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Futurismus mit Retro-Flair
Die irakische Stararchitektin Zaha Hadid setzt mit ihrem Londoner Büro derzeit in drei österreichischen Städten Akzente mit Aufsehen erregenden Bauten. Ihr jüngstes Projekt ist ein „Boarding House“ mit einer Hightech-Fassade in Graz. Der Baubeginn ist für 2006 geplant.
18. Februar 2005 - Colette M. Schmidt
Einen Ausflug in die Zukunft der Architektur konnte man in Graz im Kulturhauptstadtjahr 2003 in der Ausstellung „Latente Utopien“ unternehmen. Kuratorin der viel beachteten Schau war eine der erfolgreichsten Architektinnen der Welt, die im Irak geborenen Pritzker-Preisträgerin Zaha Hadid. Im selben Jahr erfreute Hadid, die seit 2001 auch eine Professur an der Universität für Angewandte Kunst innehat, die Grazer mit einem Bühnenbild zu Beat Furrers Musiktheater „Begehren“.
Zwei Jahre später ist die Stararchitektin in ganz Österreich gegenwärtig wie nie zu vor: In Innsbruck plant Hadid nach der Bergisel-Sprungschanze die Stationen Kongress- und Löwenhaus sowie Hungerburg für die 76 Jahre alte Nordkettenbahn auf das Hafelekar, an der Spittelauer Lände in Wien setzt sie mit drei kantigen Bauten über den Stadtbahnbögen Akzente im Wohnbau und 2006 beginnen die Arbeiten an jener Baustelle in Graz, wo einst das heiß umkämpfte „Kommodhaus“ aus dem Biedermeier stand. An der Ecke Burggasse/Einspinnergasse entsteht auf einer 450 Quadratmeter großen Baulücke ein „Boarding House“ - etwa für Künstler, die eine Zeit lang an Projekten in Graz arbeiten - mit transparenter Zellenstruktur entstehen, in dessen Erdgeschoss ein Restaurant den Blick nach innen und außen öffnet.
„Die Lust am Leben“ soll in dem lichtdurchfluteten Gebäude mit Retro-Variationen aus den 60er-Jahren Einzug halten. Hannes Sorger, Geschäftsführer der Projektabwickler denkbar&so, einer Tochter der Bauträgerin Wegraz, schätzt die Kosten für das Projekt im STANDARD-Gespräch auf 7,5 Millionen Euro. Viel Glas und Materialien wie Aluminium, Kunststoff, Schaumbeton oder Komposit sind derzeit für die Hightech-Fassade im Gespräch. Sie sollen für die kühle Eleganz und Leichtigkeit sorgen.
Für den Wettbewerb um das Eckhaus in der Grazer Innenstadt reichten auch Architekturgrößen wie Ernst Giselbrecht und Klaus Kada prämierte Entwürfe ein. Zu sehen sind die Modelle noch heute, Freitag in einer Ausstellung im Grazer Haus der Architektur in der Engelgasse.
Hadids Londoner Büro baut unterdessen in halb Europa: Das Nationalmuseum für Gegenwartskunst in Rom, das Ordrupgaard Museum in Kopenhagen, das BMW-Werk in Leipzig sowie einen Bahnhof im spanischen Durango und einen neuen Fährhafen in Salerno. Geplant sind auch Hochhäuser in Mailand, Marseille und Moskau. Der Bewerb für den Schwimmkomplex des Londoner Olympiaparks, wo man 2012 die Olympischen Spiele abzuhalten hofft, wurde ebenso von der 54-jährigen Architektin gewonnen wie jener für das Stadtkasino in Basel.
Zeit für ihre Studenten in Wien hat Hadid dennoch. Susanne John von der Angewandten erzählt: „Sie kommt im Schnitt dreimal im Semester, um die Projekte ihrer Studenten zu betreuen.“
Zwei Jahre später ist die Stararchitektin in ganz Österreich gegenwärtig wie nie zu vor: In Innsbruck plant Hadid nach der Bergisel-Sprungschanze die Stationen Kongress- und Löwenhaus sowie Hungerburg für die 76 Jahre alte Nordkettenbahn auf das Hafelekar, an der Spittelauer Lände in Wien setzt sie mit drei kantigen Bauten über den Stadtbahnbögen Akzente im Wohnbau und 2006 beginnen die Arbeiten an jener Baustelle in Graz, wo einst das heiß umkämpfte „Kommodhaus“ aus dem Biedermeier stand. An der Ecke Burggasse/Einspinnergasse entsteht auf einer 450 Quadratmeter großen Baulücke ein „Boarding House“ - etwa für Künstler, die eine Zeit lang an Projekten in Graz arbeiten - mit transparenter Zellenstruktur entstehen, in dessen Erdgeschoss ein Restaurant den Blick nach innen und außen öffnet.
„Die Lust am Leben“ soll in dem lichtdurchfluteten Gebäude mit Retro-Variationen aus den 60er-Jahren Einzug halten. Hannes Sorger, Geschäftsführer der Projektabwickler denkbar&so, einer Tochter der Bauträgerin Wegraz, schätzt die Kosten für das Projekt im STANDARD-Gespräch auf 7,5 Millionen Euro. Viel Glas und Materialien wie Aluminium, Kunststoff, Schaumbeton oder Komposit sind derzeit für die Hightech-Fassade im Gespräch. Sie sollen für die kühle Eleganz und Leichtigkeit sorgen.
Für den Wettbewerb um das Eckhaus in der Grazer Innenstadt reichten auch Architekturgrößen wie Ernst Giselbrecht und Klaus Kada prämierte Entwürfe ein. Zu sehen sind die Modelle noch heute, Freitag in einer Ausstellung im Grazer Haus der Architektur in der Engelgasse.
Hadids Londoner Büro baut unterdessen in halb Europa: Das Nationalmuseum für Gegenwartskunst in Rom, das Ordrupgaard Museum in Kopenhagen, das BMW-Werk in Leipzig sowie einen Bahnhof im spanischen Durango und einen neuen Fährhafen in Salerno. Geplant sind auch Hochhäuser in Mailand, Marseille und Moskau. Der Bewerb für den Schwimmkomplex des Londoner Olympiaparks, wo man 2012 die Olympischen Spiele abzuhalten hofft, wurde ebenso von der 54-jährigen Architektin gewonnen wie jener für das Stadtkasino in Basel.
Zeit für ihre Studenten in Wien hat Hadid dennoch. Susanne John von der Angewandten erzählt: „Sie kommt im Schnitt dreimal im Semester, um die Projekte ihrer Studenten zu betreuen.“
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
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