine deutliche Zäsur an dieser sensiblen Stelle zwischen Platz und Park dar. Zu diesem städtebaulich äußerst unglücklichen Bauplatz kam es, da im Wettbewerb die Architekten wie auch viele andere ihre Lösung am umstrittenen neuen Eingang zur Universitätsaula anhängten.
Camillo Sitte, der als erster Direktor die Salzburger Staatsgewerbeschule (HTBLA) 1876 aufbaute, machte sich in seinem einflussreichen Buch „Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen“ für ein Freihalten der Platzmitte - sowohl was Denkmäler wie Gebäude betrifft, stark. Diese Überlegung des „Vaters der neuzeitlichen Städtebaukunst“ hat auch heute noch einiges für sich. Kiefers Kunstraum besetzt durch seine zentrale und alles beherrschende Lage den in Zukunft deutlich kleineren Furtwängler Park, macht den Frei- zum Umraum.
Der Stadtforscher Gerhard Plasser präzisierte die spezifische Qualität dieses Stadtraums als „Oszillieren zwischen Platz, Garten und Vedute“. Entsprechend wichtig sind die Durchlässigkeit zwischen Platz, Garten und zur Kirche sowie die vielfältigen Sichtbeziehungen. Wenn Kiefers Kunstraum an dieser Stelle bestehen bleibt und „oneroom“ ihr Bauwerk wie geplant errichten, so wird der Freiraum durch zwei zwar kleine, aber exponiert situierte Baulichkeiten stark belastet. Solcherart werden die trotz aller heutigen Unzulänglichkeiten erkennbaren Qualitäten des Freiraums und seine Großzügigkeit nicht intelligent weiterentwickelt. So entsteht keine Lösung für das 21. Jahrhundert. Dem architektonisch unbedarften Sparkassenstöckl muss man zugute halten, dass seine Situierung am Rand an der Wr.-Philharmoniker-Gasse nicht die schlechteste ist.
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